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Aktuelles Wetter

Links: Blick von der Rigi-Hochflue auf das Nebelmeer, wo eine schöne Glorie entstanden ist. Rechts oben: Pays d’Enhaut, rechts unten: L’Arpille
Links: Blick von der Rigi-Hochflue auf das Nebelmeer, wo eine schöne Glorie entstanden ist. Rechts oben: Pays d’Enhaut, rechts unten: L’Arpille (Meteomeldungen, MeteoSwissApp)

Im Moment bestimmt ein kräftiges Hochdruckgebiet mit Zentrum über den Britischen Inseln unser Wetter. Mit einer schwachen bis mässigen Bisenströmung lag heute auf der Alpennordseite verbreitet Hochnebel. Dieser hatte eine Obergrenze von 1300 bis 1500 Metern. Im Flachland löste sich dieser im Tagesverlauf von Norden her teilweise auf. Darüber, sowie im Süden und in den Alpen schien ganztags die Sonne. Wolken waren keine am Himmel zu sehen. Einzig im Mittel- und Südtessin bildeten sich ein paar Quellwolken.

Aber der Oktober kann auch anders:

Flachlandschnee

Auf den 30. Oktober 2008 fielen in Zürich-Fluntern 20 cm Neuschnee, rechts der Blick auf den Zürichsee.
Auf den 30. Oktober 2008 fielen in Zürich-Fluntern 20 cm Neuschnee, rechts der Blick auf den Zürichsee. (Fotos: D. Gerstgrasser)

Ende Oktober 2008 schneite es mit einer Gegenstromlage bis ins Flachland. Am 30. Oktober wurden in Zürich-Fluntern auf 556 m 20 cm Neuschnee gemessen, am Flughafen Zürich-Kloten waren es immerhin noch 9 cm. In Einsiedeln (911 m) lagen gar 46 cm Neuschnee. Auch in den Bergen waren die Schneefälle ergiebig, insbesondere in der Gotthardregion. In Göschenen (950 m) wurden 70 cm Neuschnee gemessen, auf der Göscheneralp (1550 m) gar ein Meter!

Fast exakt vier Jahre später ereignete sich am 28. Oktober 2012 erneut ein Wintereinbruch bis in tiefe Lagen mit ähnlichen Mengen. In Zürich-Fluntern fielen 19 cm und in St. Gallen 33 cm Schnee. Erwähnenswert waren hier auch die Tageshöchsttemperaturen: An der Station Zürich-Fluntern verharrte das Thermometer ganztags unter null Grad.

Hitzetag im Tessin

Bodenwetterkarte mit Fronten vom 24. Oktober 2018 um 6 UTC. Der Alpenraum lag zwischen einem Hoch mit Zentrum westlich der Britischen Inseln und einem Tief über dem Baltikum.
Bodenwetterkarte mit Fronten vom 24. Oktober 2018 um 6 UTC. Der Alpenraum lag zwischen einem Hoch mit Zentrum westlich der Britischen Inseln und einem Tief über dem Baltikum. Der Nordüberdruck (Kloten – Lugano) erreichte am Vormittag etwas mehr als 16 hPa an. (Deutscher Wetterdienst, DWD)

Am 24. Oktober 2018 löste eine kräftige nordwestliche Höhenströmung auf der Alpensüdseite eine markante Nordföhnlage aus. Der Nordföhn sorgte im Tessin für diverse neue Oktoberrekorde bei den Höchsttemperaturen seit Messbeginn. Am wärmsten, beziehungsweise am heissesten, war es mit 30.5 Grad in Locarno-Monti. Ein Hitzetag im Oktober also! Aber auch an den anderen tiefgelegenen Messstandorten des Tessins und im Misox wurde es mit Höchstwerten zwischen 28 und knapp 30 Grad sehr warm.

Südföhn in den Alpen

Föhnstimmung über der Zentralschweiz, Archivbild vom 22. Oktober 2013.
Föhnstimmung über der Zentralschweiz, Archivbild vom 22. Oktober 2013. (Foto: D. Gerstgrasser)

Der Oktober ist (nach dem Mai) der Monat mit der zweithöchsten Föhnhäufigkeit. So ist es nicht verwunderlich, dass auch immer wieder einmal markante Föhnstürme auftreten. Einer der heftigeren Sorte ereignete sich am 10. Oktober 1987. In den klassischen Föhntälern (Reusstal, Glarnerland, St. Galler Rheintal) wurden dabei Böenspitzen von 135 bis gut 140 km/h gemessen, auf dem Gütsch ob Andermatt waren es 196 km/h.

Natürlich sorgt der Föhn in solchen Fällen auch für hohe Temperaturen. Ein Hitzetag wie im Tessin bei Nordföhn wurde zwar noch nicht registriert. Mit 29.5 Grad am 2. Oktober 2001 in Chur und 29.0 Grad am 19. Oktober 2012 in Vaduz fehlte dafür aber nicht sehr viel.

Warmer Oktober, kalter Oktober

Als wärmster Oktobermonat seit Messbeginn datiert an den meisten Stationen von MeteoSchweiz jener des Jahres 2022. An einigen Stationen im Mittel- und Südtessin jener von 2023.

Ausgesprochen kühl zeigte sich der Oktober 1974 und an den Stationen mit kürzeren Messreihen der Oktober nach dem Hitzesommer im Jahr 2003. Der Oktober 2003 war nicht nur kühl, am Morgen des 24. Oktober 2003 wurden in Basel-Binningen 1 cm und in Zürich-Fluntern 5 cm Neuschnee gemessen.

Trockener Oktober, nasser Oktober

Zuletzt noch zum Niederschlag. Insbesondere auf der Alpensüdseite kann der Oktober extreme Niederschlagsmengen bringen und Unwetter auslösen. In Simplon-Dorf fielen im Oktober 2000 beispielsweise 731 mm Niederschlag, zur Monatsmitte ereignet sich die Unwetterkatastrophe in Gondo. Im Tessin wurden im Oktober auch schon Niederschlagsmengen über 1000 mm verzeichnet, so beispielsweise im Jahr 1993 mit 1161 mm in Camedo im Centovalli.

Demgegenüber betragen die Niederschlagsmengen in sehr trockenen Oktobermonaten an den allermeisten Stationen in der Schweiz weniger als 10 mm. Insbesondere an einigen Orten im Wallis, im Tessin und in Graubünden wurden auch schon komplett niederschlagsfreie Oktobermonate aufgezeichnet. Dies war beispielsweise im Jahr 1969 der Fall.