Die Früchte reiften in diesem Sommer früher als im Mittel der 30-jährigen Vergleichsperiode 1991-2020. Ab der ersten Juniwoche konnte man in den tieferen Höhenlagen reife Beeren des Roten Holunders beobachten. Im August waren sie vor allem in den Alpen und im Jura zu finden. Über den ganzen Sommer betrachtet, hatte die Fruchtreife des Roten Holunders einen Vorsprung von rund zwei Wochen auf das Mittel.

Die Beeren des Schwarzen Holunders reiften ab Ende Juli, bis zum aktuellen Zeitpunkt in Höhenlagen unterhalb von 1000 m. Die Beobachtungen liegen etwas über zwei Wochen vor dem langjährigen Mittel.
Ab etwa Mitte Juli konnten die orangen, reifen Vogelbeeren beobachtet werden. Im August reiften sie vom Flachland bis in die Berge, zum Beispiel auch schon im Engadin und der Lenzerheide. Der Vorsprung der aktuell vorliegenden Beobachtungen auf das mittlere Datum der Periode 1991-2020 beträgt ebenfalls rund zwei Wochen. Eine definitive Beurteilung der Fruchtreife des Schwarzen Holunders und der Vogelbeeren kann aber erst im September gemacht werden, da noch Meldungen von mehreren Stationen ausstehen.

Das Wald-Weidenröschen blühte ab der letzten Junidekade im Flachland und stand im Juli und August in den Bergen in Blüte. Es blühte rund eine Woche früher als im langjährigen Mittel. Die Blüten öffnen sich im Blütenstand von unten nach oben. Es finden sich daher gleichzeitig Knospen, Blüten und Früchte an einer Pflanze.
Mit der Blüte der Herbstzeitlosen kündigt sich der Frühherbst an. Blühende Herbstzeitlosen wurden ab Mitte August beobachtet. Die Phänologiebeobachter melden ihre Blüte aus dem Flachland und den Bergen, bis zum aktuellen Zeitpunkt 12 Tage früher als im langjährigen Mittel. Diese Einordnung ist noch provisorisch, da Meldungen von mehreren Stationen ausstehen.
Die Blattverfärbung wurde bis jetzt nur bei der Rosskastanie beobachtet. Bei diesem sehr frühen Braun werden der Blätter handelt sich jedoch nicht um eine normale Herbstverfärbung. Die Blätter sterben aufgrund des Befalls durch die Rosskastanien-Miniermotte oder teilweise auch durch Pilzbefall ab.
