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Frühlingsindex

Der Frühlingsindex zeigt den Zeitpunkt der Vegetationsentwicklung im Frühling als Abweichung in Tagen vom langjährigen Mittel 1991-2020. Der jährlich ermittelte Index fasst die phänologischen Frühlingsphasen zusammen. Da die Temperatur für die Entwicklung der Pflanzen ein zentraler Faktor ist, eignet sich der Frühlingsindex als Mass für die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vegetation.

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Der Frühlingsindex wird anhand der der ersten zehn phänologischen Frühlingsphasen im Jahr ermittelt und jeweils Ende Mai aktualisiert. Darin fliessen die Beobachtungen ein, die im betreffenden Jahr an rund 80 Stationen des phänologischen Messnetzes mit genügend langen Datenreihen erfasst werden.

Der Frühling 2023

Im Jahr 2023 entwickelte sich die Frühlingsvegetation um 3 Tage früher als im langjährigen Mittel von 1991-2020 und kann damit als «normal» eingeordnet werden. Ab Anfang Januar blühten die Haselsträucher so früh wie noch nie seit dem Beginn ihrer Beobachtung im Jahr 1953. Insgesamt hatte die Haselblüte einen Vorsprung von 23 Tagen auf das Mittel. Der Huflattich blühte ab Mitte Februar und das Buschwindröschen verbreitet ab Mitte März mit einem Vorsprung von 6 – 9 Tagen. Die Obstbäume blühten im April im normalen zeitlichen Rahmen, denn das kühle Aprilwetter bremste die Entwicklung der Vegetation. Ebenfalls zu einem mittleren Zeitpunkt trieben die Blätter der Laubbäume ab Anfang April aus, mit einer leichten Verspätung von 0 – 4 Tagen. Die Entfaltung der Buchenblätter wurde dabei ab dem 20. April häufiger beobachtet.

Berechnung des Frühlingsindex

Um den phänologischen Frühling als Gesamtheit zu charakterisieren, werden folgende zehn phänologischen Phasen verwendet; sie treten zwischen Januar und Mai auf:

  • Blüte des Haselstrauchs
  • Blüte des Huflattichs
  • Blüte des Buschwindröschens
  • Blüte des Kirschbaumes
  • Blattentfaltung der Rosskastanie
  • Blattentfaltung des Haselstrauchs
  • Nadelaustrieb der Lärche
  • Blüte des Löwenzahns
  • Blüte des Wiesenschaumkrautes
  • Blattentfaltung der Buche

Die Abweichung vom mittleren Eintrittstermin wird mit Hilfe einer Hauptkomponentenanalyse bestimmt. Diese Methode eignet sich, um umfangreiche Datensätze zu strukturieren, zu vereinfachen und zu veranschaulichen. Zudem lassen sich damit räumliche und zeitliche Abhängigkeiten herausfiltern. Das Resultat der 1. Hauptkomponente wird am Schluss in eine Abweichung von Anzahl Tagen vom Mittel zurücktransformiert.

Weiterführende Informationen

Klimabulletin Monat und Klimareport