Das Nebelhalbjahr 2024-2025
In unserer Analyse ist eines sehr gut sichtbar: Das aktuelle Nebelhalbjahr sticht aus der langjährigen Messreihe heraus, dies insbesondere in der Westschweiz, Zentralschweiz und im östlichen Mittelland. Auch wenn das Nebelhalbjahr 2025 sich noch bis in den März zieht, wagen wir bereits jetzt folgende Aussage: In den letzten knapp 30 Jahren (Zentralschweiz: 34 Jahre, Ostschweiz: 29 Jahre) war kein Halbjahr nebliger als das aktuelle laufende Nebelhalbjahr. In der Westschweiz befinden wir uns ebenfalls auf Kurs, dass das Nebelhalbjahr 2024/2025 das nebligste der letzten 31 Jahre (aktuell: gleichstand wie das Nebelhalbjahr 2016/2017, das damals nebligste Nebelhalbjahr der vergangenen 24 Jahre) wird, im westlichen Mittelland ist die Situation etwas weniger klar.
Ein stabiles Hochdruckregime in diesem Nebelhalbjahr?
Was ist denn einer der möglichen Gründe für die hohe Anzahl an NHTs im vergangenen Nebelhalbjahr? Hier hilft ein – nicht abschliessender – Blick auf die Grosswetterlage. Dazu betrachten wir eine Klassifikation von europäischen Grosswetterlagen gemäss der Methodik von Grams et al. 2017. Diese unterscheidet 8 Klassen (7 Typen sowie eine Klasse «kein Regime», die solche Tage abdeckt welche keiner der 7 Wetterlagen entspricht). Betrachtet man die Grosswetterlage an typischen NHTs im östlichen Mittelland (Stationspaar KLO-SAE), so treten ca. 20% aller NHTs während eines Hochdruckgebietes über Mitteleuropa (EuBL, hellgrün in Abbildung 3a) auf. Diese Häufigkeit liegt deutlich über der klimatologischen Häufigkeit der Wetterlage EuBL, welche bei ca. 10% liegt. Neben der EuBL-Wetterlage können auch andere hochdruckgeprägte Lagen (z.B. ScBL, dunkelgrün) Hochnebel/Nebellagen im östlichen Mittelland favorisieren.