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Gestern geriet die Schweiz in das Einflussgebiet des Tiefs «Lukas», das sich bis zum aktuellen Zeitpunkt vor allem in den höheren Luftschichten bemerkbar machte. Nach gewittrig durchsetzen Niederschlägen gestern Abend blieben die Starkniederschläge in der Nacht auf heute über dem Norden und Osten der Schweiz zurück.

Konvergenzzone in der Nordwestschweiz und im Napfgebiet, Hotspot am Untersee

Ein schwaches Niederschlagsgebiet verlagerte sich am gestrigen Mittwoch nur langsam Richtung Bodensee. Im zentralen Mittelland kam es durch einzelne Aufhellungen zu einem Druckabfall und in der Folge stellte sich eine schwache Bisenströmung ein. Dies führte am Nachmittag zu einer Bodenkonvergenz in der Region Solothurn und im Napfgebiet. Hier bildeten sich ab etwa 15 Uhr die ersten stationären Gewitter, später auch in Teilen der Zentralschweiz und in der Linthebene. Im Verlauf des Abends verschob sich die Konvergenzzone immer weiter Richtung Nordosten, bis sie in der Nacht auf Donnerstag stationär über dem zentralen und östlichen Mittelland und dem angrenzenden Deutschland liegen blieb.

Abb. 2: Radaranimation von Mittwoch, 20.08. 14 Uhr bis heute Donnerstag, 21.8. bis 9 Uhr.
Abb. 2: Radaranimation von Mittwoch, 20.08. 14 Uhr bis heute Donnerstag, 21.8. bis 9 Uhr. (Quelle: MeteoSchweiz.)

Bis heute Mittag fielen in der Deutschschweiz verbreitet 30-50 mm an Niederschlag. Schwerpunkte sind im Napfgebiet und Richtung Linthebene auszumachen (50-80 mm). Extreme Niederschlagssummen sind am Untersee gemessen worden. Innerhalb von sechs Stunden fielen an der Station Eschenz 83.5 mm, ein Höchstwert seit 2012. In Salen-Reutenen waren es 59.1 mm. Bis am Donnerstagmittag fielen in dieser Region knapp 95 mm.

Auch auf der Alpensüdseite sowie in der Region Lausanne kam es durch konvektiv verstärkte Niederschläge zu hohen Regenmengen von lokal über 50 mm.

Abb. 3: 24-Stunden-Niederschlagssumme bis Donnerstag, 21.08. 12 Uhr, Messstationen und CombiPrecip-Produkt.
Abb. 3: 24-Stunden-Niederschlagssumme bis Donnerstag, 21.08. 12 Uhr, Messstationen und CombiPrecip-Produkt. (Quelle: MeteoSchweiz.)

Bis Freitagmorgen weiterhin ergiebige Regenmengen

Tief «Lukas» zieht allmählich Richtung Norditalien. Dies hat zur Folge, dass die Niederschläge in einer zunehmend nordwestlichen Strömung am Alpennordhang gestaut werden (siehe Abbildungen 4-6).

Allerdings ist der Zeitpunkt dieser Verlagerung noch mit beträchtlichen Unsicherheiten verbunden. Dies hat vor allem für die Ostschweiz Konsequenzen, wo die Niederschläge wahrscheinlich noch etwas länger in den Abend anhalten werden. Auch nimmt der konvektive Charakter der Niederschläge am Nachmittag und am Abend am Alpennordhang zu. Durch die schwache Höhenströmung sind lokal hohe Niederschlagsmengen wahrscheinlich, innerhalb einer Stunde sind 20-30 mm möglich. Spätestens in der zweiten Nachthälfte ist es im grössten Teil des Flachlands trocken und die Niederschlagsintensität nimmt am Alpennordhang ebenfalls langsam ab.

Im Flächenmittel sind bis heute Nacht im östlichen Flachland und bis morgen früh am Alpennordhang noch 30-50 mm zu erwarten, lokal sind höhere Regenmengen wahrscheinlich.

Allmähliche Abtrocknung am Freitag

Am Freitag wird dann aus Nordwesten etwas kühlere und trockene Luft herangeführt. Im Flachland bleibt es trocken, am Alpennordhang sind noch einzelne Schauer wahrscheinlich, signifikante Niederschlagsmengen sind aber nicht mehr zu erwarten.

Den aktuellen Warnstatus der Schweiz finden Sie hier.