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Vegetationsentwicklung im Juni
MeteoSchweiz-Blog | 27. Juni 2025

Die Vegetation hatte im Juni einen Vorsprung von etwas über einer Woche auf das langjährige Mittel. Sommer- und Winterlinden blühten im Flachland, während blühender Schwarzer Holunder und Margeriten in höheren Lagen zu finden waren. Die ersten Beeren des Roten Holunders reiften sehr früh.

Grösste Linde des Kantons Aargau in Linn
Lindenbäume wurden häufig an speziellen Orten oder zu speziellen Gelegenheiten gepflanzt, zum Beispiel als Dorflinden, Freiheitslinden, als Wegmarkierungen oder auf markanten Erhebungen. Diese Sommerlinde steht nicht weit entfernt von der grössten Linde des Kantons Aargau in Linn. (Bild: Regula Gehrig)
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Sommer- und Winterlinden und Weinreben blühen

Die Sommerlinden begannen ab Ende Mai zu blühen und verströmten den süssen Duft ihrer Blüten. Im Juni konnten sie vom Flachland bis gegen 1000 m beobachtet werden. Rund eine Woche später blühten auch die Winterlinden, im Juni bis gegen 800 m. Die Blüte der Linden hatte einen Vorsprung von 8 – 9 Tagen auf das langjährige Mittel von 1991-2020. Die Temperatur der Monate März bis Juni beeinflussen den Termin der Lindeblüte am stärksten. In diesem Jahr waren alle diese Monate wärmer als im Mittel 1991-2020, besonders der April und der Juni. Die Blüte der Sommerlinden gehörte damit zu den sechs frühesten Blüten seit Beobachtungsbeginn 1956. Sie fand ähnlich früh statt wie in den Jahren 2003 und 2022, nur in den Jahren 2007, 2011 und 2018 wurde sie noch früher beobachtet.

Die Weinreben begannen Ende Mai, Anfang Juni zu blühen. Sie blühten mit einem Vorsprung von 4 Tagen auf das Mittel, was bei vielen Stationen in die Klasse «normal» eingeordnet werden kann.

Zeitreihe des mittleren Datums der Blüte der Sommerlinde
Abbildung 1: Mittleres Datum der Blüte der Sommerlinde 1956 – 2025 für alle Stationen des phänologischen Beobachtungsnetzes von 1956-2025 (provisorischer Wert für das Jahr 2025, berechnet aus Mel-dungen von 30 Phänologiestationen). (MeteoSchweiz)

Frühsommer auch in den höheren Lagen der Schweiz

Der Schwarze Holunder blühte im Juni vor allem in den höher gelegenen Regionen zwischen rund 600 und 1200 m. Im Flachland wurde seine Blüte bereits im Mai beobachtet. Wie bei den Linden fand auch die Blüte des Schwarzen Holunders 9 Tage früher statt als im Mittel.

In Höhenlagen oberhalb von 1000 m und bis zur Waldgrenze konnten blühende Margeriten beobachtet werden, während die Fichten ihre Nadeln zwischen 1500 und 1800 m austrieben. Auch die Blüte der Gräser wanderte im Juni in die Berge, blühendes Wiesenknaulgras konnte beispielsweise am 20. Juni auf 1800 m beobachtet werden. Für Personen mit einer Pollenallergie war die Gräserpollenbelastung deshalb im Juni auch in den Bergen deutlich spürbar. Der Nadelaustrieb der Fichte fand in diesem Jahr 7 Tage früher als im Mittel statt, die Blüte der Margerite 11 Tage und jene des Wiesenknaulgrases 8 Tage früher.

Nachdem im Mai das Heu schon sehr früh bis in Höhenlagen von 1300 m eingebracht wurde, wurden ab dem 9. Juni bei sonnigem, trockenem Wetter an weiteren Standorten vor allem in den Bergen Heu geerntet. Insgesamt hatte die Heuernte einen Vorsprung von 12 Tagen auf das Mittel und es war die früheste Heuernte seit Beobachtungsbeginn.

Erste reife Beeren des Roten Holunders

Ab der ersten Monatshälfte wurden reife Beeren des Roten Holunders entdeckt. Diese Beobachtungen an den ersten Stationen waren alle sehr früh im Vergleich zum Mittel. Die Beeren des Roten Holunders reifen normalerweise im Flachland ab ungefähr dem 20. Juni, während sie in den Bergen oberhalb von 1000 m ab etwa Mitte Juli zu finden sind.

Reife Holunderbeeren im Fricktal
Abbildung 2: Reife Holunderbeeren im Fricktal am 22. Juni. (Bild: Regula Gehrig)
Rote Kirschen
Abbildung 3: Auch die Fricktaler Kirschen waren im Juni erntereif. (Bild: Regula Gehrig)