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Die Sonne setzt sich zunehmend durch
MeteoSchweiz-Blog | 29. Mai 2025

Heute weitete sich aus Westen ein Ausläufer des Azorenhochs zu den Alpen aus. Es trocknete die Luft allmählich ab, so dass sich allmählich die Sonne durchsetzte. Einzig in den östlichen Alpen ging die Wetterbesserung staubedingt nur zögernd vonstatten. Auf der Alpensüdseite sorgte der Nordföhn seit Beginn des Tages für sonniges und klares Wetter. Wir werfen im heutigen MeteoBlog einen Blick auf die je nach Landesteil unterschiedlich rasch verlaufende Bewölkungsabnahme.

Nach dem am Morgen im Schächental im Kanton Uri noch der Nordstau tonangebend war, lockerte sich die Bewölkung im Laufe des Vormittags allmählich auf. Bildquelle: https://bielkinzig.roundshot.com/weissenboden
Nach dem am Morgen im Schächental im Kanton Uri noch der Nordstau tonangebend war, lockerte sich die Bewölkung im Laufe des Vormittags allmählich auf. Bildquelle: https://bielkinzig.roundshot.com/weissenboden
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In den östlichen Landesteilen anfänglich noch Stau

Die nordwestlichen Winde führten zunächst noch feuchte Meeresluft zu den Alpen, wo sie sich noch staute. So war es am Vormittag speziell am östlichen Alpennordhang noch trüb und wolkenverhangen. Die ergiebigen Niederschläge von gestern Mittwoch waren aber in der Nacht bereits zu Ende gegangen.

In Braunwald war es am Vormittag noch wolkenverhangen, wie hier bei Braunwald.
In Braunwald war es am Vormittag noch wolkenverhangen, wie hier bei Braunwald. (https://braunwald.roundshot.com/seblengrat)
Am Nachmittag zeigte sich dann auch im Glarnerland hie und da die Sonne.
Am Nachmittag zeigte sich dann auch im Glarnerland hie und da die Sonne. (https://braunwald.roundshot.com/seblengrat)

In der westlichen Landeshälfte schon am Vormittag bedeutend mehr Sonne

Weiter westlich lockerte sich die Bewölkung rascher auf, so dass es westlich einer Linie Grimsel-Brünig-Basel sowie im Wallis schon am Vormittag recht sonnig war.

Am westlichen Genfersee sah es schon am frühen Morgen danach aus, dass der Tag meist sonnig sein würde.
Am westlichen Genfersee sah es schon am frühen Morgen danach aus, dass der Tag meist sonnig sein würde. (https://vengeron.roundshot.com/)

Warmluftadvektion in der Höhe

In grösserer Höhe wurde heute allmählich wärmere Luft herangeführt, welche zudem noch einen gewissen Feuchtigkeitsgehalt aufwies. Damit zogen im Tagesverlauf immer wieder einige Schleierwolken durch, welche aber die Sonnenscheindauer kaum einschränkten.

Geopotential [gpdm, Isolinien] und Temperatur [°C, farbige Flächen] über Europa gemäss dem Europäischen Modell heute, den 29. Mai 2025, 12 UTC.  Über der Schweiz herrschen starke nördliche bis nordwestliche Winde vor (mit dem Pfeil dargestellt). Der Pfeil weist an der Spitze eine blaue Farbe auf, was bedeutet, dass dort die Luft mit -41 Grad relativ kalt ist. Der Beginn des Pfeils stromaufwärts weist eine rote Farbe auf, was zeigt, dass es dort mit -39 Grad relativ warm ist. Wärmere Temperaturen stromaufwärts bedeuten nichts anderes als Warmluftadvektion. Da bei Warmluftvorstössen die Luft meistens aufsteigt, können sich durch Kondensation Wolken bilden, wie das auch heute wieder der Fall war. Durch die grosse Höhe von fast 9000 Metern bilden sich bei Kondensation oft nur noch dünne Schleierwolken, auch Cirren genannt.
Geopotential [gpdm, Isolinien] und Temperatur [°C, farbige Flächen] über Europa gemäss dem Europäischen Modell heute, den 29. Mai 2025, 12 UTC. Über der Schweiz herrschen starke nördliche bis nordwestliche Winde vor (mit dem Pfeil dargestellt). Der Pfeil weist an der Spitze eine blaue Farbe auf, was bedeutet, dass dort die Luft mit -41 Grad relativ kalt ist. Der Beginn des Pfeils stromaufwärts weist eine rote Farbe auf, was zeigt, dass es dort mit -39 Grad relativ warm ist. Wärmere Temperaturen stromaufwärts bedeuten nichts anderes als Warmluftadvektion. Da bei Warmluftvorstössen die Luft meistens aufsteigt, können sich durch Kondensation Wolken bilden, wie das auch heute wieder der Fall war. Durch die grosse Höhe von fast 9000 Metern bilden sich bei Kondensation oft nur noch dünne Schleierwolken, auch Cirren genannt. (MeteoSchweiz)
Auf dem Chasseral sah man am Vormittag neben dem Restgewölk (Cumuli) der gestrigen Störung auch die ausgedehnten Cirrenfelder in grosser Höhe.
Auf dem Chasseral sah man am Vormittag neben dem Restgewölk (Cumuli) der gestrigen Störung auch die ausgedehnten Cirrenfelder in grosser Höhe. (https://chasseral.roundshot.com/)

Im Süden mit Nordföhn viel Sonne

Südlich des Alpenkammes löste sich die Bewölkung wegen des Nordföhns sehr rasch auf, so dass es im Tessin und in Südbünden schon von Beginn weg sonnig war. Zudem war die Luft - wie meistens bei Nordwind - sehr klar. So konnte man etwa von den Berggipfeln des Südtessins die fast 200 km entfernten Apenninen problemlos erkennen. Der Nordwind sorgte am Nachmittag besonders in den Tälern für hohe Temperaturen. In Biasca konnten 28.6 Grad gemessen werden. Dies ist die bisher höchste Temperatur in diesem Jahr auf der Alpensüdseite.

Auf dem Monte San Salvatore oberhalb von Lugano war es schon am Morgen wolkenlos, dies dank dem Nordföhn.  Die Luft war dabei sehr klar, so dass man am entfernten Horizont (rechts der Bildmitte) sogar den Apennin erkennen konnte.
Auf dem Monte San Salvatore oberhalb von Lugano war es schon am Morgen wolkenlos, dies dank dem Nordföhn. Die Luft war dabei sehr klar, so dass man am entfernten Horizont (rechts der Bildmitte) sogar den Apennin erkennen konnte. (https://sansalvatore.roundshot.com/)