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Wie eine Wetterstation betreut wird
MeteoSchweiz-Blog | 27. April 2025

Lokale Stationsbetreuer sind ständig im Einsatz, um die Wetterstationen unseres automatischen Messnetzes zu reinigen und zu kontrollieren. Im heutigen Blog berichten wir über diese regelmässigen Arbeiten an einer Wetterstation. Der Beitrag wurde ursprünglich von unseren Kolleginnen und Kollegen in Locarno auf Italienisch publiziert.

SwissMetNet-Station auf der Cimetta im Tessin auf 1661 m ü. M. (Bild: N. Gobbi)
SwissMetNet-Station auf der Cimetta im Tessin auf 1661 m ü. M. (Bild: N. Gobbi)
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In regelmässigen Abständen werden alle Wetterstationen unseres automatischen Messnetzes (SwissMetNet) von lokalen Stationsbetreuern gereinigt und kontrolliert. Idealerweise geschieht dies bei schönem Wetter und Sonnenschein, wie hier auf der Cimetta im Tessin.

Reinigung des Pyranometers CM21, ein Messgerät für die Globalstrahlung, mit einem Mikrofasertuch. Fantastisches Panorama inklusive. (Bild: N. Gobbi)
Reinigung des Pyranometers CM21, ein Messgerät für die Globalstrahlung, mit einem Mikrofasertuch. Fantastisches Panorama inklusive. (Bild: N. Gobbi)

Bei der Prüfung des Pyranometers wird das Messgerät gründlich gereinigt. Insbesondere wird die Glaskuppel von eventuellen Verschmutzungen befreit, um eine korrekte Strahlungsmessung zu gewährleisten. Die Lüftung, die für die Luftzirkulation in der beheizten Glaskuppel sorgt, wird ebenfalls auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft und die Luftfilter werden gereinigt.

Ein weiteres Messgerät ist der Niederschlagsmesser, dessen Messöffnung und Sieb frei von Schmutz und Fremdkörpern sein müssen. Sonst kann das Messinstrument beim nächsten Regen oder Schneefall verstopfen.

Kontrolle und Reinigung des Niederschlagsmessers der Firma Lambrecht. Im Bild wird das Sieb aus der Mitte des Auffangtrichters herausgenommen, um es von Schmutz und Fremdkörpern zu befreien. (Bild: N. Gobbi)
Kontrolle und Reinigung des Niederschlagsmessers der Firma Lambrecht. Im Bild wird das Sieb aus der Mitte des Auffangtrichters herausgenommen, um es von Schmutz und Fremdkörpern zu befreien. (Bild: N. Gobbi)

Im Winterhalbjahr muss bei einer Schneedecke die Temperaturmessung 5 cm über dem Boden angepasst werden. Sonst würde der Messsensor in der Schneedecke versinken und die Lufttemperatur direkt an der Erdoberfläche nicht mehr korrekt messen. Im Tessin sind vor allem die Wetterstationen Piotta und San Bernardino betroffen. An Bergstationen wie auf der Cimetta, dem Monte Generoso, in Robiei oder auf dem Matro wird die Temperatur in 5 cm Höhe nicht gemessen.

Im Gebirge sind die Messgeräte in der Regel sauberer als im Flachland, wo oft Grashalme, Löwenzahn, Pappelpollen oder auch Vögel mit ihren Bedürfnissen die Reinigung der Messgeräte erschweren. Zudem ist das Mähen und die Pflege der Messstandorte im Flachland wesentlich aufwändiger als in den Bergen.

Ein Teil der Technik einer SwissMetNet-Station. (Bild: N. Gobbi)
Ein Teil der Technik einer SwissMetNet-Station. (Bild: N. Gobbi)

Neben diesen einfacheren, aber unerlässlichen Arbeiten wird der Stationsbetreuer im Falle einer Störung gebeten, eine erste Inspektion vor Ort durchzuführen, um eine schnelle Analyse der möglichen Fehlerursachen vornehmen zu können: "Sehen Sie das grüne Licht am Modem?", "Ist das F2-Modul rot?", "Können Sie die Reset-Taste drücken?", "Funktioniert der Lüfter?".

Mit dieser Hilfe können unsere Fachpersonen der MeteoSchweiz einen Teil der Probleme aus der Ferne lösen, ohne selbst zur Wetterstation reisen zu müssen. Oder es kann das richtige Ersatzmaterial für eine Kontrolle und Fehlerbehebung vor Ort entsprechend vorbereitet werden.

An den SwissMetNet-Stationen sind je nach Ausstattung der Station verschiedene Arten sowie eine unterschiedliche Anzahl von Messgeräten vorhanden. Aus diesem Grund erhält jeder Stationsbetreuer eine detaillierte Schulung, damit er seine Funktion optimal ausüben kann und mit den Instrumenten der Station, für die er zuständig ist, vertraut ist.

Messbrücke und Niederschlagsmesser auf der Cimetta. (Bild: N. Gobbi)
Messbrücke und Niederschlagsmesser auf der Cimetta. (Bild: N. Gobbi)

Die Stationsbetreuer überwachen nicht nur den Zustand der Station, sondern auch die Umgebung. Sie melden MeteoSchweiz, wenn Sträucher oder Bäume übermässig wachsen und die Messungen beeinträchtigen, wenn Bauvorhaben den Messstandort gefährden oder wenn Materialablagerungen zu nahe am Messfeld liegen.

Die Betreuung wird an den wichtigsten Messstationen (ca. 150 in der Schweiz) von Freiwilligen übernommen, die diese Aufgabe gegen eine kleine Entschädigung mit viel Engagement ausüben. Die rund 100 reinen Niederschlagsmessstationen haben keine lokale Betreuung.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Stationsbetreuerinnen und -betreuer für ihre wertvolle Arbeit!

Weitere Informationen: