Die Monate von November 2024 bis April 2025 waren im Alpenraum der drei Länder Deutschland, Österreich und Schweiz weitgehend durch Hochdrucklagen gekennzeichnet. In den Bergen sorgte das für viel Sonne, während die Inversionslagen in den Tälern oft für Nebel und Temperaturen im Bereich der Referenzperiode und auch darunter sorgten. Besonders auffällig: In vielen Regionen fiel deutlich weniger Schnee als üblich.
November: Überdurchschnittlich sonnig in der Höhe, aber trüb und kalt in vielen Tälern. Niederschlagsdefizite von bis zu -85% auf der Alpensüdseite.
Dezember: Wechselhaft im Norden, sonnig und trocken im Süden. Kurz vor Weihnachten aber lokal intensive Schneefälle.
Januar: Wärmewellen und rekordverdächtige Föhnlagen liessen Temperaturen in Höhenlagen stark ansteigen.
Februar: Milder als üblich und lokal einer der niederschlagsärmsten Februare seit Messbeginn.
März & April: Fortsetzung der milden und sonnigen Witterung. Im Süden und Südwesten teils sehr niederschlagsreich, sonst weiter zu trocken.

In weiten Teilen der Nordalpen lagen die Schneehöhen zum Teil um mehr als 50 % unter dem Durchschnitt. Besonders drastisch war die Lage auf dem Zugspitzplatt, wo historische Schneehöhen-Mindestwerte unterschritten wurden – darunter sogar jene aus dem Winter 1971/72. Die Stationen Sonnblick, Feuerkogel und Rudolfshütte verzeichneten ebenfalls Tiefstwerte ihrer Geschichte. Ein Hauptgrund für den verbreiteten Schneemangel waren die über weite Strecken niederschlagsarmen Bedingungen im vergangenen Winterhalbjahr.
Einige wenige Ausnahmen gab es in höheren Lagen des Wallis, wo lokal das Schneemaximum erst im April erreicht wurde – ungewöhnlich spät für diese Region.

Der Winter brachte nicht nur milde Temperaturen, sondern auch aussergewöhnliche Föhnphasen. Im Januar verzeichnete Vaduz 118 Föhnstunden – so viele wie noch nie seit Beginn der automatischen Messungen 1981. Im März folgte eine weitere föhnreiche Phase, insbesondere im Wallis und am Alpennordhang.
Ein besonderes Augenmerk widmet der Bericht der Geschichte hochalpiner Wetterstationen, etwa der auf der Zugspitze, die im Juli 2025 ihr 125-jähriges Jubiläum feiert. Diese Stationen sind nicht nur ein technisches Meisterwerk unter extremen Bedingungen – sie liefern auch die Grundlagen für Klimaforschung und Prognosen. Was heute automatisiert abläuft, war früher ein einsames, entbehrungsreiches Leben in Wind und Eis – wie der Bericht anhand historischer Quellen anschaulich dokumentiert.

Das Winterhalbjahr 2024/25 zeigt einmal mehr, wie sich die Klimabedingungen im Alpenraum verändern. Damit steigt auch der Bedarf an grenzübergreifender Zusammenarbeit und fundierter Klimabeobachtung – wie sie der Bericht «Alpenklima» illustriert.