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Klimaziele

Die derzeit geltenden globalen Klimaziele wurden 2015 im Übereinkommen von Paris verabschiedet. Ziel dieses Übereinkommens ist es, den globalen Temperaturanstieg gegenüber der vorindustriellen Zeit auf deutlich unter 2 °C, möglichst jedoch auf 1,5 °C zu begrenzen. Auch die Schweiz hat dieses Übereinkommen ratifiziert und verfolgt konkrete Ziele zur Verminderung der Treibhausgasemissionen.

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Der Klimawandel ist weltweit nachweisbar und hat in vielen Regionen der Welt bereits gravierende Auswirkungen. Eine Zunahme von Hitzeereignissen ist überall auf der Welt zu beobachten. Grosse Gebiete sind von häufigeren und intensiveren Niederschlagsextremen und Trockenheit betroffen. Zudem ist ein Anstieg des Meeresspiegels und das Abschmelzen von Eis- und Schneemassen zu beobachten.

Die Auswirkungen des Klimawandels werden sich mit zunehmender Erderwärmung verschlimmern. Dabei ist es zweifelsfrei erwiesen, dass der Mensch durch die Verbrennung fossiler Brenn- und Treibstoffe der Hauptverursacher des Klimawandels ist. Deshalb sind Massnahmen zur globalen Treibhausgasreduktion nötig, um die Erwärmung und die damit verbundenen Auswirkungen zu begrenzen.

Im Jahr 1997 vereinbarte die internationale Staatengemeinschaft im Kyoto-Protokoll verbindliche Reduktionsziele für Industriestaaten. Das Kyoto-Protokoll ist 2020 ausgelaufen und wurde durch das Übereinkommen von Paris abgelöst.

Das Übereinkommen von Paris

Das Übereinkommen von Paris wurde 2015 durch die internationale Staatengemeinschaft an der 21. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (COP21) verabschiedet. Es ist ein rechtlich verbindliches Instrument unter dem Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (Klimakonvention, UNFCCC).

Das Übereinkommen hat zum Ziel, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C, idealerweise auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Damit sollen die schwerwiegendsten Auswirkungen des Klimawandels verhindert werden. Um diese Ziele zu erreichen, müssen die weltweiten Treibhausgasemissionen rasch und deutlich gesenkt werden und gegen Mitte des Jahrhunderts (1,5 °C-Ziel) beziehungsweise im Laufe der zweiten Hälfte des Jahrhunderts (2 °C-Ziel) «Netto-Null» erreichen. «Netto-Null» Emissionen bedeutet, dass langfristig nicht mehr Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen dürfen, als durch natürliche und technische Speicher aufgenommen werden.

Politische Ziele zur Treibhausgasreduktion werden oft durch die Änderung der globalen Mitteltemperatur seit vorindustrieller Zeit ausgedrückt. Der Grund dafür ist, dass ein starker und nahezu linearer Zusammenhang zwischen der atmosphärischen Treibhausgaskonzentration, der globalen Strahlungsbilanz und somit auch der globalen Durchschnittstemperatur besteht. Steigt also die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre, so steigt auch die globale Mitteltemperatur. Die langfristige Temperaturänderung wird mehrheitlich bestimmt von der kumulierten Gesamtmenge der emittierten Treibhausgase.

Auch die Entwicklung vieler weiterer Klimagrössen hängt direkt von der Änderung der globalen Mitteltemperatur ab. Dabei zeigt die globale Mitteltemperatur langfristige Klimatrends verlässlicher und robuster als regionale Mitteltemperaturen oder andere Klimagrössen. Sie ist aus diesen Gründen ein stabiler und besonders gut geeigneter Indikator für das Ausmass des globalen Klimawandels und auch für das Ausmass und die Intensität vieler Klimafolgen.

Unterschied zwischen 1,5 °C- und 2 °C-Ziel

Eine Begrenzung auf 1,5 °C Erwärmung würde gemäss eines Sonderberichts des Weltklimarats deutliche Vorteile bringen. Die Auswirkungen des Klimawandels sowie die klimawandelbedingten Risiken würden bei 1,5 °C Erwärmung deutlich kleiner ausfallen als bei 2°C. Extreme wie Hitzewellen, Dürren und Starkniederschläge würden weniger häufig auftreten und der Anstieg des Meeresspiegels oder der Verlust der Artenvielfalt geringer ausfallen. Das Erreichen von kritischen Kipppunkten, zum Beispiel das Abschmelzen der polaren Eisschilde oder die Abschwächung der Meeresströmungen im Atlantik, ist bei 1,5 °C Erwärmung weniger wahrscheinlich, kann allerdings nicht ausgeschlossen werden. Auch die nötigen Anpassungsmassnahmen an den menschengemachten Klimawandel sind bei 1,5°C Erwärmung kleiner.

Die Klimaziele der Schweiz

Die Schweiz hat das Übereinkommen von Paris ebenfalls ratifiziert und verpflichtet sich somit, ihre Treibhausgasemissionen rasch und deutlich zu senken. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um 50% gegenüber 1990 gesenkt werden, dies unter teilweiser Verwendung von ausländischen Emissionsminderungen. Die Umsetzung der internationalen Verpflichtungen erfolgt in der Schweiz im Rahmen des CO2-Gesetzes. Die Schweiz ist zudem verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen zu überwachen und in einem Treibhausgasinventar zur Verfügung zu stellen. Die meisten inländischen Treibhausgasemissionen fallen im Verkehr, in der Industrie, in den Haushalten, in der Landwirtschaft und im Dienstleistungssektor an. Darin sind jedoch keine Emissionen, die bei der Produktion von Importgütern anfallen, berücksichtigt. Damit die Schweiz die Klimaziele für 2030 erreicht, sind rasche und umfassende Verminderungen von Emissionen im Gebäudebereich, im Verkehr und in der Industrie nötig.

Bis 2050 Netto-Null

Als Teil der langfristigen Klimastrategie strebt die Schweiz bis 2050 eine weitere Reduktion der Treibhausgase auf Netto-Null an. Das heisst, Quellen und Senken von Treibhausgasen sollen im Gleichgewicht sein. Es wird aber offengelassen, zu welchen Anteilen die Reduktion im In- respektive im Ausland erfolgen soll. Ausserdem beteiligt sich die Schweiz an der Finanzierung von Massnahmen zur Verminderung von Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an den Klimawandel in Entwicklungsländern.

Ein weiteres Ziel des Übereinkommens von Paris ist es, die globalen Finanzströme klimakompatibel zu gestalten. Dies ist für die Schweiz relevant, da der Finanzplatz ein wichtiger Sektor für die Schweizer Volkswirtschaft darstellt. Im Rahmen des Übereinkommens von Paris verpflichtet sich die Schweiz zudem, die Treibhausgasemissionen zu messen und darüber Bericht zu erstatten (Treibhausgasinventar der Schweiz).

Anpassungen an den Klimawandel

Mit einer starken globalen Reduktion der Treibhausgasemissionen können viele Auswirkungen abgeschwächt, aber nicht vollständig verhindert werden. Daher sind Anpassungsmassnahmen an den Klimawandel bereits heute nötig und werden mit zunehmender Erwärmung immer wichtiger. Seit 2012 hat die Schweiz eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel und reagiert somit auf die Risiken und Chancen des Klimawandels. Die Umsetzung dieser Strategie wird im Aktionsplan geregelt. Dieser umfasst 75 Massnahmen auf Bundesebene. Das National Centre for Climate Services NCCS stellt dafür Informationen über das heutige und zukünftige Klima bereit, unter anderem die Schweizer Klimaszenarien CH2018.