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Der Herbst wirft seine Schatten voraus
MeteoSchweiz-Blog | 18. August 2025

Man sagt oft, dass grosse Ereignisse ihre Schatten vorauswerfen. Da der Herbst bekanntlich ein Grossereignis ist, könnte es durchaus zutreffen, dass auch er sich zum Voraus bemerkbar macht. Dies war heute tatsächlich der Fall, indem sich beispielsweise einige Nebel- und Hochnebelfelder bereits bis zum späten Vormittag hielten. Wir gehen im heutigen Meteoblog auf den bevorstehenden Jahreszeitenwechsel ein.

Am Morgen war in der Gegend Arbon - St. Gallen - Wil verbreitet Nebel auszumachen. Auch Littenheid (TG) war betroffen, wie dieses Bild beweist. Diese Nebelfelder sind eindeutige Vorboten des bald beginnenden Herbstes.
Am Morgen war in der Gegend Arbon - St. Gallen - Wil verbreitet Nebel auszumachen. Auch Littenheid (TG) war betroffen, wie dieses Bild beweist. Diese Nebelfelder sind eindeutige Vorboten des bald beginnenden Herbstes. (Meteo Meldungen, MeteoSwiss App)
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Maximale Sonnenscheindauer am 18. August bereits deutlich kürzer als am 21. Juni

Ohne Horizonteingrenzung kann die Sonne in der Schweiz am längsten Tag des Jahres ungefähr 16 Stunden lang scheinen. Heute, am 18. August, beträgt diese Dauer etwa noch 14 Stunden und 10 Minuten. Damit ist die Einstrahlungsphase deutlich verkürzt.

Zudem ist der maximale Sonnenstand heute beispielsweise in Zürich mit 56 Grad deutlich weniger hoch als am 21. Juni mit 66 Grad. Die kurzwellige Einstrahlung, auch Globalstrahlung genannt, erreicht im Tagesmittel am 21. Juni Werte von etwa 340 W/m2, am 18. August aber nur noch etwas mehr als 270 W/m2. Damit steht tagsüber etwa 20 % weniger Energie zur Verfügung, um die Bodenoberfläche und via sensiblen Wärmefluss die bodennahe Atmosphäre aufzuheizen.

Zum anderen dauert auch die Nacht bereits fast 2 Stunden länger. Damit ist die nächtliche Ausstrahlungsphase um diese Zeit verlängert. Damit wird in der Nacht die bodennahe Atmosphäre stärker ausgekühlt.

Die Tiefsttemperaturen am heutigen frühen Morgen lagen nördlich der Alpen vielerorts zwischen 12 und 14 Grad. Damit war es deutlich kühler als es die Nächte der vergangenen Hitzewelle waren. Auch dies ein Zeichen, dass es dem Herbst entgegen geht.
Die Tiefsttemperaturen am heutigen frühen Morgen lagen nördlich der Alpen vielerorts zwischen 12 und 14 Grad. Damit war es deutlich kühler als es die Nächte der vergangenen Hitzewelle waren. Auch dies ein Zeichen, dass es dem Herbst entgegen geht. (MeteoSchweiz)

Die Folgen: Hitzephasen werden immer seltener…

Diese Sachverhalte führen dazu, dass heisse Phasen in der Grundschicht gegen Ende August rasch seltener und weniger intensiv werden. In der Höhe ist es etwas anders. Dort kann die Luftmasse immer noch sehr warm sein, da die Erwärmung in grösserer Höhe mit einer gewissen Verzögerung folgt. So tritt beispielsweise eine hohe Nullgradgrenze im August deutlich häufiger auf als etwa im Juni. Auch Rekordtemperaturen können besonders in Höhenlagen oberhalb von 1000 Metern noch um den 20. August vorkommen.

Heute konnte auf der Alpennordseite an den meisten Orten kein Hitzetag verzeichnet werden. Neben der zurzeit kühleren Luftmasse sind auch die längere nächtliche Ausstrahlungsphase und die tagsüber weniger starke Einstrahlung für diesen Sachverhalt verantwortlich.
Heute konnte auf der Alpennordseite an den meisten Orten kein Hitzetag verzeichnet werden. Neben der zurzeit kühleren Luftmasse sind auch die längere nächtliche Ausstrahlungsphase und die tagsüber weniger starke Einstrahlung für diesen Sachverhalt verantwortlich. (MeteoSchweiz)

… und Gewitter treten nicht mehr so häufig auf, dafür gibt es öfters Nebel

Aus dem oben Gesagten kann abgeleitet werden, dass der vertikale Temperaturgradient um den 20. August geringer ist als in der Zeit zwischen dem 15. und 30. Juni. Dies bewirkt, dass Gewitter im letzten Augustdrittel bereits deutlich weniger häufig auftreten als zur Zeit der Sommersonnenwende.

Dafür setzt sich ein anderer alter Bekannter wieder häufiger in Szene, nämlich der Nebel. Der Grund dafür ist die längere nächtliche Ausstrahlung, welche kräftigere Inversionen bewirkt. Die stärkere Abkühlung lässt die Lufttemperatur bis zum Taupunkt abkühlen, so dass Kondensation einsetzt und sich eben Nebel bildet. Durch die weniger starke Einstrahlung tagsüber können sich ausserdem einmal gebildete Nebel- und Hochnebelfelder länger halten als noch um dem 21. Juni herum.

Dies war heute klar erkennbar. Im Entlebuch dauerte es heute beispielsweise bis weit in den Vormittag hinein, ehe alle Hochnebelfelder verschwunden waren.

Heute war die Quellwolkenbildung auch in den Alpen eher bescheiden, wie das Bild, welches bei Diemtigen (BE) aufgenommen wurde, zeigt. Auch in diesem Fall trägt die fortgeschrittene Jahreszeit das Ihrige dazu bei.
Heute war die Quellwolkenbildung auch in den Alpen eher bescheiden, wie das Bild, welches bei Diemtigen (BE) aufgenommen wurde, zeigt. Auch in diesem Fall trägt die fortgeschrittene Jahreszeit das Ihrige dazu bei. (Meteo Meldungen, MeteoSwiss App)
Bei Teufen (AR) liess der Nebel heute am Morgen eine herbstliche Stimmung aufkommen.
Bei Teufen (AR) liess der Nebel heute am Morgen eine herbstliche Stimmung aufkommen. (Meteo Meldungen, MeteoSwiss App)