Mit der Blattverfärbung bereiten sich die Bäume auf die kalte Jahreszeit vor. Die abnehmende Tageslänge und die kühlere Temperatur lösen in den Blättern einen Alterungsprozess aus. Dabei werden Nährstoffe abgebaut und das Chlorophyll - der grüne Farbstoff in den Blättern, der für die Photosynthese verantwortlich ist - wird in seine Bausteine zerlegt und in Ästen, im Stamm und den Wurzeln gespeichert.
Woher kommen die Herbstfarben der Blätter?
Nachdem die grüne Farbe aus den Blättern verschwunden ist, kommen Farbpigmente zum Vorschein, die im Frühling und Sommer durch das Chlorophyll überdeckt wurden. Zwar werden im Herbst auch diese abgebaut, aber nicht so schnell wie das Chlorophyll. Der rote Farbstoff (Anthocyan) wird im Herbst in den Blättern gebildet, um die Rückzugsprozesse vor zu starker Sonnenstrahlung zu schützen. Die braune Farbe tritt erst mit dem Absterben der Blätter auf.
Zwischen dem Blatt und dem Zweig bildet sich im Herbst ein verkorkendes Trenngewebe. Bei einem nächsten starken Windstoss fallen die Blätter zu Boden und werden dort weiter abgebaut.
Jede Baumart zeigt im Herbst andere Farbschattierungen. Goldgelb leuchten zum Beispiel Lärche, Birke, Linde und Ahorn. Die Buchenblätter zeigen gelbe, orange und braunrote Farbtöne. Rote Farben sind bei Bäumen in der Schweiz nicht so häufig wie zum Beispiel bei amerikanischen Eichen- und Ahornarten, welche die Herbstwälder in den USA und Kanada so berühmt machen. Intensiv rote Blätter zeigen bei uns jedoch Sträucher wie der Gemeine Schneeball, der Rote Hartriegel und viele Ziergehölze.