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Kurz vor Monatsmitte wurde es im Juni 2025 erstmals verbreitet heiss. Ab dann blieben die Temperaturen bis zum Monatsende teilweise weit über dem Durchschnitt und erreichten in tieferen Lagen an vielen Tagen 30 °C und mehr.

Klima
Kurz vor Monatsmitte wurde es im Juni 2025 erstmals verbreitet heiss. Ab dann blieben die Temperaturen bis zum Monatsende teilweise weit über dem Durchschnitt und erreichten in tieferen Lagen an vielen Tagen 30 °C und mehr.
Der Juni 2025 ist mit einer landesweiten Monatsmitteltemperatur von 16,3 °C und einer Abweichung zur Referenzperiode 1991-2020 von +3,7 °C der zweitwärmste Juni seit Messbeginn 1864 in der Schweiz. Nur der Juni aus dem Hitzesommer 2003 war noch wärmer (17,3 °C). Mit 15,4 °C im landesweiten Mittel ist der Juni 2022 der drittwärmste.
Mit der grossen Wärme begann es im Juni 2025 nach den ersten zehn Tagen. Die Schweiz war ab diesem Zeitpunkt bis zum Monatsende immer wieder im Einfluss eines Hochdruckgebiets oder in einer südwestlichen Strömung. In drei mehrtägigen Zyklen erhöhte sich die Tagesmaximum-Temperatur stetig bis teils weit über 30 °C in tiefen Lagen. Dazwischen sorgten jeweils Gewitter für eine schwache Hitze-Entlastung, ehe es danach wieder innert weniger Tage heiss wurde.
Vom 12. bis 15. Juni wurden in der Schweiz zum ersten Mal in diesem Jahr verbreitet Hitzetage registriert. Am 12. Juni wurde die 30-Grad-Marke in der Nordwestschweiz knapp geknackt: Koppingen, Wynau, Delémont und Basel/Binningen erreichten Tageshöchstwerte von 30,1 bis 31,0 °C. Auch im Wallis und gebietsweise auf der Alpensüdseite stieg das Thermometer über 30 °C. Am 13. und 14. Juni wurden verbreitet in tieferen Lagen und in den Föhntälern Hitzetage registriert. In Visp kletterte das Thermometer am 13. Juni auf 34,9 °C. Auch in Basel/Binningen, Genève/Cointrin, Buchs, Würenlingen, Schaffhausen und Ilanz wurden Maximaltemperaturen über 33 °C gemessen. An beiden Tagen wurden an über 50 Messstationen von MeteoSchweiz 30 °C erreicht oder überschritten. Der 15. Juni war nur noch lokal im Wallis und auf der Alpensüdseite ein Hitzetag.
Nach heftigen Gewittern am 15. Juni und einer kurzen Abkühlung am 16. Juni kehrte die Wärme zurück. Vom 19. bis 25. wurden erneut Hitzetage mit Tageshöchstwerten von 30 °C und mehr verzeichnet. Von Genf entlang dem Jurasüdfuss und im Wallis wurde das Hitzemaximum am 22. Juni und 25. Juni erreicht, lokal mit Temperaturen über 33 °C. In Visp gab es am 25. Juni wieder 34,5 °C, in Basel/Binningen wurde ein Höchstwert von 33,9 °C registriert.
Die grösste Hitze im diesjährigen Juni ereignete sich in den letzten drei Tagen des Monats. In Biasca wurden am 28. Juni 36 °C registriert. Die Messstation Genève/Cointrin zeigte am 30. Juni ein Tagesmaximum von 35,6 °C an. In Würenlingen (AG) wurden am Tag davor 35,2 °C gemessen. Dies waren die drei höchsten Temperaturen im Messnetz von MeteoSchweiz im Juni 2025. 70 Messstandorte, darunter auch sehr hochgelegene, zeigten 30 °C oder mehr an: Château-d’Oex verzeichnete 30,8 °C, auch in Andeer (rund 1000 m ü. M.) und Scuol (1300 m ü. M.) wurden 30,1 °C gemessen. Es wurden jedoch in tiefen Lagen keine neuen Rekorde der Tageshöchsttemperatur aufgestellt. Die absoluten Höchstwerte für den Juni stammen weiterhin aus den Jahren 2003, 2022, 2019 und 1947.
Die Gesamtzahl an Hitzetagen an Messstandorten in tiefen Lagen war im Juni 2025 deutlich höher als im Mittel über die Referenzperiode 1991-2020. Das Maximum von 2003 wurde jedoch nirgends übertroffen. In Lugano und Sion wurden total 14 Hitzetage registriert. Der Höchstwert an beiden Standorten stammt aus dem Juni 2003 mit 17 Tagen mit Maximaltemperaturen von 30 °C und mehr. Der Referenzwert liegt bei 4,7 Hitzetagen in Sion und 2,4 Hitzetagen in Lugano, gemittelt über die 30 Jahre. An der Messstation Genève/Cointrin wurden im aktuellen Monat 11 Hitzetage gezählt (Referenz: 3,6, Maximum 2003: 19), in Basel/Binningen 9 (Referenz: 3,3, Maximum 2003: 14). Am Messstandort Bern/Zollikofen gab es 7 Hitzetage (Referenz: 1,6, Maximum 2003: 9).
Der Indikator «Tropennacht» gibt an, dass die Tagesminimum-Temperatur nicht unter 20 °C sinkt. Tropennächte stellen für vulnerable Bevölkerungsgruppen ein Risiko dar, weil sich die betroffenen Personen von den hohen Temperaturen tagsüber in Tropennächten nicht gut erholen können.
Tropennächte sind in der Schweiz generell eher selten. Wenn, dann treten sie primär im Juli und August auf. Im Juni kommen sie nur sehr vereinzelt vor. Auch in diesem heissen Juni gab es meist nur sehr lokal einzelne Tropennächte, so z.B. am Ufer des Genfersees, am Jurasüdfuss, im Jura selbst und im Tessin. Am 30.6. wurde auch am Zürichsee, in der Region Schaffhausen und im Churer Rheintal eine Tropennacht verzeichnet.
An Messstandorten im Mittelland liegt das 30-jährige Mittel der Anzahl Tropennächte im Juni verbreitet deutlich unter 1. In Basel/Binningen z.B. liegt der Referenzwert bei 0,3, in Genf bei 0,1 Tropennächten. Nur im Tessin kommen sie etwas häufiger vor: Lugano weist im Mittel über den Zeitraum 1991-2020 2,6 Tropennächte auf. In Lugano wurden im Juni 2025 die 20 °C in elf Nächten nicht unterschritten, genau wie im Rekordjahr 2017. Basel/Binningen registrierte im Juni 2025 eine Tropennacht (2019 waren es drei).
Die Hitze bis in grosse Höhen sorgte für einzelne bemerkenswerte Junirekorde:
Das sehr sonnige und heisse Wetter sorgte regional auch für geringe Niederschlagsmengen im Juni. In Thun wurde der bisher niederschlagsärmste Juni seit über 150 Jahren registriert mit einer Gesamtmenge von 28,5 mm (bisheriger Rekord: 30.8 mm, 1902). Stellenweise wurde auch im Wallis und den westlichen Alpen neue Junirekorde in Bezug auf das Niederschlagsdefizit aufgestellt. An einzelnen Stationen mit kürzeren Messreihen war es zudem der sonnigste Juni seit Messbeginn, wie beispielsweise in Engelberg (Daten seit 1969) mit 235 Sonnenstunden. Luzern erlebte den zweitsonnigsten Juni seit über 120 Jahren mit gut 283 Sonnenstunden (Rekord: 299.7 h, 2023).
Die grössten Abweichungen zur Referenzperiode 1991-2020 wurden im diesjährigen Juni in Berglagen verzeichnet. Im Monatsmittel wurden dort stellenweise Abweichungen von 4 °C überschritten, z.B. beim Messstandort Le Moléson mit +4,3 °C und auf dem Weissfluhjoch mit +4,4 °C. Am 13. und 14. Juni wurden die Tagesmittelwerte der Referenzperiode lokal um 10 °C und mehr überschritten, z.B. auf dem Napf, dem Pilatus, dem Säntis und dem Weissfluhjoch.
Das Weissfluhjoch registrierte am 13. Juni ein Tagesmittel von 13,7 °C (Rang 5 seit Messbeginn 1959) und eine Tagesmaximum-Temperatur von 19,0 °C. Das ist der früheste Messwert im Jahr an diesem Standort von 19 °C oder mehr und entspricht ebenfalls dem fünfthöchsten Wert in einem Juni. Am 30. Juni wurde der bisherige Rekord von 19,9 °C vom 26. Juni 2019 dann mit 20,3 °C übertroffen.