Eine seltenere und regionale Art des Südföhns ist der Guggiföhn. Im Unterschied zum normalen Südföhn (ein Fallwind) tritt er bevorzugt bei südöstlicher Anströmung auf. Seinen Namen hat der Guggiföhn vom Guggigletscher, über dem er sich beim «herunterfallen» verstärkt.
Guggiföhn – Entstehung
Guggiföhn tritt vor allem auf, wenn über den Alpen eine Südostströmung vorherrscht. Der Südostwind, welcher auf das Berner Oberländer Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau trifft, weht luvseitig den Aletschgletscher hoch und stürzt dann zwischen Jungfrau und Mönch den Guggigletscher hinunter. Die beiden Gletscher verlaufen optimal von Südost nach Nordwest. So kann der Fallwind – unter der für Föhn typischen Abtrocknung, Erwärmung und Beschleunigung – ungebremst in die Lauberhornregion vordringen. Dabei werden im Gebiet der Kleinen Scheidegg und am Lauberhorn mehrmals jährlich Orkanböen ausgelöst.
Der Guggiföhn gehört bezüglich der regelmässig gemessenen Böenspitzen in Orkanstärke wohl zu den extremsten Wettererscheinungen im Alpenraum.