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Global drittwärmster Februar und zweitwärmster borealer Winter
MeteoSchweiz-Blog | 10. März 2025

Im weltweiten Mittel wurde der drittwärmste Februar im Copernicus-Datensatz ab 1979 verzeichnet. Die globale Durchschnittstemperatur lag 1,59 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt 1850−1900. Die Wärme des borealen Winters 2024/2025 erreichte im globalen Mittel Rang 2. Sie lag nur 0,05 °C unter dem Rekordwinter des Vorjahres.

Weltkarte zur Temperaturverteilung im Februar 2025.
Abbildung 1: Räumliche Verteilung der weltweiten Februartemperatur 2025, dargestellt als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020 in °C. Quelle: Copernicus.
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Überschreitung der Schwelle von 1,5 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt

Mit dem Februar 2025 brachten 19 der vergangenen 20 Monate eine globale Temperatur von mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt 1850−1900. Zwölf Monate lagen deutlich mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt.

Zur Erinnerung: Im Pariser Klimaabkommen aus dem Jahr 2015 wurde vereinbart, die durchschnittliche globale Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen, wobei ein maximaler Temperaturanstieg von 1,5 Grad Celsius angestrebt wird.

Liniengrafik zum monatlichen Verlauf der globalen Temperatur.
Abbildung 2: Die global gemittelten Monatstemperaturen im Jahresverlauf seit 1940, dargestellt als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020. Das Jahr 2025 wird durch eine dunkelrote Linie, das Jahr 2024 durch eine dunkelorange Linie, das Jahr 2023 durch eine gelbe Linie und das Jahr 2016 durch eine hellorange Linie dargestellt. Alle anderen Jahre sind durch dünne graue Linien dargestellt. Datenquelle: ERA5. Quelle: C3S/ECMWF.

Der Februar 2025 in Europa

Nord- und Südwesteuropa verzeichnete die höchsten positiven Abweichungen zum Durchschnitt 1991−2020, insbesondere im nördlichen Fennoskandien, auf dem Spitzbergen-Archipel, in Island und im Alpenraum. In Osteuropa gab es in einer grossen Region unterdurchschnittliche Monatstemperaturen.

Europakarte zur Temperaturverteilung im Februar 2025.
Abbildung 3: Räumliche Verteilung der Februartemperatur 2025 in Europa als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020 in °C. Quelle: Copernicus.

Die globale Übersicht

Die Februartemperatur 2025 lag in weiten Teilen der Arktis deutlich über dem Durchschnitt 1991−2020, insbesondere über dem Nordpol, in der kanadischen Arktis und in der westlichen und zentralen sibirischen Arktis. Hier erstreckte sich die überdurchschnittliche Wärme bis nach Zentralasien und zur russischen Insel Sachalin. Indien erlebte den wärmsten Februar seit Beginn der Messungen im Jahr 1901. Überdurchschnittliche Februarwerte gab es auch im Norden Chiles und Argentiniens, in Westaustralien, im Südwesten der Vereinigten Staaten und in Mexiko.

In einem grossen Gebiet, das sich vom zentralen Teil der USA bis weit nach Kanada hinein erstreckte, blieben die Februarwerte weit unter dem Durchschnitt 1991−2020. Auch in den Regionen des Schwarzen Meeres, des Kaspischen Meeres und des östlichen Mittelmeeres sowie in einer grossen Region Ostasiens, die sich von Russland über die Mongolei und China bis nach Japan erstreckte, brachte der Februar unterdurchschnittliche Monatswerte.

Zweitwärmster borealer Winter

Das globale Mittel der borealen Wintertemperatur 2024/2025 (Dezember bis Februar) stieg 0,73 °C über den Durchschnitt 1991−2020. Es war im globalen Mittel der zweitwärmste boreale Winter im Copernicus-Datensatz ab 1979. Die aktuelle Wintertemperatur lag nur 0,05 °C unter dem Rekordwinter des Vorjahres.

Säulengrafik zur borealen Wintertemperatur set 1979/80.
Abbildung 4: Die durchschnittliche globale Wintertemperatur (borealer Winter) 1979/80 bis 2024/25, dargestellt als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020. Quelle: Copernicus.

In Europa lag die Temperatur im borealen Winter 2024/2025 verbreitet über dem Durchschnitt 1991−2020. Ausnahmen gab es in Teilen Islands und im Nordens Frankreichs. In Paris entsprach der Winter 2024/2025 genau der Norm. Die überdurchschnittliche Wärme war in Nordosteuropa, über den Alpen und rund um die Adria am deutlichsten ausgeprägt.

Ausserhalb Europas waren die Temperaturbedingungen recht unterschiedlich, vor allem auf der Nordhalbkugel. Die grössten positiven Abweichungen wurden über den nordamerikanischen und russischen arktischen und subarktischen Landregionen verzeichnet. Besonders betroffen waren die Regionen Alaska, Quebec und Zentralsibirien. Weit überdurchschnittliche Temperaturwerte gab es im borealen Winter zudem im östlichen Himalaya sowie im tibetischen Hochland.

Unterdurchschnittlich blieb die boreale Wintertemperatur in den zentralen und östlichen Vereinigten Staaten, in einem Band von der Arabischen Halbinsel über den Iran und Teile Zentralasiens bis nach Nordchina, in der Region von Indochina bis zum südlichen Japan sowie über einem grossen Teil des grönländischen Eisschildes.

In Südamerika, Afrika und Australien herrschten im borealen Winter 2024/25 generell überdurchschnittlich hohe Temperaturen.

Welt- und uropakarte zur Temperaturverteilung im borealen Winter 2024/25.
Abbildung 5: Räumliche Verteilung der weltweiten borealen Wintertemperatur 2024/25 als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020 in °C. Quelle: Copernicus.

Der Copernicus Bericht zum Februar 2025 und zum borealen Winter 2024/25 ist in englischer Sprache verfügbar.

Der Februar 2025 in der Schweiz

Das landesweite Mittel der Februartemperatur lag 1,9 °C über der Norm 1991–2020. Auf der Alpennordseite oberhalb von 1000 m stieg der Februar 2,5 °C, unterhalb von 1000 m 1,2 °C über die Norm. Für die Alpensüdseite ergab das Gebietsmittel 2 °C über der Norm. In höheren und hohen Lagen war es mit 2,5 bis 3 °C über der Norm lokal einer der zehn wärmsten Februarmonate seit Messbeginn.

Schweizerkarte zur Temperaturverteilung im Februar 2025.
Abbildung 6: Räumliche Verteilung der Temperatur in der Schweiz im Februar 2025, dargestellt als Abweichung zur Norm 1991−2020 in °C.

Die Niederschlagsmengen blieben landesweit unterdurchschnittlich. Lokal war es einer der niederschlagsärmsten Februarmonate seit Messbeginn. In der Westschweiz und in den Alpen erreichten die Monatssummen verbreitet nur 30 bis 55 % der Norm 1991−2020. Der Kanton Wallis, Nord- und Mittelbünden und das Engadin erhielten vielerorts nur 10 bis 30 % der Norm.

Der Winter 2024/25 in der Schweiz

Das landesweite Mittel der Wintertemperatur lag 1,3 °C über der Norm 1991–2020. Der Winter belegt Rang 9 in der Liste der landesweit wärmsten Winter seit Messbeginn 1864/65. Auf der Alpennordseite oberhalb von 1000 m stieg der Winter 1,7 °C über die Norm und damit auf Rang 7 seit Messbeginn. Unterhalb von 1000 m wurde die Norm um 0,9 °C überschritten. Für die Alpensüdseite ergab das Gebietsmittel 1,5 °C über der Norm. Hier war es der achtwärmste Winter seit Messbeginn 1864/65.

Schweizerkarte zur Temperaturverteilung im Winter.
Abbildung 7: Räumliche Verteilung der Wintertemperatur 2024/25 in der Schweiz, dargestellt als Abweichung zur Norm 1991−2020 in °C.

Die drei Wintermonate zusammen brachten nördlich der Alpen gebietsweise überdurchschnittliche Niederschlagsmengen. Lokal gab es über 140 % der Norm 1991−2020. In den Alpen und auf der Alpensüdseite bewegten sich die Werte verbreitet zwischen 80 und 110 % der Norm. Vereinzelt blieben die Niederschlagssummen jedoch auch unter 60 % der Norm.

Der umfassende Überblick zum Februar 2025 und zum Winter 2024/25 in der Schweiz ist in der Rubrik Publikationen zu finden.