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Sommerzeit: Was dies für Wettervorhersagen bedeutet
MeteoSchweiz-Blog | 30. März 2025

In der Nacht zum Sonntag hat einmal mehr die Umstellung von Normal- zur Sommerzeit stattgefunden. Hat diese Zeitumstellung eigentlich Auswirkungen auf das Wetter oder die Wetterprognosen? Oder zumindest auf die Arbeit der Meteorologinnen und Meteorologen?

Eine Uhr mit Lokalzeit und eine zweite Uhr mit UTC
Seit Sonntag beträgt die Differenz zwischen UTC und Lokalzeit wieder zwei Stunden (Bild: MeteoSchweiz)
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Hat die Sommerzeit Auswirkungen auf das Wetter?

Die Natur kümmert sich natürlich herzlich wenig um die von den Uhren angezeigte Zeit. Massgebend ist der Sonnenstand bzw. die tatsächliche Sonnenzeit. Somit spielen für die Prozesse in der Natur auch Zeitumstellungen keine Rolle. Die Frage lässt sich also mit „Nein“ beantworten.

Man kann höchstens einwenden, dass die Zeitumstellung auf das von den Menschen wahrgenommene Wetter eine Rolle spielt. So sind beispielsweise die Höchsttemperaturen am Nachmittag oder die Tiefsttemperaturen am frühen Morgen nach der Zeitumstellung im Frühling plötzlich eine Stunde später, wenn man sich an der Uhr angezeigten Zeit orientiert.

Traubenhyanzinthen als Frühlingsboten in Granges (Veveyse). Bild: Meteomeldungen/App
Traubenhyanzinthen als Frühlingsboten in Granges (Veveyse). Bild: Meteomeldungen/App

Gibt es Auswirkungen auf Wetterprognosen?

Obwohl sich das Wetter weder um Zeitumstellungen noch um Zeitzonen kümmert, sind diese für die Erfassung, Modellierung und Vorhersage des Wetters sowie für den Austausch meteorologischer Daten wichtig. Besonders relevant wird das, wenn es um internationalen Datenaustausch geht, was in der Meteorologie immer der Fall ist. Daher hat man sich entschieden, für die Modellierung und den Datenaustausch einen einheitlichen Zeitbezug zu verwenden: die „Universal Time Coordinated“ (UTC).

Aufmerksame Leserinnen und Leser unserer Blog-Artikel werden diese Zeitangaben vor allem in Abbildungen häufig finden. Die UTC-Zeit erhält man, indem man von unserer Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) eine Stunde, oder von der jetzt wieder geltenden Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ) zwei Stunden abzieht.

Sowohl Messungen als auch Berechnungen erfolgen in der Meteorologie nach UTC Zeitplan. Wettermodelle zum Beispiel werden immer zur gleichen UTC Zeit gestartet, und auch die Berechnungsresultate liegen Sommer wie Winter zur gleichen UTC Zeit vor. In Lokalzeit ist dies mit der Sommerzeit dann eben eine Stunde später als während der Normalzeit. Die Meteorologinnen und Meteorologen müssen sich während der Sommerzeit also eine Stunde länger auf die neuen Modellunterlagen gedulden.

Und das gilt wie erwähnt natürlich nicht nur für die Wettermodelle. Auch Messdaten werden gemäss UTC erfasst. Als Beispiel sei hier die Ballonsondierungen genannt, die mehrmals täglich in der Schweiz von Payerne aus gestartet werden. Ein Beispiel: Die Messungen von 12 UTC erfolgen somit während der Normalzeit um 13 Uhr, jetzt mit Sommerzeit erst um 14 Uhr Lokalzeit.

Und schliesslich: Gibt es Auswirkungen auf die Arbeit der Meteorologinnen und Meteorologen?

In der Tat hat die Zeitumstellung einen Einfluss auf unsere Arbeit – einmal davon abgesehen, dass die Nacht zum Sonntag natürlich auch für den Schreibenden eine Stunde kürzer war.

Neben Messdaten und Modellberechnungen werden nämlich auch gewisse Prognosen nach UTC-Zeitplan erstellt, insbesondere in der Aviatik ist dies Standard. So verschiebt sich mit der Sommerzeit die Ausgabe diverser Flugwettervorhersagen um eine Stunde.  Andere Vorhersagen hingegen, wie zum Beispiel der Wetterbericht auf der Webseite oder App, werden ganzjährig zur gleichen Uhrzeit gemäss Lokalzeit erstellt.

Wegen der zumindest zum Teil veränderten Erstellungs- und Ausgabezeiten der Prognosen ändern sich mit der Zeitumstellung die Arbeitsabläufe für uns Meteorologinnen und Meteorologen im täglichen Betrieb. Und gerade auf weniger häufig aufdatierte Messwerte und Prognoseunterlagen muss man sich während der Sommerzeit – bezogen auf die Lokalzeit – eine Stunde länger gedulden.

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