Wetterballone dienen dazu, Radiosonden in die Atmosphäre aufsteigen zu lassen. In der Sonde befinden sich die Messgeräte. Diese Instrumentenbox dient zur Messung der Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Ausserdem sind die Wetterballone mit einem GPS ausgestattet um die Höhe, die Flugbahn und die Windgeschwindigkeit sowie Windrichtung zu ermitteln. Dank einem Funksender werden die Messdaten in Echtzeit übermittelt.
MeteoSchweiz lässt zweimal täglich einen Wetterballon aufsteigen: Von Montag bis Freitag werden die Ballone um 11h UTC Mittagszeit manuell gestartet, am Wochenende zur gleichen Zeit automatisch; der zweite Start um 23h UTC erfolgt jeweils automatisch. Die Sondierungsstation befindet sich in Payerne, wo seit den 1940er Jahren Daten aus der Atmosphäre erhoben werden.
Die mit Wasserstoff gefüllten Wetterballone steigen mit einer Geschwindigkeit von rund 5 Meter pro Sekunde auf. Die Sonden erreichen eine Höhe von 30-35 km, der Aufstieg dauert rund zwei Stunden.
Bei einer Radiosondierung werden Temperatur und Luftfeuchtigkeit gemessen. Mit einem GPS-System wird die exakte Position erfasst, woraus sich Höhe, der Luftdruck, die Windgeschwindigkeit und die Windrichtung ermitteln lassen.
Während des Aufstiegs werden jede Sekunde Messwerte registriert und über einen Sender an die Bodenstation in Payerne übertragen. Auf diese Weise liefern Wetterballone ein exaktes Bild des thermodynamischen Zustands der verschiedenen Schichten der Atmosphäre. Die dadurch gewonnen Daten sind für Wettervorhersagen und klimatologische Studien von grosser Bedeutung.
Die Wetterballone steigen auf und werden mit den vorherrschenden Winden fortgetragen. In einer Höhe von ungefähr 35 Kilometern platzt der Ballon und die Instrumentenbox fällt an einem Fallschirm hängend zur Erde zurück.
Täglich finden auf der ganzen Welt zahlreiche Ballonstarts statt. Die Ballons können mehrere hundert Kilometer weit fliegen. Auf der Webseite Radiosonde Tracker und https://sondehub.org/ können Sie die Wetterballons weltweit live verfolgen.
Wer im Gelände eine Sonde entdeckt, wird gebeten diese mitzunehmen, um die Umwelt vor Elektronikteilen zu schützen. Ein Etikett auf der Sonde verweist auf eine Internetadresse, wo eine Anleitung zur Verfügung gestellt wird, für die Rücksendung der aufgefundenen Sonde an MeteoSchweiz, beziehungsweise für die Wiederverwertung ihrer Bestandteile.