Ohne Horizonteingrenzung kann die Sonne in der Schweiz am längsten Tag des Jahres ungefähr 16 Stunden lang scheinen. Heute, am 18. August, beträgt diese Dauer etwa noch 14 Stunden und 10 Minuten. Damit ist die Einstrahlungsphase deutlich verkürzt.
Zudem ist der maximale Sonnenstand heute beispielsweise in Zürich mit 56 Grad deutlich weniger hoch als am 21. Juni mit 66 Grad. Die kurzwellige Einstrahlung, auch Globalstrahlung genannt, erreicht im Tagesmittel am 21. Juni Werte von etwa 340 W/m2, am 18. August aber nur noch etwas mehr als 270 W/m2. Damit steht tagsüber etwa 20 % weniger Energie zur Verfügung, um die Bodenoberfläche und via sensiblen Wärmefluss die bodennahe Atmosphäre aufzuheizen.
Zum anderen dauert auch die Nacht bereits fast 2 Stunden länger. Damit ist die nächtliche Ausstrahlungsphase um diese Zeit verlängert. Damit wird in der Nacht die bodennahe Atmosphäre stärker ausgekühlt.
Diese Sachverhalte führen dazu, dass heisse Phasen in der Grundschicht gegen Ende August rasch seltener und weniger intensiv werden. In der Höhe ist es etwas anders. Dort kann die Luftmasse immer noch sehr warm sein, da die Erwärmung in grösserer Höhe mit einer gewissen Verzögerung folgt. So tritt beispielsweise eine hohe Nullgradgrenze im August deutlich häufiger auf als etwa im Juni. Auch Rekordtemperaturen können besonders in Höhenlagen oberhalb von 1000 Metern noch um den 20. August vorkommen.
Aus dem oben Gesagten kann abgeleitet werden, dass der vertikale Temperaturgradient um den 20. August geringer ist als in der Zeit zwischen dem 15. und 30. Juni. Dies bewirkt, dass Gewitter im letzten Augustdrittel bereits deutlich weniger häufig auftreten als zur Zeit der Sommersonnenwende.
Dafür setzt sich ein anderer alter Bekannter wieder häufiger in Szene, nämlich der Nebel. Der Grund dafür ist die längere nächtliche Ausstrahlung, welche kräftigere Inversionen bewirkt. Die stärkere Abkühlung lässt die Lufttemperatur bis zum Taupunkt abkühlen, so dass Kondensation einsetzt und sich eben Nebel bildet. Durch die weniger starke Einstrahlung tagsüber können sich ausserdem einmal gebildete Nebel- und Hochnebelfelder länger halten als noch um dem 21. Juni herum.
Dies war heute klar erkennbar. Im Entlebuch dauerte es heute beispielsweise bis weit in den Vormittag hinein, ehe alle Hochnebelfelder verschwunden waren.