Wer kann sich nicht an den Morgen des 22. Novembers erinnern als das Flachland der Deutschschweiz verbreitet unter einer dicken Schneedecke erwachte? In Basel und Zürich wurden damals 27 beziehungsweise 28 cm Neuschnee gemessen und in Luzern sogar 42 cm. Im Prognosedienst haben wir spasseshalber noch gewitzelt, ob das bereits der Höhepunkt des «Winters 2024/2025» gewesen ist? Wobei streng genommen der Winter noch nicht einmal begonnen hatte und wir uns noch immer im Herbst befanden.
Die erste Dezemberhälfte zeigte sich dann wechselhaft. Doch pünktlich zu den Feiertagen stellte sich eine winterliche Episode ein, die in den Bergen reichlich Neuschnee mit sich brachte. Sogar im Flachland fiel vielerorts Schnee – am meisten im zentralen Mittelland mit 5 bis 15 cm, lokal sogar bis knapp 20 cm Neuschnee.
Spätestens Anfang Januar ist uns das «Witzeln» aber vergangen. Nach einer Achterbahnfahrt zum Monatsbeginn, wobei vor allem das markante Ereignis mit grossflächig auftretendem gefrierendem Regen am Abend des 4. Januars 2025 in Erinnerung geblieben ist, stellte sich eine länger andauernde hochdruckbestimmte und trockene Witterung ein.
Wer gehofft hatte, dass sich zumindest im Februar im Flachland nochmals eine mehrtägige winterliche Episode einstellen wird, wurde grösstenteils enttäuscht. Immerhin sorgte ein Polarluftvorstoss in der Nacht auf den 14. Februar im Flachland zumindest regional mit wenigen Zentimetern Neuschnee nochmals für winterliche Gefühle. Mittlerweile befinden wir uns bereits im letzten Februardrittel und dies bei Tageshöchsttemperaturen im zweistelligen Bereich. Entsprechend zeigt sich mittlerweile nicht nur im Flachland, sondern auch in den mittleren Höhenlagen der Alpen ein kaum mehr winterlich anmutendes Bild. Kein Wunder, sind doch die Schneehöhen mittlerweile fast im gesamten Schweizer Alpenraum unterdurchschnittlich.
Die milde Witterung mit Tageshöchsttemperaturen zwischen etwa 10 und 14 Grad setzt sich am Montag und Dienstag fort. Danach kommt es zu einem, wenn man so möchte, letzten, verzweifelten Aufbäumen des Winters. Ein Randtief zieht von der Bretagne über Frankreich Richtung Deutschland und lenkt zwischen Dienstagabend und Mittwochvormittag eine Kaltfront über die Schweiz hinweg. Die Schneefallgrenze sinkt dabei von anfangs 1500 Meter bis am Mittwochvormittag unter 1000 Meter. Die zu erwartenden Neuschneemengen sind zwar noch etwas unsicher, mit grösseren Mengen ist aber wahrscheinlich nicht zu rechnen.
Am Alpennordhang dürfte am meisten Neuschnee fallen, dort werden oberhalb von 1000 Metern rund 5 bis 20 cm erwartet.
Danach ist die Wetterentwicklung noch sehr unsicher. Der Trend geht jedoch ab Donnerstag eher wieder hin zu milderen Temperaturen. Zumindest im Flachland wars das mit dem meteorologischen Winter. Und der Winter 2024/2025 lehrt uns einmal mehr, dass die wenigen richtig winterlichen Tage mit Schnee im Flachland unbedingt genossen werden müssen, auch wenn sie sich bereits im November ereignen sollten. Denn man weiss nie, ob es das mit dem Winter bereits gewesen ist.
Aber wer weiss, vielleicht hält der März noch eine winterliche Überraschung für uns bereit…