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Märzwinter

Auch wenn der klimatologische Winter mit dem Februar zu Ende geht, sind winterliche Verhältnisse in der ersten Märzhälfte selbst im Flachland der Alpennordseite ein fester Bestandteil des Schweizer Klimas. Der Witterungsregelfall des Märzwinters tritt in grösserer Höhe noch ausgeprägter auf.

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Als Witterungsregelfall oder Singularität wird eine an bestimmten Kalendertagen mehr oder weniger regelmässig auftretende Abweichung vom mittleren jährlichen Gang der meteorologischen Elemente bezeichnet. Das Phänomen des Märzwinters lässt sich anhand von Tagen, an denen Schnee fällt (Neuschnee-Ereignisse), zeigen. An den Messstationen in der Ostschweiz (Einsiedeln, Elm, Luzern, St. Gallen und Zürich) nimmt die Häufigkeit von Neuschneefällen Ende Februar ab. In den ersten Märztagen ist jedoch wieder eine Zunahme der Neuschnee-Ereignisse zu beobachten. Diese kulminiert am 6. März, und zwar sowohl im Flachland als auch entlang des Alpennordhangs bis in Höhen von rund 1000 Metern. Einen extrem heftigen Märzwinter mit Rekordschneehöhen erlebte das Flachland der Alpennordseite am 4./5. März 2006.

Liniendiagramm der mittleren Anzahl Neuschnee-Ereignisse pro Tag vom 1. Januar bis 31. März der Jahre 1931-2020 in der Ostschweiz. Von Januar bis Februar schwankt die Kurve zwischen 12 und 31 Ereignissen. In der letzten Februarwoche nimmt die Kurve stark ab und steigt um den 6. März wieder auf 24 Ereignisse, bevor sie erneut abnimmt.
Anzahl Neuschnee-Ereignisse pro Kalendertag in der Periode 1931-2020 in der Ostschweiz (Mittel der Messstationen Einsiedeln, Elm, Luzern, St. Gallen und Zürich). (© MeteoSchweiz)

Märzwinter in der Höhe stärker ausgeprägt

Das klimatologische Phänomen des Märzwinters ist in grösserer Höhe noch ausgeprägter. In der über 100-jährigen Schneemessreihe von Arosa (1840 m ü. M.) sind Neuschneefälle zwischen dem 1. und 7. März deutlich häufiger als in der vorausgehenden zweiten Februarhälfte und in den nachfolgenden Märzwochen.

Liniendiagramm der Anzahl Neuschnee-Ereignisse pro Tag in Arosa, vom 1. Januar bis 31. März von 1890 bis 2020. Die Kurve schwankt von Januar bis Mitte Februar zwischen 38 bis 72 Ereignissen. Um den 10. Februar sind es rund 60 Ereignisse. Dann geht die Anzahl Ereignisse bis Ende Februar auf rund 45 Ereignisse zurück. Vom 1. bis am 7. März bewegt sich die Kurve zwischen 54 und 66 Ereignissen, bevor sie erneut abnimmt.
Anzahl Neuschnee-Ereignisse pro Kalendertag in der Periode 1890-2020 an der Messstation Arosa (1840 m ü. M.). (© MeteoSchweiz)

Winterende im Flachland nach dem Märzwinter

Im Flachland der Alpennordseite nimmt die Häufigkeit von Neuschneefällen nach dem Märzwinter rasch ab. Im letzten Märzdrittel ist an der Messstation Luzern nur noch etwa alle 10-20 Jahre mit Neuschnee zu rechnen. Das heisst aber nicht, dass nach diesem Datum kein Schnee mehr fallen kann. Der launische April ist bekannt dafür, dass er dem Flachland der Alpennordseite hin und wieder eine Schneedecke beschert. Allerdings ist diese meist geringmächtig und schmilzt nach wenigen Stunden wieder.

Liniendiagramm der die Anzahl Neuschnee-Ereignisse pro Tag in Luzern, vom 1. Januar bis 31. März der Jahre 1883-2020.
Anzahl Neuschnee-Ereignisse pro Kalendertag in der Periode 1883-2020 in Luzern (454 m ü. M.). (© MeteoSchweiz)