Der natürliche Treibhauseffekt
Das Wetter und Klima der Erde werden durch die Sonneneinstrahlung angetrieben. Rund die Hälfte der Strahlung wird von der Erdoberfläche absorbiert und erwärmt diese. Weitere 20 Prozent absorbiert die Atmosphäre, die sich dadurch erwärmt. 30 Prozent werden reflektiert und gehen der Erde verloren. Entscheidend für das Leben auf der Erde ist, dass die von der Erdoberfläche ausgesandte Wärmestrahlung die Atmosphäre nicht direkt verlässt. Treibhausgase wie Wasserdampf, Kohlendioxid, Methan und Lachgas absorbieren die Wärmestrahlung und strahlen diese in alle Richtungen wieder ab. Im globalen Mittel steigt die Temperatur in der unteren Atmosphäre durch diesen Treibhauseffekt um etwa 32 °C von -18 auf +14 °C an. Dadurch wird die Erde überhaupt bewohnbar. Diese Zusammenhänge sind seit über 150 Jahren bekannt und durch zahlreiche Experimente und Messungen belegt.
Der Mensch verstärkt den Treibhauseffekt
Seit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert nehmen Treibhausgase in der Atmosphäre durch menschliche Aktivitäten stark zu. Hauptgründe sind das Verbrennen von Kohle, Erdöl und Erdgas, die intensive Landwirtschaft, das Verschwinden von grossen Waldflächen und Mooren sowie die Änderung der Bodennutzung. In den letzten gut 150 Jahren ist zum Beispiel der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre um fast 50 Prozent gestiegen, von etwa 280 ppm (CO2-Teilchen pro Million Luftmoleküle) auf 422 ppm (Stand Januar 2024). So hoch war der CO2-Gehalt in den letzten zwei Millionen Jahren noch nie.
Weil der Mensch den Treibhauseffekt verstärkt, ist im gesamten Klimasystem zusätzliche Wärme vorhanden. Der Grossteil davon reichert sich in den Weltmeeren an und heizt diese auf. Nur etwa 1-2 Prozent verbleiben in der Atmosphäre und erwärmen diese. Praktisch die gesamte beobachtete Erwärmung seit Beginn der Industrialisierung ist auf den Menschen zurückzuführen. Die Aktivität von Sonne, Vulkanismus und interne Schwankungen im Klimasystem spielen kaum eine Rolle. Diese Erkenntnisse beruhen unter anderem auf Simulationen mit Klimamodellen, welche die Wechselwirkung der physikalischen Grundgesetze seit Jahrzehnten gut erfassen können.