Die südwestlichen Winde verursachten - wie in vielen Fällen - auf der Alpensüdseite einen Wolkenstau. So zeigte sich die Sonne vor allem im Nordtessin selten, zwischendurch kaum es auch zu Schauern.

Besonders am Alpennordhang und in Nord- und Mittelbünden, aber auch im Wallis, sorgten die südwestlichen Winde dagegen für eine gewisse Entlastung. Dies, weil nördlich des Alpenkamms sich eine, wenn auch eher schwache Föhnströmung etablierte. Die Wolken waren zeitweise stark aufgelockert, so dass die Sonne besonders am Vormittag immer wieder durchkam.

Die Aufhellungen besonders am Alpennordhang konnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Allgemeinen die Südwestströmung doch feucht und instabil geschichtet war. Um die Mittagszeit erstreckte sich eine Schauerlinie von Genf über das westliche und zentrale Mittelland bis in den Raum Schaffhausen und verlagerte sich allmählich ostwärts. Sie brachte allerdings nicht viel Niederschlag.

![Stündliche Niederschlagsmengen [mm] in Crana-Torricella heute, den 6. Juni 2025. In der Nacht kam es immer wieder zu kräftigen Schauer,  wobei gesamthaft immerhin 44 mm zusammenkamen.](/images/440/blog/2025/06/Suedwestlage_06062025/Nied_Torricella.PNG/Nied_Torricella.png)
Im Mittelland stiegen die Temperaturen heute Nachmittag auf 22 bis 26 Grad. Dies sind zwar für den Monat Juni keine aussergewöhnlich hohen Temperaturen, doch mit der relativ hohen Luftfeuchtigkeit fühlten sie sich als drückend an. Richtig kühl ist es im Juni dann, wenn die Tageshöchsttemperatur nicht über 15 Grad steigt und starke Bewölkung mit Niederschlägen das Wettergeschehen dominiert. Mit solchen Verhältnissen hat man im Juni hauptsächlich bei Nordstaulagen zu rechnen. In diesen Fällen fliesst aus Nordwesten kühle und feuchte Polarluft zu den Alpen, wo sie sich staut. Heute hingegen wurde die Luft aus Südwesten zugeführt, diese war wesentlich milder.
