Nach einem verbreitet kühlen Mai folgte ein extrem heisser Juni. Zwischen Mitte Juli und Anfang August machte die Hitze eine Pause, ehe sie Mitte August zurückkam.
Gemittelt über den Alpenraum der drei Länder war das Sommerhalbjahr um 0,7 bis 0,8 °C wärmer als das Klimamittel der Referenzperiode 1991-2020. Sowohl in den tiefen Lagen als auch in den Hochlagen ist es das vierte Sommerhalbjahr in Folge, das im Vergleich zum vieljährigen Mittel zu warm war.
Der heisse Juni führte in den Hochalpen zu einer sehr geringen Anzahl an Frosttagen (Tage mit einer Minimaltemperatur unter 0 °C), auf der Zugspitze (D, 2956 m ü. M.) und am Sonnblick (A, 3109 m ü. M.) waren es 70-80 % weniger als im vieljährigen Durchschnitt. Im gesamten Sommerhalbjahr lag die Anzahl der Frosttage im Hochgebirge jedoch relativ nah an den Durchschnittswerten der Referenzperiode 1991-2020.
Tage mit einer Maximaltemperatur von 25 °C und mehr (Sommertage) waren im gesamten Alpenraum der drei Länder überdurchschnittlich häufig anzutreffen. Zwischen 500 und 1000 m ü. M. gab es im Schnitt 25-30 % mehr Sommertage in den Zentralalpen als im Mittel der Referenzperiode 1991-2020. In Höhenlagen von 1000 bis 1500 m ü. M. wurden 25 Sommertage verzeichnet, fast doppelt so viele wie in einem durchschnittlichen Sommerhalbjahr.

Mit dem Klimawandel steigen die Temperaturen auch in hohen Lagen immer weiter. Dies hat zur Folge, dass die Nullgradgrenze (Höhe, in der die Temperatur unter 0°C absinkt) während der Sommermonate vermehrt über 4000 m ü. M. und damit in den Bereich der höchsten Alpengipfel steigt. Im Sommer 1995 wurde über der Wetterstation Payerne (CH) erstmals eine Nullgradgrenze über 5000 m ü. M. gemessen. Seit 2022 kam dies sogar jedes Jahr ein bis vier Mal vor. Die höchste Nullgradgrenze wurde am 25. Juli 2022 mit 5184 m gemessen. In diesem Jahr erreichte die Nullgradgrenze im Juni einen neuen Monatsrekord von 5125 m.
Wenn die Nullgradgrenze im Sommer aufgrund des Klimawandels ansteigt, wirkt sich das auf verschiedene Bereiche aus. Dazu gehören Wasserversorgung, Tourismus, Fauna und Flora.
In der Schweiz ist die Nullgradgrenze seit der vorindustriellen Referenzperiode 1871-1900 je nach Jahreszeit bereits um 400 bis 500 Meter angestiegen und liegt heute im Sommer etwa auf der Höhe des Jungfraujochs (CH, 3467 m ü. M.). Je nach Ausmass des Klimawandels wird die Nullgradgrenze in Zukunft weiter deutlich ansteigen. In einer um 3 °C wärmeren Welt im Vergleich zur vorindustriellen Referenzperiode würde die mittlere Nullgradgrenze im Sommer die meisten Alpengipfel übersteigen.

Die Niederschlagsmengen über das gesamte Sommerhalbjahr 2025 betrachtet waren in vielen Regionen der Zentral- und Ostalpen durchschnittlich. Mit Blick auf einzelne Monate zeigten sich jedoch grosse Unterschiede, wobei Juni und Juli die auffälligsten Gegensätze und lokal neue Rekorde hervorbrachten.
Der Juni war verbreitet niederschlagsarm, und auch die Anzahl an Niederschlagstagen (Tage mit mindestens 1 mm Niederschlag) fiel gering aus. An der Zugspitze gab es sogar einen neuen Negativrekord: Mit acht Niederschlagstagen im Vergleich zu den durchschnittlich 17 waren es besonders wenige.
Im Gegensatz dazu wurden im Juli an vielen Stationen überdurchschnittlich viele Niederschlagstage verzeichnet, in Zell am See gab es mit 25 Tagen sogar einen neuen Rekord.
Der Alpenraum ist von den Folgen des menschengemachten Treibhausgasausstosses stärker betroffen als andere Regionen oder Naturräume. In dieser hochsensiblen Region sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich sichtbar. Umso wichtiger sind Informationen und Analysen zum Klima in diesem einzigartigen Ökosystem. Mit der gemeinsamen Publikationsreihe «Alpenklima – Klimazustand in den Zentral- und Ostalpen» bieten der Deutsche Wetterdienst (DWD), die GeoSphere Austria und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz grenzübergreifende Informationen zum Klimazustand der Alpen. Die Klimaentwicklung in den einzelnen Ländern wird so in einen grösseren Kontext gestellt und genau beobachtet, um diesen wertvollen Natur-, Lebens- und Wirtschaftsraum vor den Auswirkungen des Klimawandels besser zu schützen.
Die folgenden Ausgaben von «Alpenklima» sind 2025 erschienen: