Die Früchte des Schwarzen Holunders und der Vogelbeeren reiften in diesem Sommer rund zwei Wochen früher als im Mittel der 30-jährigen Vergleichsperiode 1991-2020. Im September konnten die reifen Beeren des Schwarzen Holunders hauptsächlich in Höhenlagen oberhalb von etwa 800 m beobachtet werden. Reife Vogelbeeren wurden Ende August und im September oberhalb von etwa 1500 m beobachtet. Mit diesem Vorsprung gehörte die diesjährig Fruchtreife zu den frühesten seit Beobachtungsbeginn. Beim Schwarzen Holunder war die Fruchreife 2018 und 2022 ähnlich früh.
Auch die Weinlese begann in diesem Jahr sehr früh. Die schon gemeldeten Daten der Stationen des phänologischen Beobachtungsnetzes zeigen bisher die früheste Weinlese sei 1956, ähnlich früh war die Weinlese auch in den Jahren 2003, 2018 und 2022. Die Daten der phänologischen Beobachtungen sind jedoch noch nicht vollständig.
Die Blattverfärbung wurde im September nur von wenigen phänologischen Stationen gemeldet, wobei die Beobachtungen an verschiedenen Baumarten gemacht wurden: Vogelbeeren, Buchen, Birken, Bergahorne und Sommerlinden. Alle Daten lagen etwas früher als im Mittel. Die Blattverfärbung startet normalerweise in den letzten Septembertagen in den Bergen. Ab der ersten Oktoberwoche beginnt sie im Mittel auch im Flachland und erreicht um Mitte Oktober ihren Höhepunkt. In einem sehr warmen September und Oktober verspätet sich die Blattverfärbung, während ein kühler September sie beschleunigt. Etwas später verfärben sich die Lärchen, in den Bergen im Mittel ab etwa dem 10. Oktober und im Flachland ab etwa dem 20. Oktober.
MeteoSchweiz sucht derzeit (ehrenamtliche) Beobachterinnen und Beobachter für folgende phänologische Stationen: Arosa, Döttingen, Gadmen, Einsiedeln, Hallau, Les Rangiers, Moudon/Syens, Muri, AG, Posieux.
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