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Die Bodenfrostwarnsaison beginnt wieder
MeteoSchweiz-Blog | 15. März 2025

Mit den ersten milden, frühlingshaften Tagen erwacht die Vegetation aus ihrem Winterschlaf und es beginnt wieder überall zu spriessen. Um frostempfindliche Pflanzen zu schützen, warnt MeteoSchweiz zwischen dem 15. März und dem 31. Oktober vor Bodenfrost. Am Wochenende ist Bodenfrost noch kein Thema, doch nächste Woche wird an einigen Tagen starker Bodenfrost erwartet.

Mit Oberflächenreif bedeckte Distelblätter. Nächste Woche wird an einigen Tagen starker Bodenfrost erwartet. Foto: Marco Stoll
Mit Oberflächenreif bedeckte Distelblätter. Nächste Woche wird an einigen Tagen starker Bodenfrost erwartet. Foto: Marco Stoll
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Bodenfrost

Von Bodenfrost wird gesprochen, wenn die Temperatur in Bodennähe (gemessen 5 cm über dem Grund) unter den Gefrierpunkt sinkt. Wenn Bodenfrost erwartet wird, gibt MeteoSchweiz eine Warnung der Stufe 2 aus. In der Warnung unterscheiden wir zwischen mässigem Bodenfrost (Temperatur 5 cm über Boden 0 °C bis -4 °C) und starkem Bodenfrost (Temperatur 5 cm über Boden unter -4 °C). Bodenfrostwarnungen werden im Zeitraum vom 15. März bis 31. Oktober ausgegeben und gelten für die Niederungen unterhalb 600 m ü.M.

Warnregionen, für welche bei MeteoSchweiz vor Bodenfrost gewarnt wird.
Warnregionen, für welche bei MeteoSchweiz vor Bodenfrost gewarnt wird. (MeteoSchweiz)

Bodenfrost kann auch auftreten, wenn in zwei Meter Höhe noch positive Temperaturen gemessen werden. Dies liegt einerseits daran, dass die nächtliche Abkühlung direkt am Boden am stärksten ist und andererseits an der Eigenschaft, dass kalte Luft schwerer ist als warme Luft. Umso kälter die Luft, desto höher deren Dichte. Aus diesem Grund sind Täler, Ebenen und Muldenlagen anfälliger für Bodenfrost, weil sich dort die Kaltluft sammelt, als beispielsweise Hang- oder Hügellagen, wo die Kaltluft durch die Schwerkraft ständig abfliessen kann. Besonders heikel sind Spätfröste im April oder sogar im Mai, wenn die Vegetation schon weit fortgeschritten ist.

Starker Bodenfrost nächste Woche

Wie tief die Temperatur im Laufe der Nacht sinken kann, hängt von der Luftmasse, der Bewölkung, vom Wind und der Topografie ab. Am wichtigsten ist das Vorhandensein einer bereits kalten und trockenen Luftmasse. Des Weiteren sollte es nachts idealerweise klar und windschwach sein. Die langwellige Abstrahlung funktioniert in solchen Nächten besonders effizient und die bodennahe Kaltluft kann sich ohne ständige Durchmischung in Muldenlagen, Tälern oder über Ebenen sammeln.

Temperatur auf 850 hPa und Luftdruck auf Meereshöhe in Europa in der Nacht auf Dienstag gemäss dem Wettermodell IFS.
Temperatur auf 850 hPa und Luftdruck auf Meereshöhe in Europa in der Nacht auf Dienstag gemäss dem Wettermodell IFS. (MeteoSchweiz, ECMWF)

Diese Bedingungen sind nächste Woche erfüllt. Durch den am Montag zunehmenden Hochdruckeinfluss wird die Luftmasse über der Schweiz abgetrocknet. Die bis am Montag teils kräftige Bisenströmung führt zunächst relativ kühle und trockene Polarluft zur Alpennordseite, am Dienstag schwächt sie sich dann deutlich ab, so dass in den klaren Nächten frostige Temperaturen zu erwarten sind.

Lokal kann Bodenfrost bereits in der Nacht auf Montag auftreten. Deutlich tiefere Temperaturen werden jedoch in den Folgenächten bis am Donnerstag erwartet. Es muss verbreitet mit starkem Boden- als auch Luftfrost gerechnet werden. Nachfolgend die zu erwartenden Tiefsttemperaturen für die kommende Woche.

Tiefsttemperaturen auf 2 Metern Höhe (links) und auf 5 cm Höhe (rechts) am Dienstagmorgen.
Tiefsttemperaturen auf 2 Metern Höhe (links) und auf 5 cm Höhe (rechts) am Dienstagmorgen. (MOS DWD, MeteoSchweiz)
Tiefsttemperaturen auf 2 Metern Höhe (links) und auf 5 cm Höhe (rechts) am Mittwochmorgen.
Tiefsttemperaturen auf 2 Metern Höhe (links) und auf 5 cm Höhe (rechts) am Mittwochmorgen. (MOS DWD, MeteoSchweiz)
Tiefsttemperaturen auf 2 Metern Höhe (links) und auf 5 cm Höhe (rechts) am Donnerstagmorgen.
Tiefsttemperaturen auf 2 Metern Höhe (links) und auf 5 cm Höhe (rechts) am Donnerstagmorgen. (MOS DWD, MeteoSchweiz)