Inhaltsbereich

Hier bin ich und hier bleibe ich

MeteoSchweiz-Blog | 01. Februar 2025

Über der Alpennordseite hat sich eine kompakte Hochnebelschicht ausgebildet. Bleibt uns der Hochnebel länger erhalten? Bzw. wie steht es um dessen Auflösungschancen? Im zweiten Teil dieses Blogs treten wir die «Flucht» in den Süden an.

  • Wetter

Fussbereich

Top Bar Navigation

Alle Schweizer BundesbehördenAlle Schweizer Bundesbehörden

Hochdrucklage über Mitteleuropa

Die Schweiz liegt am Südrand eines Hochdruckgebiets, dessen Schwerpunkt von Deutschland über Polen bis zur Slowakei reicht. Über das Wochenende fährt das Hoch sprichwörtlich seine Ellbogen aus und gewinnt auch südlich der Alpen an Einfluss. Davon profitiert die Alpensüdseite, wo am Sonntag sonnige Verhältnisse zu erwarten sind. Mehrheitlich trüb wird der Rest des Wochenendes auf der Alpennordseite über die Bühne gehen. Die Obergrenze der kompakten und ausgedehnten Hochnebelschicht sinkt zwar auf Sonntag ein wenig auf rund 1100 Meter, um die Hochnebelauflösungschancen ist es aber sehr schlecht bis hoffnungslos gestellt.

Auch der Wochenanfang verspricht im Flachland wenig Hoffnung auf Sonne: Der Schwerpunkt des Hochs verlagert sich ein wenig Richtung Südosteuropa. Aber auf der Alpennordseite weht weiterhin eine Bisenströmung, und der Hochnebel präsentiert sich weiterhin als hartnäckiger Geselle.

Für Dienstag und Mittwoch gilt es, den Kopf mal noch nicht in den Sand bzw. Hochnebel zu stecken, denn die Chancen auf Sonnenschein steigen in den Hochnebelrandgebieten jeweils in der zweiten Tageshälfte ein wenig.

Frei nach unserem Blogtitel setzt sich die Hochnebellage auch in der zweiten Wochenhälfte fort: Vom nahen Westatlantik verlagert sich ein neues Hochdruckgebiet nach Mitteleuropa und nimmt erneut eine Position knapp nördlich der Schweiz ein. Die Zweiteilung beim Wetter auf der Alpennordseite dauert damit weiter an: Unten grau, oben blau.

Für das kommende Wochenende deutet sich eine Umstellung der Wetterlage an. Im Bodenfeld schwächelt der Hochdruckeinfluss und ein besonders in der Höhe ausgeprägtes Tief übernimmt wahrscheinlich das Wetterzepter. Daraus resultiert weniger verbreitet auftretender Nebel/Hochnebel. Allerdings ziehen wiederholt Wolkenfelder durch, welche auch über den Bergen die Besonnung zumindest zeitweise einschränken. Die Niederschlagshäufigkeit und -intensität ist, Stand heute, noch mit grossen Fragezeichen versehen.

Flucht aus dem Dauergrau auf den Afrikanischen Kontinent

Unsere Kollegin bzw. unser Kollege vom Flugwetter entfliehen zumindest zeitweise während ihrer Schicht dieser sonnentechnischen Tristesse. Sie begeben sich wettertechnisch auf den südlichen afrikanischen Kontinent, für den seit einigen Tagen in der Wetterzentrale ein erhöhtes meteorologisches Beratungsaufkommen zu verzeichnen ist. Das Hauptaugenmerk für diese Produkte liegt weniger auf der Hochnebelverteilung sondern auf der sich mit dem Tagesverlauf über dem östlichen Südafrika jeweils entwickelnden Konvektion.

Der Blick mit unserer Visualisierungssoftware NinJo auf den südlichen Afrikanischen Kontinent zeigt anschaulich die aktuell vorherrschenden Wetterverhältnisse: Das von Angola über Sambia bis ins südliche Tansania reichende Wolkenband markiert den Südrand der Innertropischen Konvergenzzone. Südlich davon ist es mehrheitlich sonnig. Die kompakte Bewölkung vom südlichen Sambia bis Südafrika deutet auf ein erhöhtes Feuchteangebot hin, welches mit dem Tagesgang vermutlich aktiviert wird.

Die simulierte Niederschlagsentwicklung des IFS HRES Modells bestätigt unsere Vermutung: Im Tagesverlauf leben vom südlichen Sambia bis Südafrika die Niederschläge auf und beruhigen sich in der kommenden Nacht wieder: