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Weltweit drittwärmster Juni
MeteoSchweiz-Blog | 09. Juli 2025

Nach Angaben des europäischen Copernicus-Dienstes war der Juni 2025 mit einer durchschnittlichen Lufttemperatur von 16,46 °C und damit 0,47 °C über dem Durchschnitt 1991-2020 weltweit der drittwärmste Juni. Die Temperatur lag 1,3 °C über der vorindustriellen Referenzperiode 1850-1900. Dies ist erst der dritte Monat in den letzten 24 Monaten, in dem die globale Temperatur unter 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau liegt.

Weltkarte, welche die globale Temperaturabweichung gegenüber dem Durchschnitt 1991-2020 im Juni 2025 zeigt.
Globale Temperaturabweichung gegenüber dem Durchschnitt 1991-2020 im Juni 2025. (Quelle: Copernicus)
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Der Juni 2025 zeichnete sich auf globaler Ebene folgendermassen aus:

  • Mit einer Lufttemperatur von 16,46 °C lag der Juni um 0,47 °C über dem Durchschnitt von Juni 1991-2020 und um 1,30 °C über dem Mittel der vorindustriellen Referenzperiode 1850-1900;

  • Es war der drittwärmste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen, 0,20 °C kühler als der heisseste Juni im Jahr 2024 und 0,06 °C kühler als der zweitwärmste Juni 2023;

Der Juni 2025 war erst der dritte Monat in den letzten 24 Monaten, in dem die durchschnittliche globale Lufttemperatur weniger als 1,5 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt liegt. Vor diesem Zweijahreszeitraum überschritten nur fünf Monate (Januar bis März 2016 und Januar bis Februar 2020) die Schwelle von 1,5 °C. In vierzehn der letzten vierundzwanzig Monate, von September 2023 bis April 2024 und von Oktober 2024 bis März 2025, lag die monatliche Temperaturabweichung deutlich über 1,5 °C, mit Werten zwischen 1,58 °C und 1,78 °C. Die Abweichungen für Juli und August 2023, für Mai, Juni, August und September 2024 sowie jene für April 2025 lagen jedoch sehr nahe bei 1,5 °C (zwischen 1,50 °C und 1,54 °C).

Balkendiagramm, welches die Abweichung der globalen Durchschnittstemperatur im Vergleich zur vorindustriellen Periode 1850-1900 für Juni seit 1979.
Abweichung der globalen Durchschnittstemperatur im Vergleich zur vorindustriellen Periode 1850-1900 für Juni seit 1979. (Quelle: Copernicus)

Der weltweite Überblick

In den Vereinigten Staaten herrschten nach einer Hitzewelle, die Teile des Landes heimsuchte, insgesamt überdurchschnittliche Temperaturen. Auch Nordkanada, Zentralasien und China verzeichneten einen überdurchschnittlich warmen Juni, wobei in den chinesischen Regionen Jianghuai und Jiangnan Rekorde gebrochen wurden. Auch Japan und Südkorea erlebten den heissesten Juni seit Messbeginn (1898 in Japan).

In Afrika, Südamerika und Australien lagen die Temperaturen je nach Region über oder unter dem langjährigen Durchschnitt. Im südlichen Südamerika, einschliesslich Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay, herrschten durch einen Kaltlufteinbruch aus der Antarktis besonders kalte Bedingungen. In Argentinien und Chile wurden neue Rekorde für Tiefsttemperaturen verzeichnet. Auch in Indien herrschten allgemein unterdurchschnittliche Temperaturen. In der Antarktis gab es einen scharfen Kontrast zwischen überdurchschnittlich warmen Bedingungen im Westen und überdurchschnittlich kalten Bedingungen im Osten.

Fünftwärmster Juni in Europa

Die Durchschnittstemperatur in Europa lag im Juni 2025 um 1,10 °C über dem Durchschnitt der Jahre 1991-2020. Dies ist der fünftwärmste Juni, der jemals in Europa aufgezeichnet wurde.

Allerdings sind die Temperaturen in Europa sehr unterschiedlich. In den meisten Teilen West- und Mitteleuropas herrschten überdurchschnittlich hohe Temperaturen. In vielen Ländern, darunter Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal, Spanien, die Schweiz und das Vereinigte Königreich, gab es Hitzewellen. In Teilen Portugals und Spaniens und lokal auch in Frankreich wurden Temperaturen von über 40 °C registriert. Dies spiegelt sich im Monatsdurchschnitt Juni wider: Frankreich erlebte den zweitwärmsten Juni, Spanien den heissesten Juni seit Beginn der Messungen im Jahr 1961 und England den wärmsten Juni seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1884. Auch Südosteuropa war von überdurchschnittlichen Temperaturen betroffen. Slowenien erlebte den heissesten Juni seit Messbeginn 1950.

Im Gegensatz dazu lagen die Lufttemperaturen in Island, im nördlichen Fennoskandien, im Westen Russlands und im Kaukasus im Allgemeinen unter dem Durchschnitt 1991-2020.

Eine Karte, welche die Temperaturabweichung gegenüber dem Durchschnitt 1991-2020 im Juni 2025 in Europa zeigt.
Temperaturabweichung gegenüber dem Durchschnitt 1991-2020 im Juni 2025 in Europa. (Quelle: Copernicus )

Meeresoberflächentemperatur

In der Region zwischen 60° Süd und 60° Nord waren hohe Lufttemperaturen über den Meeresgebieten mit für die Jahreszeit hohen Meeresoberflächentemperaturen verbunden. Seit März 2023 liegt die Meeresoberflächentemperaturen meist über allen Vorjahren. Die täglichen Meeresoberflächentemperaturen stiegen im Juni 2025 leicht an, blieben aber unter den Werten der Jahre 2023 und 2024. Die durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur für Juni 2025 lag bei 20,72 °C – das liegt 0,36 °C über dem Durchschnitt 1991-2020 und ist der dritthöchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen für einen Juni. Der Wert für Juni 2025 liegt 0,13 °C unter der durchschnittlichen Meeresoberflächentemperatur im Juni 2024 und 0,09 °C unter dem Wert für Juni 2023.

Diagramm, welches Jahresverläufe der täglichen Meeresoberflächentemperatur im Bereich zwischen 60° Süd und 60° Nord zeigt.
Jahresverläufe der täglichen Meeresoberflächentemperatur im Bereich zwischen 60° Süd und 60° Nord. Das Jahr 2023 ist gelb, das Jahr 2024 orange und das Jahr 2025 dunkelrot dargestellt. Alle anderen Jahre zwischen 1979 und 2022 sind grau dargestellt, der Durchschnitt 1991−2020 mit der grauen gestrichelten Linie. (Quelle: Copernicus)

Das westliche und zentrale Mittelmeer verzeichnete im Juni Rekordtemperaturen an der Meeresoberfläche, ebenso wie ein Grossteil des westlichen Nordatlantiks und des westlichen Nordpazifiks. Die Meeresoberflächentemperaturen im westlichen äquatorialen Pazifik nordöstlich von Australien blieben ungewöhnlich hoch, während sie im zentralen und östlichen äquatorialen Pazifik nahe dem Durchschnitt 1991-2020 lagen, was die neutralen ENSO-Bedingungen widerspiegelt. In vielen anderen aussertropischen Meeresregionen sind die Meeresoberflächentemperaturen überdurchschnittlich warm geblieben.

Eine Weltkarte, welche die Anomalien und Extreme der Meeresoberflächentemperatur für Juni 2025 zeigt.
Anomalien und Extreme der Meeresoberflächentemperatur für Juni 2025. Die Farbkategorien (wärmer als / kühler als) beziehen sich auf den Referenzzeitraum 1991−2020. Die Extremkategorien ("kühlste" und "wärmste") beziehen sich auf den Zeitraum 1979−2024. Die Werte werden nur für eisfreie Ozeane berechnet. Die Flächen, die im Juni 2025 vom Meereis bedeckt waren, sind hellgrau dargestellt. (Quelle: Copernicus)

Der Copernicus Bericht für Juni 2025 ist in englischer Sprache verfügbar.

Juni 2025 in der Schweiz

Mit einer durchschnittlichen Monatstemperatur von 16,3 °C und einer Abweichung von +3,8 °C zum Referenzzeitraum 1991-2020 ist der Juni 2025 der zweitwärmste Juni seit Messbeginn 1864. Nur der Juni aus dem Hitzesommer 2003 war noch wärmer (17,3 °C). Regional wurden im Juni weniger als 50 % des durchschnittlichen Niederschlags gemessen. Im ganzen Land gab es einen Überschuss an Sonnenschein. Mancherorts gab es mehr als 140 % Sonnenschein im Vergleich zum Referenzzeitraum.

Der umfassende Überblick zum Juni 2025 in der Schweiz ist in der Rubrik Publikationen zu finden.