Negative Auswirkungen
Nebel stellt im Winterhalbjahr für viele Bewohner des Flachlands eine erhebliche Belastung dar und beeinträchtigt das Wohlbefinden. Darüber hinaus ist Nebel auch für andere Bereiche des Alltags von Bedeutung. Die Sichtbehinderung spielt eine grosse Rolle im Verkehr am Boden und in der Luft. Viele Freizeit- und Tourismusangebote profitieren von erhöhten und daher nebelärmeren Lagen mit mehr Sonnenstunden als im Flachland. Zudem ist das Auftreten von Nebel eng mit lufthygienischen Aspekten verbunden: Bei Wetterlagen mit Nebel ist der Luftaustausch in den unteren Teilen der Atmosphäre stark eingeschränkt. Dadurch können sich Schadstoffe wie Feinstaub stark anreichern und für die Gesundheit gefährliche Konzentrationen erreichen.
Entstehung von Nebellagen
Hochnebel ist ein typisch winterliches Phänomen. Er bildet sich bei stabilen Hochdruckwetterlagen, vor allem bei Bisenlagen. Dabei wird kalte Luft von Nordosten her in die «Badewanne» Mittelland unter die leichtere, wärmere Luft geblasen und bleibt dort liegen. Es entsteht eine Inversionslage. Dabei bildet sich eine graue, eintönige Schichtwolke, Stratus genannt, unter der es kalt und trüb ist. Darüber ist es klar und weniger kalt. Hochnebel kann aber auch entstehen, wenn bei stabilen Hochdrucklagen nach kalten, klaren Nächten Bodennebel entsteht und allmählich angehoben wird.
Nebelgrenze
Entsteht bei einer Hochdrucklage ein leichtes Druckgefälle von Nord nach Süd, wie bei Bisenlagen typisch, liegt die Nebelgrenze relativ hoch, meist über 1000 Metern, da die Luft an den Alpen gestaut wird. Besteht kein Druckunterschied oder eher ein Gefälle von Süden nach Norden, sinkt die Nebelgrenze auf 600 bis 800 Meter. Je tiefer die Nebelgrenze liegt, desto grösser ist die Chance, dass sich der Nebel im Laufe des Tages auflöst.
Inversion
Inversion ist eine Luftschicht, in der die Temperatur mit der Höhe zunimmt, statt wie üblich abnimmt. Sie entsteht in Hochdruckgebieten, in denen die Luft grossräumig absinkt und sich dabei erwärmt. Bei dieser Erwärmung trocknet die Luft aus und wird klar. Umgekehrt kühlt sich die Luft unter einer Inversion ab und erreicht eine Sättigung, d. h., sie kann nicht mehr Wasserdampf enthalten. Dieser überschüssige Wasserdampf kondensiert und bildet eine Nebelwolke, die zu Nieselregen oder feinen Schneekristallen führen kann. Diese horizontale Inversionsschicht wirkt als Sperre für den vertikalen Luftaustausch. Unterhalb dieser Schicht sammeln sich Schadstoffe wie Russ und Feinstaub. Je tiefer die Schicht liegt, desto grösser ist deren Konzentration, da die Schadstoffe sich in einem kleineren Luftvolumen verteilen.