Wie gestern an dieser Stelle beschrieben wurde, befinden wir uns aktuell unter Hochdruckeinfluss. Einerseits sinkt die Luft im Hoch grossräumig ab, was zur Erwärmung der Luftmasse führt (in der Fachsprache Subsidenz genannt). Andererseits wird aktuell aus südwestlicher Richtung warme Luft mit subtropischer Herkunft zum Alpenraum geführt.
Beide Faktoren waren heute quasi auf dem Höhepunkt, weshalb es insbesondere in mittleren Höhenlagen zu aussergewöhnlich hohen, mitunter rekordhohen Temperaturen für den Monat September kam. Ungewöhnlich warm war es nicht nur tagsüber, sondern auch in der Nacht. Beispiele:
Weitere sehr hohe (Rekord-)Temperaturen vom 19. September 2025:
Zwar war es für die Jahreszeit tagsüber auch in tiefen Lagen wie im Mittelland mit 25 bis 28 Grad warm. Für rekordnahe Werte reichte es allerdings recht deutlich nicht. Diese liegen für die meisten Mittellandregionen nämlich deutlich über 30 Grad. Weder bei den höchsten Tiefstwerten (quasi der wärmsten Septembernacht) reichte es für rekordnahe Werte, weil hier die Temperatur durch die nächtliche Abstrahlung und den klaren Verhältnissen recht gut zurückging, noch bei den Höchstwerten, weil die Subsidenz die Grundschicht der Atmosphäre nicht erreichte und weil die Zufuhr der warmen subtropischen Luft bei den windschwachen Verhältnissen nicht bis in die tiefsten Lagen durchmischt wurde. Dafür war die untere Atmosphäre zu stabil geschichtet.
Das Hochdruckgebiet bleibt uns bis und mit morgen Samstag erhalten. Im Laufe des Sonntags gelangt die Schweiz auf die Vorderseite einer Tiefdruckrinne, die sich von Skandinavien über die Benelux-Staaten bis Frankreich erstreckt. In der Höhe spaltet sich in der Folge ein Tiefdruckgebiet ab (es bildet sich ein abgeschlossenes Tief in der Höhe), das bis weit in die nächste Woche hinein knapp westlich der Schweiz bzw. über dem Alpenraum verharren dürfte.
Während in der Höhe südliche bis südwestliche Winde vorherrschen, fliesst auf der Alpennordseite aus Norden bis Nordosten deutlich kältere Luft ein, wobei diese Gegenstromlage teils auch anhaltende Niederschläge verursachen könnte. Details sind allerdings noch offen, da die genaue Position des Höhentiefs sehr entscheidend ist, um die Niederschlagsmengen und -verteilung zuverlässiger vorhersagen zu können.
Klarer hingegen ist der markante Temperaturrückgang bzw. Luftmassenwechsel. So deutlich wie die Temperatur aktuell über der üblichen Temperatur für Mitte September liegt, fast so deutlich liegt sie dann nächste Woche unter der Norm. Im Mittelland der Alpennordseite dürften noch 10 bis 14 Grad erreicht werden. Normal um Mitte September wären etwa 19 bis 22 Grad.