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Nach dem Tief ist vor dem Tief
MeteoSchweiz-Blog | 26. Januar 2025

Das Wetter zeigt sich momentan von der unterhaltsamen und abwechslungsreichen Seite. Ein Tief jagt das nächste. Nach dem Zwischenhocheinfluss von heute Sonntag steht Sturmtief «Herminia» auf dem Atlantik bereit, das Zepter über unser Wetter zu übernehmen.

Abwechslungsreiches Wetter in Preda am Albulapass. Am Vormittag Schneefall, am Nachmittag mit Zwischenhocheinfluss sonnig. Lange hält die ruhige Wetterphase nicht an, das nächste Frontensystem ist bereits im Anmarsch. Quelle: roundshot.ch
Abwechslungsreiches Wetter in Preda am Albulapass. Am Vormittag Schneefall, am Nachmittag mit Zwischenhocheinfluss sonnig. Lange hält die ruhige Wetterphase nicht an, das nächste Frontensystem ist bereits im Anmarsch. Quelle: roundshot.ch
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Neue Januarrekorde

Bodenwetterkarte 7 Uhr, Isobaren und Fronten. Ein Tief über Norddeutschland lenkte vergangene Nacht eine Kaltfront zur Schweiz. Das Sturmtief "Herminia" über dem Atlantik verlagert sich nach Irland und führt ein weiteres Frontensystem zur Schweiz.
Bodenwetterkarte 7 Uhr, Isobaren und Fronten. Ein Tief über Norddeutschland lenkte vergangene Nacht eine Kaltfront zur Schweiz. Das Sturmtief "Herminia" über dem Atlantik verlagert sich nach Irland und führt ein weiteres Frontensystem zur Schweiz. (Deutscher Wetterdienst, MeteoSchweiz)

Zunächst lohnt sich ein Blick zurück. Gestern verlagerte sich ein kleines Randtief von Frankreich in Richtung Benelux-Staaten. Mit einer südwestlichen Höhenströmung floss sehr milde Luft zur Schweiz, in den Alpen kam mässiger Föhn auf, welcher zum Teil in schwacher Form auch ins Mittelland ausgreifen konnte. Zusammen mit teilweise sonnigem Wetter und der milden Luftmasse wurden so einige Januarrekorde gebrochen. Folgende Stationen verzeichneten gestern neue Rekordwerte bezüglich Maximumtemperatur:

An den Stationen St. Gallen, Payerne, Genf, Pully und Nyon wurden gestern Samstag neue Januarrekorde bezüglich Maximumtemperatur registriert.
An den Stationen St. Gallen, Payerne, Genf, Pully und Nyon wurden gestern Samstag neue Januarrekorde bezüglich Maximumtemperatur registriert.

Kaltfrontdurchgang – gebietsweise Schneenachschub

Schneefall am Vormittag in Silvaplana.
Schneefall am Vormittag in Silvaplana. (Meteomeldung / App)

Am Samstagabend lenkte das oben angesprochene Randtief eine Kaltfront zur Schweiz. Damit kamen zunächst am Jura wie auch auf der Alpensüdseite Niederschläge auf, welche in der Nacht schlussendlich die ganze Schweiz erfassten und insbesondere im Engadin und in den Bündner Südtälern noch bis am Sonntagvormittag anhielten. Die Schneefallgrenze sank dabei von rund 1700 Metern gegen 1000 Meter ab, inneralpin zum Teil tiefer. Vom Nordtessin über Teile Mittelbündens und des Oberengadins kamen zum Teil über 20 cm Neuschnee zusammen, welcher aufgrund der verbreitet mauen Schneesituation durchaus zu gebrauchen ist.

Neu- und Gesamtschneehöhe am Sonntagmorgen.
Neu- und Gesamtschneehöhe am Sonntagmorgen.

Zwischenhocheinfluss

Satelliten- und Radaranimation zwischen 6 Uhr und 12 Uhr. Hinter der nach Osten abziehenden Störung und der hohen Bewölkung im Vorfeld des nächsten Sturmtiefs über dem Atlantik, lag die Schweiz vorübergehend in einer fast wolkenlosen Zone.
Satelliten- und Radaranimation zwischen 6 Uhr und 12 Uhr. Hinter der nach Osten abziehenden Störung und der hohen Bewölkung im Vorfeld des nächsten Sturmtiefs über dem Atlantik, lag die Schweiz vorübergehend in einer fast wolkenlosen Zone.

Hinter der Front sorgte grossräumige Absinkbewegung für sonniges, teilweise sogar wolkenloses Wetter.

Wolkenlose Verhältnisse in Merligen am Thunersee. Meteomeldung / App
Wolkenlose Verhältnisse in Merligen am Thunersee. Meteomeldung / App (Meteomeldung / App)

Auf der Vorderseite von Sturmtief «Herminia»

Satellitenbild um 13:30 Uhr: Nahezu wolkenfreie Zone über weiten Teilen der Schweiz am frühen Nachmittag zwischen den beiden Tiefdruckgebieten.
Satellitenbild um 13:30 Uhr: Nahezu wolkenfreie Zone über weiten Teilen der Schweiz am frühen Nachmittag zwischen den beiden Tiefdruckgebieten. (Eumetsat/MeteoSchweiz)

Je älter der Sonntag, desto eher konnte man die ersten Auswirkungen von «Herminia» sehen. Und zwar in Form von hoher Bewölkung. Das Sturmtief verlagert sein Zentrum bis am Montag vom Atlantik nach Irland. In den Alpentälern kommt erneut Föhn auf, auf der Alpensüdseite setzen Stauniederschläge ein, und auch in der Westschweiz setzen allmählich Niederschläge ein. Bis am Dienstag wird uns dann auch die Kaltfront von «Herminia» überquert haben, zuletzt lassen die Niederschläge wie auch heute in Graubünden nach. Die Schneefallgrenze liegt zunächst bei rund 1800 Metern, und sinkt bis am Dienstagmorgen gegen 1000 Meter ab, inneralpin zum Teil tiefer.

Warnungen Wind und Niederschlag

In der Nacht auf Montag kommt in den Alpen erneut Föhn auf. Die Böenspitzen dürften in den Föhngebieten in den Niederungen bei 70 bis 100 km/h liegen, auf den Gipfeln bei 100 bis 140 km/h. Stellenweise – wie beispielsweise in Altdorf oder Brülisau – können die Böenspitzen auch in den Niederungen 100 km/h überschreiten. Windspitzen von 70 bis 90 km/h sind ebenfalls am Jura zu erwarten. In diesen Regionen ist somit eine Warnung der Stufe 2 aktiv.

Warnkarte Wind
Warnkarte Wind

Bis Dienstagmittag fallen während 48h auf der Alpennordseite voraussichtlich 10 bis 20 mm, vor allem im Südwesten bis 35 mm, auf der Alpensüdseite und am angrenzenden Alpenhauptkamm 20 bis 40 mm, stellenweise bis 50 mm. Für die Regionen oberhalb von 1200 Metern wurde für die Tessiner Alpen und angrenzende Regionen eine Schneewarnung der Stufe 2, im Südwesten eine Regenwarnung der Stufe 2 ausgegeben.

Warnkarte Schnee
Warnkarte Schnee
Warnkarte Regen
Warnkarte Regen