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Die Hundstage - in der Regel die heisseste Zeit des Jahres
MeteoSchweiz-Blog | 22. Juli 2025

Morgen, den 23. Juli, beginnen die sogenannten Hundstage und dauern bis zum 23. August. Die Hundstage gelten als die heisseste Zeit des Jahres. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird im heutigen Meteoblog näher erläutert.

Ob die Hunde während den diesjährigen Hundstagen unter der Hitze leiden, bleibt abzuwarten. In den nächsten Tagen jedoch noch nicht danach aus.
Ob die Hunde während den diesjährigen Hundstagen unter der Hitze leiden, bleibt abzuwarten. In den nächsten Tagen jedoch noch nicht danach aus. (Meteomeldungen/App)
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Hundstage - Woher stammt dieser Name?

Namengebend ist das Sternbild «Grosser Hund» (Canis Major). Vom Aufgang des Sternbildes bis zur Sichtbarkeit als Gesamteinheit vergehen 30 bis 31 Tage, woher sich deshalb die Bezeichnung „Tage vom großen Hund“ (Hundstage) ableitet. Der Stern Muliphein stellt den Kopfanfang des Sternbildes dar, ist aber so lichtschwach, dass er erst bei voller Dunkelheit zu sehen ist. Sirius erscheint als hellster Stern bereits in der Morgendämmerung. Mit dem Stern Aludra ist das Sternbild «Grosser Hund» dann vollständig aufgegangen. Die Zeitangabe für die Hundstage (lateinisch dies caniculares) - 23. Juli bis 23. August - entstand im Römischen Reich.

Tageshöchsttemperatur [°C] in Basel, Zürich/SMA und Genf zwischen dem 2. und 13. August 2003. Damals herrschte in der Schweiz tatsächlich eine  Hitze, die den Hundstagen voll gerecht wurde. in Basel und Genf wurden an vielen Tagen über 35 °C gemessen. Noch deutlich extremer war die Hitze damals in Frankreich, wo an mehreren Tagen 40 °C erreicht und überschritten wurden.
Tageshöchsttemperatur [°C] in Basel, Zürich/SMA und Genf zwischen dem 2. und 13. August 2003. Damals herrschte in der Schweiz tatsächlich eine Hitze, die den Hundstagen voll gerecht wurde. in Basel und Genf wurden an vielen Tagen über 35 °C gemessen. Noch deutlich extremer war die Hitze damals in Frankreich, wo an mehreren Tagen 40 °C erreicht und überschritten wurden. (MeteoSchweiz)

Sehr heisse Tage häufig zwischen dem 23. Juli und dem 23. August

Vor den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden Serien von Hitzetagen oft zwischen dem 23. Juli und dem 23. August registriert. Beispiele sind vor allem die Jahre 1911, 1921, 1943, 1947 und 1983. Auch einzelne extrem heisse Tage mit Tagesmaxima über 35 °C traten oft zu dieser Zeit auf, so zum Beispiel der 18. August 1892 und der 23. August 1944. Nach dem 23. August kamen Temperaturen über 35 °C nicht mehr vor.

Auch die Sommertemperaturen in der Schweiz steigen aufgrund des Klimawandels an.  Seit den 1960er Jahren verstärkt sich der sommerliche Temperaturanstieg was zu vermehrten und intensiveren Hitzeperioden führt. Dennoch wurden Hitzephasen auch nach 1990 noch meist weiterhin zwischen dem 23. Juli und 23. August registriert. Berühmtestes Beispiel sind sicher die Tage zwischen dem 2. und 13. August 2003. Heutzutage sind Tageshöchsttemperaturen über 35 °C auch nach dem 23. August möglich, ein Beispiel war der 24. August 2023. Trotzdem werden ab dem 23. August in den Niederungen heisse Tage rasch seltener und bereits ab dem 10. September werden im Mittelland 30 °C kaum mehr erreicht.

In Basel fanden zwischen 1901 und 1990 die meisten sehr heissen Tage mit Höchsttemperaturen über 35 Grad zwischen dem 23. Juli und dem 23. August statt, wie oben stehende Tabelle zeigt. Jene Werte, die zwischen dem 23. Juli und 23. August auftraten, sind rot eingefärbt. Dabei kann festgestellt werden, dass von insgesamt 35 sehr heissen Tagen deren 24 auf die Zeitperiode zwischen dem 23. Juli und 23. August fielen. Damit kann tatsächlich gesagt werden, dass die Hundstage zwischen 1901 und 1990 die heisseste Zeit des Jahres darstellten.
In Basel fanden zwischen 1901 und 1990 die meisten sehr heissen Tage mit Höchsttemperaturen über 35 Grad zwischen dem 23. Juli und dem 23. August statt, wie oben stehende Tabelle zeigt. Jene Werte, die zwischen dem 23. Juli und 23. August auftraten, sind rot eingefärbt. Dabei kann festgestellt werden, dass von insgesamt 35 sehr heissen Tagen deren 24 auf die Zeitperiode zwischen dem 23. Juli und 23. August fielen. Damit kann tatsächlich gesagt werden, dass die Hundstage zwischen 1901 und 1990 die heisseste Zeit des Jahres darstellten. (MeteoSchweiz)

Hie und da ist es aber schon Ende Juni heiss

Demgegenüber kamen schon vor dem Jahr 1990 heisse Phasen bereits vor dem 23. Juli vor, allerdings recht selten. Zu erwähnen wären etwa die Tage um den 27. Juni 1947 und dann vor allem die Hitzewelle im Jahr 1952, welche am 30. Juni begann und bis zum 7. Juli andauerte. Ebenfalls drückend heiss waren die Tage vom 4. bis zum 7. Juli 1957. Auch nach 1990 gab es immer wieder heisse Phasen schon vor dem 23. Juli, so Beispiel wie heuer, als es Ende Juni und anfangs Juli sehr heiss war und vereinzelt Tageshöchsttemperaturen über 35 °C aufgezeichnet werden konnten. Ungewöhnlich heiss waren auch die Tage vom 26. und 27. Juni 2019, allerdings hauptsächlich in höheren Lagen. Zum Teil konnten damals Allzeitrekorde erzielt werden, dies besonders im Nordtessin und in Südbünden. Speziell erwähnenswert ist sicher auch der Juni 2003, welcher schweizweit immer noch als der heisseste Juni gilt.

In Basel fielen auch nach 1991 die meisten sehr heissen Tage in die Zeit der Hundestage. Von 35 Tagen mit einem Tageshöchstwert von über 35 °C fielen 22 Tage in die Zeit zwischen dem 23. Juli und dem 23. August. Die Hundstage sind also auch nach 1991 noch die heisseste Zeit des Jahres, zumindest gilt dies für Basel. Bemerkenswert ist dabei, dass die Zahl der sehr heissen Tage ab 1991 stark zugenommen hat. So wurden während der Zeitperiode zwischen 1901 und 1990, also während 90 Jahren, genau gleich viele sehr heisse Tage registriert wie ab 1991 während nur 35 Jahren.
In Basel fielen auch nach 1991 die meisten sehr heissen Tage in die Zeit der Hundestage. Von 35 Tagen mit einem Tageshöchstwert von über 35 °C fielen 22 Tage in die Zeit zwischen dem 23. Juli und dem 23. August. Die Hundstage sind also auch nach 1991 noch die heisseste Zeit des Jahres, zumindest gilt dies für Basel. Bemerkenswert ist dabei, dass die Zahl der sehr heissen Tage ab 1991 stark zugenommen hat. So wurden während der Zeitperiode zwischen 1901 und 1990, also während 90 Jahren, genau gleich viele sehr heisse Tage registriert wie ab 1991 während nur 35 Jahren. (MeteoSchweiz)

Heuer geht der Hund erst mal baden

Allerdings brachte zumindest früher nicht jedes Jahr zwischen dem 23. Juli und dem 23. August heisse Phasen. Zu erwähnen sind beispielsweise die Jahre zwischen 1977 und 1981, als Hitzetage Mangelware waren. Nicht besser war es zwischen 1912 und 1920, als es kaum je richtig heiss wurde. Die ersten Hundstage dieses Jahres gehen ebenfalls ohne Hitze vonstatten, zudem kommt es immer wieder zu Niederschlägen. Der Hund geht also diesen Sommer erst mal baden, ob dann aber die ganze Periode der Hundstage für die Katz’ ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden.

Der Hund geht in den nächsten Tagen baden...
Der Hund geht in den nächsten Tagen baden... (Meteomeldungen/App)
...und es besteht auch die Möglichkeit, dass die diesjährigen Hundstage für die Katz' sind.
...und es besteht auch die Möglichkeit, dass die diesjährigen Hundstage für die Katz' sind. (Meteomeldungen/App)