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Morgen, den 23. Juli, beginnen die sogenannten Hundstage und dauern bis zum 23. August. Die Hundstage gelten als die heisseste Zeit des Jahres. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird im heutigen Meteoblog näher erläutert.

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Morgen, den 23. Juli, beginnen die sogenannten Hundstage und dauern bis zum 23. August. Die Hundstage gelten als die heisseste Zeit des Jahres. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird im heutigen Meteoblog näher erläutert.
Namengebend ist das Sternbild «Grosser Hund» (Canis Major). Vom Aufgang des Sternbildes bis zur Sichtbarkeit als Gesamteinheit vergehen 30 bis 31 Tage, woher sich deshalb die Bezeichnung „Tage vom großen Hund“ (Hundstage) ableitet. Der Stern Muliphein stellt den Kopfanfang des Sternbildes dar, ist aber so lichtschwach, dass er erst bei voller Dunkelheit zu sehen ist. Sirius erscheint als hellster Stern bereits in der Morgendämmerung. Mit dem Stern Aludra ist das Sternbild «Grosser Hund» dann vollständig aufgegangen. Die Zeitangabe für die Hundstage (lateinisch dies caniculares) - 23. Juli bis 23. August - entstand im Römischen Reich.
Vor den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden Serien von Hitzetagen oft zwischen dem 23. Juli und dem 23. August registriert. Beispiele sind vor allem die Jahre 1911, 1921, 1943, 1947 und 1983. Auch einzelne extrem heisse Tage mit Tagesmaxima über 35 °C traten oft zu dieser Zeit auf, so zum Beispiel der 18. August 1892 und der 23. August 1944. Nach dem 23. August kamen Temperaturen über 35 °C nicht mehr vor.
Auch die Sommertemperaturen in der Schweiz steigen aufgrund des Klimawandels an. Seit den 1960er Jahren verstärkt sich der sommerliche Temperaturanstieg was zu vermehrten und intensiveren Hitzeperioden führt. Dennoch wurden Hitzephasen auch nach 1990 noch meist weiterhin zwischen dem 23. Juli und 23. August registriert. Berühmtestes Beispiel sind sicher die Tage zwischen dem 2. und 13. August 2003. Heutzutage sind Tageshöchsttemperaturen über 35 °C auch nach dem 23. August möglich, ein Beispiel war der 24. August 2023. Trotzdem werden ab dem 23. August in den Niederungen heisse Tage rasch seltener und bereits ab dem 10. September werden im Mittelland 30 °C kaum mehr erreicht.
Demgegenüber kamen schon vor dem Jahr 1990 heisse Phasen bereits vor dem 23. Juli vor, allerdings recht selten. Zu erwähnen wären etwa die Tage um den 27. Juni 1947 und dann vor allem die Hitzewelle im Jahr 1952, welche am 30. Juni begann und bis zum 7. Juli andauerte. Ebenfalls drückend heiss waren die Tage vom 4. bis zum 7. Juli 1957. Auch nach 1990 gab es immer wieder heisse Phasen schon vor dem 23. Juli, so Beispiel wie heuer, als es Ende Juni und anfangs Juli sehr heiss war und vereinzelt Tageshöchsttemperaturen über 35 °C aufgezeichnet werden konnten. Ungewöhnlich heiss waren auch die Tage vom 26. und 27. Juni 2019, allerdings hauptsächlich in höheren Lagen. Zum Teil konnten damals Allzeitrekorde erzielt werden, dies besonders im Nordtessin und in Südbünden. Speziell erwähnenswert ist sicher auch der Juni 2003, welcher schweizweit immer noch als der heisseste Juni gilt.
Allerdings brachte zumindest früher nicht jedes Jahr zwischen dem 23. Juli und dem 23. August heisse Phasen. Zu erwähnen sind beispielsweise die Jahre zwischen 1977 und 1981, als Hitzetage Mangelware waren. Nicht besser war es zwischen 1912 und 1920, als es kaum je richtig heiss wurde. Die ersten Hundstage dieses Jahres gehen ebenfalls ohne Hitze vonstatten, zudem kommt es immer wieder zu Niederschlägen. Der Hund geht also diesen Sommer erst mal baden, ob dann aber die ganze Periode der Hundstage für die Katz’ ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden.