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Weltweit zweitwärmster November und Herbst
MeteoSchweiz-Blog | 10. Dezember 2024

Im weltweiten Mittel wurde der zweitwärmste November und der zweitwärmste Herbst im Copernicus-Datensatz ab 1979 verzeichnet. Der November war der 16. Monat innerhalb der letzten 17 Monate, in dem das globale Mittel 1,5 °C oder mehr über dem vorindustriellen Durchschnitt lag. Laut Copernicus wird damit das Jahr 2024 im globalen Mittel eine neue Rekordwärme erreichen.

Weltkarte zur Temperaturverteilung im November 2024.
Abbildung 1: Räumliche Verteilung der weltweiten Novembertemperatur 2024, dargestellt als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020 in °C. Quelle: Copernicus.
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Gemäss Copernicus war der November 2024 weltweit 0,73 °C wärmer als der Durchschnitt 1991‒2020. Damit ist er nach 2023 der zweitwärmste November im Copernicus-Datensatz ab 1979. Im Vergleich zum Durchschnitt der vorindustriellen Zeit 1850‒1900 war der Monat um 1,62 °C wärmer (Abb. 2).

Säulengrafik zur globalen Novembertemperatur ab 1979.
Abbildung 2: Die durchschnittliche globale Novembertemperatur 1979 bis 2024, dargestellt als Abweichung zum vorindustriellen Mittel 1850‒1900. Quelle: Copernicus.

Die globale Übersicht

Deutlich über dem Durchschnitt lag die Novembertemperatur in weiten Teilen der sibirischen und kanadischen Arktis, im Nordosten Kanadas sowie in den zentralen und östlichen Vereinigten Staaten. In verschiedenen Regionen Kanadas wurden mehrere Tages-Temperaturrekorde gebrochen.

Eine hohe Novembertemperatur wurde auch in weiten Teilen Mexikos, Marokkos, Nordwestafrikas und Chinas verzeichnet. Pakistan registrierte den wärmsten November der letzten 64 Jahre. Auch auf der Südhalbkugel herrschten verbreitet überdurchschnittliche Temperaturen: Australien verzeichnete den fünftwärmsten November seit Beginn der Aufzeichnungen.

Im Gegensatz dazu wurden vor allem im Westen der Vereinigten Staaten, in Teilen Nordafrikas, im Osten Russlands und in den meisten Teilen der Antarktis unterdurchschnittliche Temperaturen gemessen.

Der November in Europa

Im europäischen Mittel lag der November 0,78 °C über dem Durchschnitt 1991‒2020 und damit 0,96 °C niedriger als im November 2015, dem mildesten November im Copernicus-Datensatz ab 1979.

Säulengrafik zur Novembertemperatur in Europa ab 1979.
Abbildung 3: Novembertemperatur in Europa von 1979 bis 2024, dargestellt als Abweichung zum Durchschnitt 1991–2020. Quelle: Copernicus.

Nordrussland verzeichnete die höchsten positiven Abweichungen zum Durchschnitt 1991‒2020. In Kirkenes im arktischen Norwegen wurde am 8. November 2024 ein neuer Temperaturrekord für dem Monat November gemessen. Auch im Südwesten Europas lagen die Novembertemperatur über dem Durchschnitt. In Frankreich wurden Ende des Monats extreme Nachttemperaturen gemessen.

Im Gegensatz dazu verzeichneten Ost- und Südeuropa, die Türkei sowie einige italienische Regionen unterdurchschnittliche Novemberwerte.

Europakarte zur Novembertemperatur 2024.
Abbildung 4: Räumliche Verteilung der Novembertemperatur 2024 in Europa als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020 in °C. Quelle: Copernicus.

Auf dem Weg zum wärmsten Jahr

Die Auswertung der letzten 17 Monaten zeigt, dass die Temperatur in 16 Monaten mindestens 1,5 °C höher lag als im vorindustriellen Mittel 1850−1900. Dabei wurde die genannte Schwelle in zehn Monaten deutlich überschritten.

Besonders mild zeigten sich die Monate September 2023 bis April 2024 sowie der Oktober und November 2024 mit Werten von 1,58 °C bis 1,78 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt 1850−1900. Die Monate Mai, Juni, August und September 2024 sowie Juli und August 2023 lagen 1,50 °C bis 1,54 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt 1850−1900.

Liniengrafik zur Entwicklung der Jahrestemperatur 2024 im Vergleich zu anderen Jahren.
Abbildung 5: Anomalien in der durchschnittlichen globalen Lufttemperatur im Vergleich zum Zeitraum 1991−2020, gemittelt über die ersten elf Monate des Jahres (Januar bis November), von 1979 bis 2024. Quelle: Copernicus.

Die Periode Januar bis November lag im weltweiten Mittel 0,72 °C über dem Durchschnitt 1991−2020. Das ist der höchste jemals für diesen Zeitraum gemessene Wert. Die Temperatur liegt aktuell 0,14 °C über dem Wert des gleichen Zeitraums im Rekordjahr 2023. Zum Publikationszeitpunkt dieses Blogs gilt es als so gut wie gesichert, dass 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen werden wird und dass es die Durchschnittstemperatur der vorindustriellen Zeit um mehr als 1,5 °C übertreffen wird.

Zweitwärmster Herbst

Im weltweiten Mittel lag die Temperatur der Periode September bis November (nordhemisphärischer Herbst) 0,75 °C über dem Durchschnitt 1991−2020. Das ist Rang 2 im Copernicus-Datensatz ab 1979. Der Rekordherbst 2023 brachte im weltweiten Mittel 0,88 °C über dem Durchschnitt 1991−2020.

Säulengrafik zur globalen Saisontemperatur September bis November ab 1979.
Abbildung 6: Globale Saisontemperatur September−November (nordhemisphärischer Herbst) von 1979 bis 2024, dargestellt als Abweichung zum Durchschnitt 1991−2020. Quelle: Copernicus.

Deutlich über dem Durchschnitt lag die Saisontemperatur September−November im Norden Kanadas, in Nordsibirien, in Zentralasien, in den Vereinigten Staaten, im Nordpazifik sowie im Südpolarmeer südlich von Südafrika. Unterdurchschnittlich blieben die Werte in der Sahelzone und in einigen Regionen Afrikas, Asiens und Südamerikas.

Weltkarte zur Saisontemperatur September bis November 2024.
Abbildung 7: Räumliche Verteilung der weltweiten Saisontemperatur September−November 2024 (nordhemisphärischer Herbst) als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020 in °C. Quelle: Copernicus.

Im europäischen Mittel war es mit 1,25 °C über dem Durchschnitt 1991−2020 der drittwärmste Herbst im Copernicus-Datensatz ab 1979. Der Rekordherbst 2020 lag im europäischen Mittel 1,46 °C über dem Durchschnitt.

Die Copernicus Mitteilung zum November und Herbst 2024 ist in englischer Sprache verfügbar.

Der November und Herbst in der Schweiz

Im landesweiten Mittel stieg die Novembertemperatur 1,1 °C über den Durchschnitt 1991–2020. In Gipfellagen gab es Werte von 2 bis 2,5 °C über dem Durchschnitt. Zahlreiche Messstandorte meldeten hingegen Werte im Bereich des Durchschnitts oder leicht darüber. Ganz vereinzelt blieb die Novembertemperatur auch deutlich unterdurchschnittlich, zum Beispiel auf der Alpensüdseite in Magadino-Cadenazzo und Grono mit rund 1,5 °C unter dem Durchschnitt 1991–2020.

Schweizerkarte zur Novembertemperatur 2024.
Abbildung 8: Räumliche Verteilung der Novembertemperatur 2024 in der Schweiz als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020 in °C. Quelle: MeteoSchweiz.

Der Herbst (September bis November) lag im schweizweiten Mittel 0,8 °C über dem Durchschnitt 1991–2020. Er belegt Rang 9 in der Liste der landesweit wärmsten Herbste seit Messbeginn 1864. Auf der Alpensüdseite und im Wallis lag die Herbsttemperatur lokal nur knapp über der Norm.

Der umfassende Überblick zum November und Herbst 2024 in der Schweiz ist in der Rubrik Publikationen zu finden.