Auf der Vorderseite des Tiefs über den Britischen Inseln drehte die Höhenströmung über der Schweiz auf westliche bis südwestliche Richtung. Damit wurde warme, instabil geschichtete und allmählich feuchtere Luft zu uns geführt. Am Samstagnachmittag und am Sonntagabend erreichen uns Kaltfronten und sorgen für eine schrittweise Abkühlung.
In der zweiten Nachthälfte, beziehungsweise am frühen Morgen, überquerte eine Zone mit mittelhoher Bewölkung die Schweiz von West nach Ost.
Die Ballonsondierung von Payerne um 2 Uhr zeigt die angefeuchtete Schicht auf rund 4 km. Und weil die Atmosphäre in diesem Höhenbereich instabil geschichtet war, zeigten sich auch ein paar Quellungen in dieser Bewölkungsschicht. Allerdings waren diese nicht sehr hochreichend, wodurch sich nur lokal schwache Schauer entwickelten. Durch die trockene Grundschicht erreichten schlussendlich nur punktuell ein paar Tropfen den Boden.
Ansonsten zeigte sich der Samstagvormittag in den meisten Regionen von der sonnigen Seite. Durch den zunehmenden Südüberdruck nahm jedoch die Bewölkung entlang des südlichen Alpenhauptkamms zu. Diese war nicht sehr hochreichend, überströmte die tiefsten Gebirgseinschnitte nach Norden wasserfallartig und löste sich beim Abstieg in der Folge auf, wie eine Meteomeldung eindrücklich zeigt.
Gegen Mittag nahm die Bewölkung auch in der Westschweiz zu. Über Frankreich hatten sich nämlich auf der Tiefvorderseite vor und im Bereich der Kaltfront verbreitet Schauer und Gewitter gebildet.
Diese Zone zog in der Folge allmählich unter Abschwächung weiter ostwärts. Gleichzeitig bildeten sich über den Voralpen und Alpen im Tagesgang punktuell kräftige Gewitterzellen.
Während in Genf um 14:30 Uhr noch rund 19 Grad gemessen wurde, waren es in der Ostschweiz noch rund 28 Grad, in Chur mit Föhn gar fast 32 Grad. Mit dem daraus resultierenden Druckgradienten frischte der West-/Nordwestwind vorübergehend auf (40-70 km/h).
In der Nacht auf Sonntag beruhigt sich die Situation in Sachen Gewitter vorübergehend. Der Sonntag startet in den meisten Regionen vorwiegend sonnig, bevor am Nachmittag die Quellbewölkung zunimmt und in ersten Gewittern gipfelt. Das Potenzial für starke Gewitter ist weiterhin vorhanden, möglicherweise wird morgen eine Gewitterwarnung ausgegeben. Gleichzeitig erreicht uns am Sonntagabend eine markantere, nur langsam nach Osten ziehende Kaltfront. Dabei werden die Niederschläge immer flächiger. Die momentan prognostizierten Regenmengen deuten auf eine Regenwarnung der Stufe 2 (20-50 mm / 24h) auf der Alpennordseite hin. Auf der Alpensüdseite dürften die stärksten Niederschläge am Montagvormittag fallen. Dabei dürften die Niederschläge auch etwas über den Alpenhauptkamm übergreifen. Allenfalls wird in diesen Gebieten auch eine Stufe 3 nötig. Wir halten Sie auf unserer Website und auf der App auf dem Laufenden. Gefahrenkarte MeteoSchweiz