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Die letzten Tage des meteorologischen Winters
MeteoSchweiz-Blog | 23. Februar 2025

Der meteorologische Winter 2024/2025 neigt sich seinem Ende zu, denn am 1. März beginnt bereits der meteorologische Frühling. Im Blog gehen wir der Frage nach, ob der Winter für die letzten Februartage noch einen würdigen Abschluss parat hat oder diese, wie schon die Tage zuvor, wenig winterlich ausfallen werden. Bevor wir damit beginnen, machen wir aber noch einen eher subjektivgeprägten Rückblick auf die wenigen winterlichen Tage im Flachland seit Ende November.

In Lagen unterhalb von 1500 Metern liegt mittlerweile vielerorts nur noch wenig Schnee beziehungsweise sogar gar kein Schnee mehr. Im Bild Brigels in der Surselva auf rund 1300 Metern am Sonntag, 23. Februar 2025. Bild: Golf Brigels, Roundshot-Webcam
In Lagen unterhalb von 1500 Metern liegt mittlerweile vielerorts nur noch wenig Schnee beziehungsweise sogar gar kein Schnee mehr. Im Bild Brigels in der Surselva auf rund 1300 Metern am Sonntag, 23. Februar 2025. Bild: Golf Brigels, Roundshot-Webcam
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Fulminanter Start des «Winters» Ende November

Wer kann sich nicht an den Morgen des 22. Novembers erinnern als das Flachland der Deutschschweiz verbreitet unter einer dicken Schneedecke erwachte? In Basel und Zürich wurden damals 27 beziehungsweise 28 cm Neuschnee gemessen und in Luzern sogar 42 cm. Im Prognosedienst haben wir spasseshalber noch gewitzelt, ob das bereits der Höhepunkt des «Winters 2024/2025» gewesen ist? Wobei streng genommen der Winter noch nicht einmal begonnen hatte und wir uns noch immer im Herbst befanden.

Schneegestöber in der Nacht auf den 22. November 2024 in Berikon.
Schneegestöber in der Nacht auf den 22. November 2024 in Berikon. (Patrick Stierli)

Schnee vor Weihnachten

Die erste Dezemberhälfte zeigte sich dann wechselhaft. Doch pünktlich zu den Feiertagen stellte sich eine winterliche Episode ein, die in den Bergen reichlich Neuschnee mit sich brachte. Sogar im Flachland fiel vielerorts Schnee – am meisten im zentralen Mittelland mit 5 bis 15 cm, lokal sogar bis knapp 20 cm Neuschnee.

Winter Wonderland am Morgen des 24. Dezembers 2024 in Grindelwald.
Winter Wonderland am Morgen des 24. Dezembers 2024 in Grindelwald. (Hotel Belvedere Grindelwald, Roundshot-Webcam)

Gefrierender Regen Anfang Januar

Spätestens Anfang Januar ist uns das «Witzeln» aber vergangen. Nach einer Achterbahnfahrt zum Monatsbeginn, wobei vor allem das markante Ereignis mit grossflächig auftretendem gefrierendem Regen am Abend des 4. Januars 2025 in Erinnerung geblieben ist, stellte sich eine länger andauernde hochdruckbestimmte und trockene Witterung ein.

Am Abend des 4. Januars 2025 sorgte gefrierender Regen verbreitet für teils prekäre Strassenverhältnisse.
Am Abend des 4. Januars 2025 sorgte gefrierender Regen verbreitet für teils prekäre Strassenverhältnisse. (Patrick Stierli)

Kaum winterliche Tage im Februar

Wer gehofft hatte, dass sich zumindest im Februar im Flachland nochmals eine mehrtägige winterliche Episode einstellen wird, wurde grösstenteils enttäuscht. Immerhin sorgte ein Polarluftvorstoss in der Nacht auf den 14. Februar im Flachland zumindest regional mit wenigen Zentimetern Neuschnee nochmals für winterliche Gefühle. Mittlerweile befinden wir uns bereits im letzten Februardrittel und dies bei Tageshöchsttemperaturen im zweistelligen Bereich. Entsprechend zeigt sich mittlerweile nicht nur im Flachland, sondern auch in den mittleren Höhenlagen der Alpen ein kaum mehr winterlich anmutendes Bild. Kein Wunder, sind doch die Schneehöhen mittlerweile fast im gesamten Schweizer Alpenraum unterdurchschnittlich.

Fast im gesamten Schweizer Alpenraum sind die Schneehöhen mittlerweile unterdurchschnittlich, vor allem in Teilen des Alpennordhangs und in Nordbünden sogar deutlich unter der Norm 1991 bis 2020.
Fast im gesamten Schweizer Alpenraum sind die Schneehöhen mittlerweile unterdurchschnittlich, vor allem in Teilen des Alpennordhangs und in Nordbünden sogar deutlich unter der Norm 1991 bis 2020. (SLF, Schneekarten)

Letzte Tage des meteorologischen Winters

Die milde Witterung mit Tageshöchsttemperaturen zwischen etwa 10 und 14 Grad setzt sich am Montag und Dienstag fort. Danach kommt es zu einem, wenn man so möchte, letzten, verzweifelten Aufbäumen des Winters. Ein Randtief zieht von der Bretagne über Frankreich Richtung Deutschland und lenkt zwischen Dienstagabend und Mittwochvormittag eine Kaltfront über die Schweiz hinweg. Die Schneefallgrenze sinkt dabei von anfangs 1500 Meter bis am Mittwochvormittag unter 1000 Meter. Die zu erwartenden Neuschneemengen sind zwar noch etwas unsicher, mit grösseren Mengen ist aber wahrscheinlich nicht zu rechnen.

Median der 48-stündigen Niederschlagsmenge von Dienstag 24. Februar bis und mit Mittwoch 25. Februar 2025.
Median der 48-stündigen Niederschlagsmenge von Dienstag 24. Februar bis und mit Mittwoch 25. Februar 2025. (MeteoSchweiz)

Am Alpennordhang dürfte am meisten Neuschnee fallen, dort werden oberhalb von 1000 Metern rund 5 bis 20 cm erwartet.

Danach ist die Wetterentwicklung noch sehr unsicher. Der Trend geht jedoch ab Donnerstag eher wieder hin zu milderen Temperaturen. Zumindest im Flachland wars das mit dem meteorologischen Winter. Und der Winter 2024/2025 lehrt uns einmal mehr, dass die wenigen richtig winterlichen Tage mit Schnee im Flachland unbedingt genossen werden müssen, auch wenn sie sich bereits im November ereignen sollten. Denn man weiss nie, ob es das mit dem Winter bereits gewesen ist.

Aber wer weiss, vielleicht hält der März noch eine winterliche Überraschung für uns bereit…