Ein Höhentief über Frankreich bestimmt derzeit das Wetter im Alpenraum. An der östlichen Peripherie dieses Höhentiefs bildeten sich heute Freitag, 25. Juli, sowie am Vorabend verbreitet Schauer. Auf der Alpensüdseite waren auch kräftige Gewitter dabei.

Auf der Alpennordseite und in den Alpen fielen seit Donnerstagabend nahezu flächendeckend 5 bis 15, lokal bis 30 mm Niederschlag. Im Tessin und in der angrenzenden Lombardei brachten starke Gewitter Niederschlagsmengen von 20 bis 40 mm, örtlich bis 80 mm Regen sowie Hagel und stürmischen Wind bis 80 km/h, so beispielsweise in der Region Lugano.
Die Sonne schien heute Freitag immerhin in den westlichen und nordwestlichen Landesteilen während 2 bis 6 Stunden. Entsprechend stieg die Temperatur in der Region Basel, am Genfersee und im Wallis auf rund 24 Grad, während in den übrigen Landesteilen Höchstwerte von 17 bis 22 Grad gemessen wurden.

Am Samstag zieht das Höhentief über den Golf von Genua hinweg ostwärts zur Adria. Sein Einfluss auf das Wetter in der Schweiz lässt dabei nach. Über Westeuropa wird sich in der Folge eine west-nordwestliche Strömung etablieren. Diese einfliessende feuchtlabile Polarluft staut sich am Alpennordhang, löst allerdings auch im Flachland immer wieder Schauer und einzelne Gewitter aus, so dass das unbeständige, trüb-nasse Wetter sich bis Anfang nächster Woche allgemein fortsetzt.
Von Samstag bis Dienstag fallen weitere, am zentralen und östlichen Alpennordhang teils ergiebige Niederschläge, oft in Form von Schauern oder in der Wolkenmasse eingelagerten Gewittern. Die Berechnungen unserer Wettermodelle zeigen im Flächenmittel Niederschlagssummen von 80 bis 120 mm in den hauptsächlich betroffenen Gebieten des Alpennordhangs und am Alpenrand. In den daran angrenzenden Gebieten werden 50 bis 90 mm erwartet. Im Flachland sowie in den inneralpinen Gebieten dürften die Niederschläge mit rund 20 bis 50 mm deutlich geringer ausfallen und die Schwellwerte für Warnungen nicht überschreiten.
Für die Gebiete am zentralen und östlichen Alpennordhang wurden Wetterwarnungen der Warnstufen 2 und 3 (von 5) ausgegeben. Die Schneefallgrenze sinkt zwar mit der Zeit von 3000 auf rund 2000 Meter, dennoch wird ein Grossteil der Niederschläge in flüssiger Form den Boden erreichen und so die Böden sättigen und die Gewässer anschwellen lassen.
Gemeinsam mit den Experten für die Hydrologie und Massenbewegungen des BAFU verfolgen wir die weitere Entwicklung aufmerksam und passen im Verlauf des nun beginnenden Starkregenereignisses die Warnlage gegebenenfalls an. Weitere Informationen finden Sie auf der MeteoSchweiz App sowie auf https://www.naturgefahren.ch .
