Ein kräftiger Hochdruckrücken über Südwesteuropa sorgt in den kommenden Tagen bei uns für eine markante Hitzewelle. Voraussichtlich in der Nacht auf Freitag wird eine aktive Kaltfront diese Periode wieder beenden.
Mit der Annäherung und Verstärkung des Höhenrückens über Südwesteuropa erfolgte in den vergangenen 24 Stunden eine markante Erwärmung der Luftmasse über die ganze Troposphäre. Am deutlichsten etwa zwischen 2500 und 7000 Metern. Besonders die starke Subsidenz lieferte einen deutlichen Beitrag zur Erwärmung der Luft. Die zugeführte Luftmasse kam dabei von Nordamerika über den Atlantik zu uns. In den kommenden Tagen wird die Luft hingegen aus den Subtropen über Spanien zur Schweiz geführt, womit die Erwärmung vor allem in den unteren Schichten noch anhalten wird.
Die markante Erwärmung dieser Luftmasse führte zu Rekordwerten. Zum einen wurde auf 500 hPa mit -4.3 Grad noch nie eine so hohe Temperatur in der Sondierung Payerne (jeweils 0 und 12 UTC) festgestellt. Zum anderen lag die Nullgradgrenze mit 5211* Metern (ebenfalls aus der Sondierung Payerne) im Juni so hoch wie noch nie zuvor seit Messbeginn 1954.
*Wert ist noch nicht verifiziert
Der Höhenrücken verlagert sich in den nächsten Tagen allmählich ostwärts. Damit wird aus Südwesten noch heissere, aber vor allem in den Alpen auch feuchtere Luft herangeführt. Die Temperaturen werden ab Sonntag verbreitet 31 bis 34 Grad, lokal auch höhere Werte erreichen. Dementsprechend steigen auch die Nachttemperaturen deutlich an, so dass vielerorts Tropennächte (Temperaturminimum von 20 Grad oder höher) erwartet werden. Am Donnerstagabend oder in der Nacht auf Freitag wird voraussichtlich eine aktive Kaltfront die Hitzewelle beenden.
Für dieses grossräumige Ereignis hat die MeteoSchweiz bereits gestern für das Tessin und heute auch für die übrigen Niederungen der Schweiz eine Hitzewarnung der Stufe 3 ausgegeben. Details zu den Hitzewarnungen der kommenden Tage sind hier zu finden:
Immerhin wird die Luft bei uns nicht nur heisser, sondern auch feuchter, was zwar für das körperliche Wohlbefinden unangenehmer wird. Dafür sind am Montag und Dienstag vor allem in den Alpen Schauer und Gewitter angesagt, so dass es in einigen Regionen vorübergehenden abkühlen dürfte.
