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Auf Welttournee mit den nationalen Wetterdiensten – Teil 1: Japan
MeteoSchweiz-Blog | 08. September 2025

In einer kleinen Blogserie stellen wir Ihnen pro Kontinent einen nationalen Wetterdienst vor. Im ersten Teil reisen wir nach Asien und werfen einen Blick auf die «Japan Meteorological Agency», den nationalen Wetterdienst Japans.

Traumhafter Blick auf den höchsten Berg Japans, den Mount Fuji.
Traumhafter Blick auf den höchsten Berg Japans, den Mount Fuji. (Quelle: pixabay.com)
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Wenn man an das Wetter in Japan denkt, kommen einem oft spektakuläre Taifune, sintflutartige Regenfälle, dunkle Wolken oder einfach eine atemberaubende Landschaft in den Sinn. Doch wann genau setzt der Regen ein? Und welche Windgeschwindigkeiten werden mit dem Taifun erreicht? Wie bei uns in der Schweiz steht auch in Japan hinter jeder Vorhersage, jeder Wetterwarnung und jeder Mitteilung an die Bevölkerung eine Behörde, die niemals schläft: die Japan Meteorological Agency (JMA).

Ziel und Auftrag

Die JMA wurde offiziell 1956 gegründet, ihre Wurzeln reichen jedoch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Sie ist die japanische Regierungsbehörde, die für alles zuständig ist was mit Wetter zu tun hat – und noch vielem mehr.

Ihr Hauptsitz befindet sich in Tokio und ihre Aufgaben gehen weit über die Wettervorhersage hinaus. Zu ihren verschiedenen Überwachungsaufgaben gehören:

  • Überwachung von Taifunen und Wettergefahren
  • Seismische und vulkanische Überwachung
  • Tsunami-Warnsysteme, die zu den schnellsten und fortschrittlichsten der Welt gehören
Wettervorhersage für Japan für den 9. September 2025.
Wettervorhersage für Japan für den 9. September 2025. (Quelle: JMA)

Was hat die JMA der Öffentlichkeit zu bieten?

Das offizielle Portal der JMA ist eine echte Drehscheibe für meteorologische und geophysikalische Informationen.

Die offizielle Website ist auch auf Englisch verfügbar und bietet:

  • Detaillierte Wettervorhersagen für ganz Japan (bis zu 84 Stunden, mit Wochenausblick)
  • Radar- und Satellitenbilder in Echtzeit
  • Warnungen und Hinweise zu Wind, Regen, Schnee und extremen Temperaturen
  • Erdbeben- und Tsunami-Meldungen in Echtzeit
  • Klimadiagramme, Statistiken und öffentlich zugängliche Daten
  • Ein sympathisches Maskottchen Namens Harerun
Maskottchen Harerun.
Maskottchen Harerun. (Quelle: JMA)

Stärken der JMA

Die JMA hat eines der schnellsten Tsunami-Warnsysteme der Welt: Nach einem starken Seebeben kann die Küstenbevölkerung in weniger als drei Minuten über Fernsehen, Radio, Apps und Sirenen gewarnt werden.

Zudem betreibt Japan auch eines der wichtigsten globalen numerischen Wettermodelle: das JMA-GSM. Dieses wird auch von anderen asiatischen Wetterdiensten genutzt.

Jeder Taifun, der sich im westlichen Pazifik bildet, wird mit äusserst detaillierten Bulletins verfolgt, die z.B. Zugbahnen und Grafiken enthalten, welche auch für einen Laien leicht verständlich sind.

Nicht nur Technologie, sondern auch Kommunikation: Die von der JMA verwendete Bildsprache (Symbole, Farben, Animationen) ist klar, intuitiv und so konzipiert, dass sie wirklich alle erreicht, insbesondere in kritischen Momenten.

Schematische Darstellung der Dynamik eines Tsunamis und seiner Erfassung durch Messinstrumente.
Schematische Darstellung der Dynamik eines Tsunamis und seiner Erfassung durch Messinstrumente. (Quelle: JMA)

Hinweis: Dieser Blog wurde ursprünglich von unseren Kollegen/innen in Locarno auf Italienisch publiziert.