Werfen wir zunächst einen Blick zurück auf das Wetter am Vortag: Am Freitag, 15. August folgten auf einen sonnigen und heissen Hochsommertag am Nachmittag und Abend isolierte, aber lokal durchaus kräftige Gewitter.
Die «Hot Spots» lagen am Nordrand der Schweiz bzw. am daran angrenzenden Südschwarzwald, im westlichen Jurabogen sowie in der Region Comersee, den Südbündner Tälern und im Engadin. Aus den Kantonen Aargau, Zürich und Schaffhausen erreichten uns zahlreiche Hagelmeldungen über die MeteoSwiss App.
In der Nacht auf Samstag, 16. August 2025, entstand über dem Bayrischen Alpenvorland ein grosses, kräftiges Gewittersystem. An seiner südwestlichen Peripherie bildeten sich in den Morgenstunden ständig neue «Sekundärzellen». Mit der schwachen nördlichen Höhenströmung verlagerte sich in der Folge diese Zone mit gewittrigen Niederschlägen in seiner Gesamtheit über die östlichen Landesteile hinweg. Gleichzeitig entstanden, dem «normalen» Tagesgang der Strahlung folgend, weiter westlich in den übrigen Landesteilen bereits wieder die ersten isolierten Gewitterzellen über dem Relief des Schwarzwalds, des Juras und den Voralpen.
Die intensivsten Niederschläge wurden in den benachbarten Regionen Bayerns und Vorarlbergs mit bis zu 40 mm gemessen. In den angrenzenden Kantonen St. Gallen und Graubünden frischte der Wind zeitweise böig mit 40 bis 70 km/h auf und lokal fiel erneut etwas Hagel. In den zentralen und westlichen Landesteilen sowie auf der Alpensüdseite startete der Samstag sonnig. Die Temperatur stieg in diesen Gebieten bis Redaktionsschluss um 14:00 Uhr nochmals auf heisse 30 bis 33 Grad, während in der Deutschschweiz die Quecksilbersäule bis rund 28 Grad anstieg. Mit eine paar weiteren Gewitterbildern und etwas Zahlenmaterial verlassen wir das aktuelle Wetter in der Schweiz und wenden uns zum Schluss des heutigen Blogs noch Richtung Westen.
Seit mehreren Tagen wüten in Portugal und im Nordwesten Spaniens Waldbrände. Die Rauchfahnen der Brände ziehen mit einer südlichen Strömung zur Biskaya und von dort weiter ostwärts über Frankreich hinweg.
Die Westschweiz wurde randlich von der stark verdünnten Rauchfahne gestreift, wie die obige Satellitenbildanimation vom frühen Samstagmorgen, 16. August zeigt. Auf Grund der starken Streuung des flach einfallenden Lichts tritt die Rauchfahne besonders in den frühen Morgenstunden deutlich in den Satellitenbildern hervor.
Der Copernicus Atmosphere Monitoring Service der Europäischen Union (CAMS) stellt Ausbreitungsprognosen von verschiedenen Aerosoltypen bereit, unter anderem auch für Rauch und Staubpartikel. Die aktuelle Prognose ist in der nachfolgenden Animation dargestellt. Nebst den Unsicherheiten der allgemeinen Wetterprognose, welche diesen Ausbreitungsrechnungen zu Grunde liegen, stellt sich dabei das zusätzliche Problem der Abschätzung der exakten Partikelmassen, welche von den Bränden ausgehen.