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Jeder kennt sie, die morgendlichen Dunst- oder Nebelfelder. Wie entstehen diese und wie sieht die vertikale Temperatur- und Feuchteverteilung aus? Diese Fragen werden im heutigen Block beantwortet.

Wetter
Jeder kennt sie, die morgendlichen Dunst- oder Nebelfelder. Wie entstehen diese und wie sieht die vertikale Temperatur- und Feuchteverteilung aus? Diese Fragen werden im heutigen Block beantwortet.
Beginnen wir mit einem klassischen Morgenbild bei frühlingshaften Hochdrucklagen. Abgebildet ist der Blick von Etziken (im Solothuner Mittelland) in Richtung Norden, mit dem Jura im Hintergrund. Dabei sind bei einem wolkenfreien Himmel Nebel- und Dunstfelder zu sehen. Wolken hingegen hätten die nächtliche Ausstrahlung reduziert und dadurch die Abkühlung in den bodennahen Luftschichten abgeschwächt, wodurch kein Nebel oder Dunst zustande gekommen wäre.
Die x-Achse zeigt die Temperatur (im 45° Winkel in die Höhe verlaufend), auf der y-Achse der Druck (900 hPa entsprechen ca.1000 m ü.M., 700 hPa ca. 3000 m ü.M.). Auf der rechten Seite sieht man Windfiedern, wobei der Wind aus der Richtung der Fiedern/Fähnchen in Richtung der Windpfeile weht. So deutet beispielsweise die Windfieder bei 900 hPa einen Nordostwind an. Die Windgeschwindigkeit hängt von der Länge Fiedern/Fähnchen ab (5 kt kurzer Strich, 10 kt längerer Strich). So weht zum Beispiel der Wind auf 400 hPa mit rund 20 kt. Zum Schluss noch die Linien. Rot steht für die Temperatur, blau für den Taupunkt und die Linie in der Mitte zeigt die Feuchttemperatur.
Gut zu wissen: FL100 steht für «flight level 10.000 fuss», was ungefähr 3000 Metern entspricht. Diese Bezeichnung wird in der Flugmeteorologie genutzt.
Entscheidend für die flachen Dunst- und Nebelfelder sind genügend Feuchtigkeit und geringe Windgeschwindigkeiten. Im Radiosonden Aufstieg ist zu erkennen, dass in Bodennähe die Temperatur- (rot) und Taupunktlinie (blau) nah beieinander liegen. Damit Nebel entsteht, muss der Taupunkt der Temperatur entsprechen (100 % Luftfeuchtigkeit). Damit reichte es in Payerne heute Morgen nicht ganz für die Nebelbildung. Der Bodenwind wäre mit unter 5 kt (unterste Windfieder) schwach genug gewesen. Genaueres zum Nebel ist im Lexikon nachzulesen.
Wie oben zu erkennen ist, hat sich die Luft in Payerne bis um 2 Uhr morgens am Boden auf unter 10 Grad abgekühlt. Dies ist auf die nächtliche Abstrahlung zurückzuführen. In etwa 1000 Metern über Meer (900 hPa) liegt die Temperatur mit 13 Grad noch deutlich höher, da sich die Luft in der freien Atmosphäre in der Nacht nur leicht abkühlt. Eine Zunahme der Temperatur mit der Höhe wird Inversion genannt.
Bereits kurz nach Sonnenaufgang beginnt die Auflösung der Nebelfelder. Dies liegt an der Sonneneinstrahlung und der damit einhergehenden Erwärmung der bodennahen Luftschicht. Ein sonniger Morgen folgt. Die Erwärmung geht weiter, die ersten Cumuli bilden sich über den Bergen.
Im Radiosonden Aufstieg von 14 Uhr sieht man, wie sich die bodennahe Luft bereits deutlich erwärmt hat und die Inversion abgebaut wurde. Zudem ist der Taupunkt (blaue Linie) im Allgemeinen tiefer (Verschiebung nach links). Die Luft ist also etwas trockener geworden.
Trotzdem reichte es am Nachmittag für einzelne Cumulus Wolken.
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