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Eine unspektakuläre Kaltfront
MeteoSchweiz-Blog | 26. Februar 2025

Kaltfrontdurchgänge gehen oft mit starken Winden und lokal viel Niederschlag einher. Nicht so bei der gestrigen Front, die Windspitzen erreichten lokal nur knapp die Warnschwelle der Stufe 2 und auch die Niederschlagssummen blieben unmotiviert. Diese Front war in den Augen der Blogschreiberin eher unspektakulär, bis Sie von ihrer Arbeitskollegin aus der Westschweiz Bilder erhielt.

Ganz so unspektakulär war diese Kaltfront  nun doch nicht. Foto: Aude Untersee
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Zusammenfassung des unspektakulären Teils

Ein Randtief zog von Frankeich her in Richtung Süddeutschland und brachte der Schweiz am Dienstag zunächst dichte mittelhohe und hohe Warmfrontbewölkung und etwas Niederschlag. Am späten Nachmittag erreichte dann die dazugehörige Kaltfront die Westschweiz und zog unter Abschwächung in Richtung Osten. Hinter der Kaltfront blieb die Schweiz im Tiefruckeinfluss, so dass es auf der Alpennordseite weiterhin regnete, bzw. oberhalb 700 bis 800 Meter schneite.

Mit sinkender Schneefallgrenze konnten Regionen oberhalb 800 bis 900 Meter von etwas Neuschnee profitieren.

Spektakulärer Teil

Schauen Sie sich die Radaranimation an, was denken Sie brachte uns die Kaltfront doch noch für ein Spektakel?

Das geübte Auge sieht wie von Frankreich her eine Schauerlinie mit hoher Radar-Reflektivität zur Schweiz zog. Die Reflektivität (dBZ) ist abhängig von der Grösse sowie der Anzahl Regentropfen. Hohe dBZ-Werte deuten demnach auf grosse Tropfen (oder auch Hagel) und hohe Niederschlagsintensitäten hin. Für Hagel hat es dieses Mal nicht gereicht, die Konvektion war dafür zu wenig hochreichend (circa bis auf 6 km, siehe Radaranimation). Dafür hat es aber für Blitze gereicht und natürlich auch für sehr hübsche und fotogene Wolkenstrukturen.

6-stündige Niederschlagssumme und registrierte Blitze (gelbe Punkte) bis 20 Uhr Lokalzeit. (Quelle: MeteoSchweiz)
Die Gewitter gestern erreichten nur eine vertikale Ausdehnung von 6 km, im Sommer können diese 12 bis 15 km erreichen! Dennoch sind die typischen Wolkenerscheinungen von Gewittern, wie der Amboss und die Shelfcloud (Böenwalze) gut zu erkennen. (Foto: Aude Untersee)
Auch Mamma Wolken - typisch für Gewitter - haben gestern nicht gefehlt. (Foto: Aude Untersee)