In dieser Woche hat sich über Europa vorübergehend ein lehrbuchmässiges Omegahoch aufgebaut. Die Höhenströmung läuft in einem weiten Bogen um das Hochdruckgebiet herum und zeichnet ein griechisches Omega nach. Omegahochs gelten als sehr stabile Hochdruckgebiete und bringen oft tagelang, manchmal sogar wochenlang stabiles und trockenes Wetter. Im Hoch sinkt die Luft grossräumig ab, erwärmt sich und wird trockener. Entsprechend sonnig und nebelarm präsentiert sich das Wetter zurzeit in der Schweiz. In der sehr trockenen Luftmasse ist die Fernsicht vor allem in den Bergen ausgezeichnet.
Auch die Rückwärtstrajektorien zeigen den langen Weg um das Omegahoch herum. Die Luft, die am Dienstag auf dem Jungfraujoch eintraf, ist vor einigen Tagen über dem mittleren Atlantik gestartet und in einem weiten Bogen über Grönland und das Nordmeer von Norden her zu uns gelangt.
Trotz der bereits kräftigen Märzsonne: Die ruhigen, klaren Nächte mit wenig Wind und trockener Luft polaren Ursprungs sind anfällig für starken (Boden)Frost. In der Nacht auf Mittwoch trat mit wenigen Ausnahmen praktisch in der ganzen Schweiz starker Bodenfrost (gemessen 5 cm über Boden) und auch Luftfrost (gemessen 2 m über Boden) auf.
Für die nächsten Tage stehen die Zeichen auf weitere Erwärmung. Bereits am heutigen Mittwoch lagen die Nachmittagstemperaturen um rund 5 Grad höher als am Vortag. Am Donnerstag und Freitag wird es noch wärmer, am Freitag wird lokal die 20-Grad-Marke angepeilt, insbesondere in einigen Föhntälern mit zunehmend starkem Föhn oder in der Region Basel mit föhnigem Südwestwind vom Jura hinab. So dürften in Basel-Binningen die ersten 20 Grad dieses Jahr recht pünktlich auftreten. Im langjährigen Mittel werden dort um den 25. März zum ersten Mal im Jahr 20 Grad oder mehr gemessen.
In den nächsten Tagen dreht die Strömung von Nord zunehmend auf Südwest bis Süd. Dies ist einerseits der Grund für den Temperaturanstieg, andererseits wird mit der Südströmung voraussichtlich spätestens ab Freitagnachmittag oder -abend eine ordentliche Portion Saharastaub in den Alpenraum transportiert. Wann genau die Staubwolke die Schweiz erreicht und wie viel Staub genau zu uns verfrachtet wird, ist derzeit noch unsicher. Sicher scheint aber, dass das kommende Saharastaubereignis mit einhergehender Sichttrübung deutlich stärker ausfallen wird als jene der letzten Wochen, die kaum oder nur sehr schwach wahrnehmbar waren.