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Südwestwind bringt unterschiedliche Wetterverhältnisse
MeteoSchweiz-Blog | 06. Juni 2025

Stau, Föhn, Sonne und Gewitter - das Schweizer Wetter war heute sehr unterschiedlich. Verantwortlich für all diese Wetterelemente war heute eine Südwestströmung, welche instabile und eher feuchte Luft zur Schweiz steuerte. Wir gehen im heutigen MeteoBlog näher auf die unterschiedlichen Wetterbedingungen ein.

Am Alpennordhang war es am Vormittag vierorts meist sonnig, wie hier beim Aufstieg zum Aubrig im Wäggital (SZ). Bild: Daniel Gerstgrasser.
Am Alpennordhang war es am Vormittag vierorts meist sonnig, wie hier beim Aufstieg zum Aubrig im Wäggital (SZ). Bild: Daniel Gerstgrasser.
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Schwacher Stau auf der Alpensüdseite

Die südwestlichen Winde verursachten - wie in vielen Fällen - auf der Alpensüdseite einen Wolkenstau. So zeigte sich die Sonne vor allem im Nordtessin selten, zwischendurch kaum es auch zu Schauern.

Nur wenig Sonne wurde heute auf der Alpensüdseite gemessen. Besonders am Vormittag war die Bewölkung recht dicht, wie hier auf dem Monte San Salvatore.
Nur wenig Sonne wurde heute auf der Alpensüdseite gemessen. Besonders am Vormittag war die Bewölkung recht dicht, wie hier auf dem Monte San Salvatore. (https://sansalvatore.roundshot.com)

Nördlich des Alpenkammes etwas Föhn und längere sonnige Abschnitte

Besonders am Alpennordhang und in Nord- und Mittelbünden, aber auch im Wallis, sorgten die südwestlichen Winde dagegen für eine gewisse Entlastung. Dies, weil nördlich des Alpenkamms sich eine, wenn auch eher schwache Föhnströmung etablierte. Die Wolken waren zeitweise stark aufgelockert, so dass die Sonne besonders am Vormittag immer wieder durchkam.

Anders als auf der Alpensüdseite präsentierte sich das Wetter in Disentis. Dank leichtem Föhn war es besonders am Vormittag recht sonnig. Am Nachmittag setzte sich die Bewölkung zweitweise deutlicher in Szene.
Anders als auf der Alpensüdseite präsentierte sich das Wetter in Disentis. Dank leichtem Föhn war es besonders am Vormittag recht sonnig. Am Nachmittag setzte sich die Bewölkung zweitweise deutlicher in Szene. (https://klosterdisentis.roundshot.com)

Schauerlinie überquert das Mittelland

Die Aufhellungen besonders am Alpennordhang konnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Allgemeinen die Südwestströmung doch feucht und instabil geschichtet war. Um die Mittagszeit erstreckte sich eine Schauerlinie von Genf über das westliche und zentrale Mittelland bis in den Raum Schaffhausen und verlagerte sich allmählich ostwärts. Sie brachte allerdings nicht viel Niederschlag.

Die grössten Niederschlagsmengen waren im nördlichen Sottoceneri auszumachen. In diesem Gebiet fiel am frühen Morgen teils über 40 mm Niederschlag.
Die grössten Niederschlagsmengen waren im nördlichen Sottoceneri auszumachen. In diesem Gebiet fiel am frühen Morgen teils über 40 mm Niederschlag.
Stündliche Niederschlagsmengen [mm] in Crana-Torricella heute, den 6. Juni 2025. In der Nacht kam es immer wieder zu kräftigen Schauer,  wobei gesamthaft immerhin 44 mm zusammenkamen.
Stündliche Niederschlagsmengen [mm] in Crana-Torricella heute, den 6. Juni 2025. In der Nacht kam es immer wieder zu kräftigen Schauer, wobei gesamthaft immerhin 44 mm zusammenkamen. (MeteoSchweiz)

Eher schwül als kühl

Im Mittelland stiegen die Temperaturen heute Nachmittag auf 22 bis 26 Grad. Dies sind zwar für den Monat Juni keine aussergewöhnlich hohen Temperaturen, doch mit der relativ hohen Luftfeuchtigkeit fühlten sie sich als drückend an. Richtig kühl ist es im Juni dann, wenn die Tageshöchsttemperatur nicht über 15 Grad steigt und starke Bewölkung mit Niederschlägen das Wettergeschehen dominiert. Mit solchen Verhältnissen hat man im Juni hauptsächlich bei Nordstaulagen zu rechnen. In diesen Fällen fliesst aus Nordwesten kühle und feuchte Polarluft zu den Alpen, wo sie sich staut. Heute hingegen wurde die Luft aus Südwesten zugeführt, diese war wesentlich milder.

Mit Höchstwerten von teils deutlich über 20 Grad war es heute besonders nördlich der Alpen nicht kühl., sondern eher schwül. Für eine drückende Schwüle müssten allerdings die Temperaturen deutllich höher liegen.
Mit Höchstwerten von teils deutlich über 20 Grad war es heute besonders nördlich der Alpen nicht kühl., sondern eher schwül. Für eine drückende Schwüle müssten allerdings die Temperaturen deutllich höher liegen.