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Sonnenschein weicht dichter Bewölkung
MeteoSchweiz-Blog | 12. April 2025

Heute fand ein langsamer Wetterwechsel statt. Mit südwestlichen Winden wurde im Laufe des Tages feuchtere Luft zur Schweiz geführt. Während es am Vormittag noch an den meisten Orten sonnig war, zog im Laufe des Tages besonders im Westen und Süden kompakte mittelhohe Bewölkung auf. Wir gehen im heutigen MeteoBlog auf diesen doch spürbaren Wetterwechsel ein.

Im Gadmental westlich des Sustenpasses war der strahlend blaue Himmel der letzten Tage heute Nachmittag kein Thema mehr. Bildquelle: Meteomeldungen/App.
Im Gadmental westlich des Sustenpasses war der strahlend blaue Himmel der letzten Tage heute Nachmittag kein Thema mehr. Bildquelle: Meteomeldungen/App.
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Am Morgen noch sonnig, dann aus Südwesten Bewölkungsaufzug

Am Morgen schien es noch so zu sein, dass auch der heutige Tag sich in die nun sehr lange Serie von sonnigen Tagen einreihen würde. Doch bereits am Vormittag zog im Genferseegebiet dichte Altostratus-Bewölkung auf. Diese breitete sich anschliessend langsam auf die übrige Schweiz aus, nur die Ostschweiz war davon noch nicht betroffen. Andererseits lockerte sich in der Westschweiz und im Wallis die kompakte Bewölkung am späteren Nachmittag wieder zum Teil auf.

Zudem kam auf der Alpensüdseite allmählich auch tiefere Bewölkung auf. Dies, weil die südlichen Winde dort allmählich ein Südstaulage auszubilden begannen, welche in den nächsten Tagen das Wettergeschehen in der Südschweiz prägen wird. Ausserdem liessen die südlichen Winde in einigen Tälern nördlich des Alpenhauptkammes den Föhn aufkommen, welcher in Chur die Temperatur auf über 25 Grad ansteigen liess. Damit kam es nördlich der Alpen zum ersten Sommertag im Jahr 2025.

Bei Jeizinen im Zentralwallis war der Himmel um die Mittagszeit von kompakter Schichtbewölkung überzogen. Am Abend lockerte sich dort die Bewölkung wieder auf.
Bei Jeizinen im Zentralwallis war der Himmel um die Mittagszeit von kompakter Schichtbewölkung überzogen. Am Abend lockerte sich dort die Bewölkung wieder auf. (Bildquelle: https://jeizinen.roundshot.com)
Oberhalb Rickenbach im Kanton Schwyz war es um die Mittagszeit noch freundlich, die aufziehende Bewölkung liess die Sonne noch durchscheinen.
Oberhalb Rickenbach im Kanton Schwyz war es um die Mittagszeit noch freundlich, die aufziehende Bewölkung liess die Sonne noch durchscheinen. (Meteomeldungen/App)
In Altenrhein am Bodensee merkte man von der aufziehenden Bewölkung bis in den Nachmittag hinein kaum etwas, erst gegen Abend wurden die Wolken dichter.
In Altenrhein am Bodensee merkte man von der aufziehenden Bewölkung bis in den Nachmittag hinein kaum etwas, erst gegen Abend wurden die Wolken dichter. (Bildquelle: https://lszr.roundshot.com)
Verlauf der Lufttemperatur [°C], der Windrichtung [°] und der Böenspitzen [km/h] heute, den 12. April  2025, in Chur bis nach 12 UTC. Der Föhn, erkenntlich an der Windrichtung aus Süd- bis Südwest, liess die Temperatur auf über 25 Grad ansteigen. Der genaue Höchstwert lag bei 25.4 Grad.
Verlauf der Lufttemperatur [°C], der Windrichtung [°] und der Böenspitzen [km/h] heute, den 12. April 2025, in Chur bis nach 12 UTC. Der Föhn, erkenntlich an der Windrichtung aus Süd- bis Südwest, liess die Temperatur auf über 25 Grad ansteigen. Der genaue Höchstwert lag bei 25.4 Grad. (MeteoSchweiz)

Föhnmonat April

Es ist das Stichwort Föhn gefallen. Dieser warme und trockene Fallwind aus dem Süden hat zur jetzigen Jahreszeit Hochsaison. Speziell der Monat April ist sehr föhnreich. Neben dem Monat April ist auch der Mai häufig geprägt vom Föhn. Ein zweites, jedoch weniger ausgeprägtes Häufigkeitsmaximum weist der Föhn in den Herbstmonaten Oktober und November auf. Demgegenüber sind die Sommermonate, vor allem der Juli und der August föhnarm. Nicht selten bleibt in diesen Monaten der Föhn ganz aus.

Relative monatliche Föhnhäufigkeit an den Stationen Altdorf, Chur und Visp in den Jahren 1981-2012. An allen drei Stationen sind die Monate April und Mai die föhnreichsten Monate.
Relative monatliche Föhnhäufigkeit an den Stationen Altdorf, Chur und Visp in den Jahren 1981-2012. An allen drei Stationen sind die Monate April und Mai die föhnreichsten Monate. (MeteoSchweiz)

Die Sonnenstube der Schweiz verwandelt sich morgen in ein trübes Regenland

Föhn auf der Alpennordseite bedeutet oft starke Bewölkung und Niederschläge auf der Alpensüdseite. Immerhin in 60% aller Fälle mit Föhn regnet es auf der Alpensüdseite. Das Klischee vom verregneten Tessin bei Föhn nördlich der Alpen hat also durchaus seine Berechtigung. Wie im gestrigen Blog bereits erwähnt, wird sich dieser Sachverhalt in den nächsten Tagen zeigen.

Es gibt hin und wieder auch Fälle, bei denen es bei Föhnlage auch auf der Alpensüdseite sonnig ist. Dies ist hie und da der Fall, wenn die Süd- oder Südwestströmung hochdruckbestimmt ist.

Indifferente (gestreckte) oder zyklonale (tiefdruckbestimmte) Süd- und Südwestlagen bringen auf der Alpensüdseite häufig bzw. fast immer trübe und regnerische Verhältnisse.

Relative Sonnenscheindauer [%] bei Südlagen in den Jahren 1981-2010. Erklärungen in der Graphik.
Relative Sonnenscheindauer [%] bei Südlagen in den Jahren 1981-2010. Erklärungen in der Graphik. (MeteoSchweiz)
Niederschlagshäufigkeit [%] bei Südlagen in den Jahren 1961-2010. Erklärungen in der Graphik.
Niederschlagshäufigkeit [%] bei Südlagen in den Jahren 1961-2010. Erklärungen in der Graphik. (MeteoSchweiz)
In der Leventina zeigten sich am Nachmittag nicht nur hohe Wolkenfelder, es bildete sich im Tagesverlauf auch im Höhenbereich zwischen 2500 und 3000 Metern vermehrt Bewölkung. Dies erinnerte daran, dass sich bald ein Südstau ausbilden wird.
In der Leventina zeigten sich am Nachmittag nicht nur hohe Wolkenfelder, es bildete sich im Tagesverlauf auch im Höhenbereich zwischen 2500 und 3000 Metern vermehrt Bewölkung. Dies erinnerte daran, dass sich bald ein Südstau ausbilden wird. (Bildquelle: https://pizzomatro.roundshot.com)