Zwar sind die Monate Januar, Februar und auch der März als relativ trockene (Winter-)Monate bekannt. Vielerorts sind diese Monate die niederschlagsärmsten des Jahres. Doch auch gemessen an den klimatologisch zu erwartenden geringeren Niederschlagsmengen waren die letzten Wochen und Monate in vielen Regionen der Schweiz deutlich zu trocken. Vor allem im Februar und in der ersten Märzhälfte fiel nur an wenigen Tagen Regen oder Schnee. Entsprechend ist die Niederschlagsbilanz unterdurchschnittlich:
Ursache für die längere Trockenphase waren kräftige Hochdruckgebiete über Nord- und Osteuropa, die eine dynamische Westwinddrift sowie die Zufuhr von feuchter Atlantikluft in die Schweiz weitgehend verhinderten. Dies zeigt sich auch in der Abweichung von der mittleren Druckverteilung in der Troposphäre. Vor allem über Skandinavien war das Geopotential in der mittleren Troposphäre deutlich höher als für diese Jahreszeit üblich, was auf die Dominanz blockierender Hochdruckgebiete über Kontinental- und Nordosteuropa hinweist.
In der Westschweiz konnten sich die atlantischen Tiefdruckausläufer besser durchsetzen und zumindest zeitweise für signifikante Niederschläge sorgen. So ist dort die Niederschlagsbilanz seit letztem Herbst ausgeglichen oder leicht positiv. Mit jedem Kilometer Richtung Ost- und Südostschweiz nimmt das Niederschlagsdefizit jedoch rasch zu und ist aktuell in Teilen Graubündens am grössten.
Die Niederschläge der nächsten Tage kommen angesichts der Lage gerade recht, auch wenn die Mengen nicht sehr ergiebig sind. Deutlich mehr regnet und schneit es weiter südöstlich in einem Streifen von Südspanien über Nord- und Mittelitalien bis zum Nordbalkan, dem Ostalpenraum und den Karpaten. Die Schweiz liegt am Rande der ergiebigsten Niederschläge, insbesondere die Süd- und Südostschweiz, wo das Nass am meisten benötigt wird.
Und für alle Freunde der Frühlingssonne: Nächste Woche soll sich bereits das nächste kräftige Hochdruckgebiet aufbauen und zumindest für einige Tage unser Wetter in der Schweiz bestimmen. Kein Wunder also, dass das aktuelle Regen- und Schneeintermezzo in der projizierten Märzbilanz nur wenig ins Gewicht fällt und der Monat aus heutiger Sicht in der Schweiz insgesamt wieder zu trocken ausfallen dürfte.