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Climandes

Von den Folgen des Klimawandels und der Klimavariabilität sind die ärmsten Bevölkerungsschichten in Entwicklungs- und Schwellenländern am stärksten betroffen. Deshalb engagierten sich die nationalen Wetterdienste MeteoSchweiz und SENAMHI Peru im Projekt Climandes für die Bauern in den Anden. Das gemeinsame Ziel war, den Zugang zu verlässlichen Wetter- und Klimaprognosen zu verbessern und damit zur Ernährungssicherheit und Reduktion von Armut beizutragen. Climandes wurde von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA finanziert und von der Weltorganisation für Meteorologie WMO koordiniert.

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Globale Vision

Die Ambition der globalen Agenda für nachhaltige Entwicklung ist es bis 2030 den Hunger und die Armut in allen Formen zu beenden. Dies wird durch den Klimawandel und die Klimavariabilität erschwert. Arme Bevölkerungsgruppen in Entwicklungs- und Schwellenländern haben oft nur sehr begrenzte Möglichkeiten sich auf extreme Wetterlagen oder klimatische Veränderungen einzustellen und sie zu bewältigen. Damit die besonders Betroffenen proaktiver darauf reagieren können initiierten Staatschefs, Minister und Wissenschaftler 2009 das Globale Rahmenwerk für Klimadienstleistungen (Global Framework for Climate Services GFCS) unter der Führung der WMO. MeteoSchweiz ist Teil dieser spezialisierten Organisation der UNO und unterstützt mit Climandes die Anliegen von GFCS.

Hilfe zur Selbsthilfe für Bauern in Peru

Extremereignisse wie starke Niederschläge, langanhaltende Dürren, Frost oder Hagel führen in Peru immer wieder zu Ernteausfällen. Erhalten die Bauern massgeschneiderte Wetter- und Klimaprognosen zur richtigen Zeit, können sie Massnahmen zum Schutz der Ernte ergreifen. Die Prognosen dienen so als eigentliche Entscheidungshilfe. Das Projekt Climandes bot damit Hilfe zur Selbsthilfe. Die Initiative startete im August 2012 und wurde in zwei Phasen umgesetzt:

Climandes 1: August 2012 bis Dezember 2015

Climandes 2: Januar 2016 bis März 2019

Drei Pfeiler für den Erfolg

Climandes war es gelungen, die Brücke zwischen SENAMHI und den Kleinbauern zu schlagen. So werden nun Wetterprognosen und Warnungen über das lokale Radio oder SMS in den jeweiligen Lokalsprachen an die Kleinbauern in den Anden gesendet. Ein wichtiger Pfeiler von Climandes war dementsprechend die systematische Ermittlung der Nutzerbedürfnisse (der Report „Designing user-driven climate services“ gibt eine Übersicht über den Climandes Ansatz und die Ergebnisse). Weitere wichtige Pfeiler für verlässliche Prognosen waren die Einführung eines systematischen Datenmanagements bei SENAMHI sowie die Verbesserung der Ausbildung in Meteorologie und Klimatologie auf professioneller und universitärer Ebene in der Andenregion.

Partnerschaft zwischen der Schweiz und Peru

Climandes beruhte auf dem Wissensaustausch zwischen den Gebirgsländern Peru und Schweiz. Die enge Zusammenarbeit zwischen den zwei nationalen Wetterdiensten SENAMHI Peru und MeteoSchweiz wurde vom Globalprogramm Klimawandel und Umwelt der DEZA getragen und von der WMO unter dem Dach von GFCS koordiniert. In Peru wurde Climandes vom Umweltministerium und dem regionalen WMO-Ausbildungszentrum an der Universität La Molina UNALM in Lima unterstützt. In der Schweiz beteiligten sich im Projekt weitere Partner mit ihrer ausgewiesenen Expertise: ETH Zürich, Jürg Sauter GmbH, Meteodat GmbH, Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut, Universität Bern und Universität Zürich.

Welchen Wert haben Prognosen und Warnungen?

Die Entwicklung und der Betrieb von Prognose- und Warnsystemen werden in der Regel mit öffentlichen Geldern finanziert. Entsprechend ist es wichtig den Nutzen solcher Dienstleistungen zu quantifizieren, damit die erforderlichen öffentlichen Investitionen gerechtfertigt werden können. Mehrere Studien, welche im Rahmen des Projektes Climandes durchgeführt wurden, zeigen, dass der sozioökonomische Nutzen von spezifischen Prognosen und Warnungen für die Kleinbauern der Region die Kosten für Entwicklung und Betrieb übersteigen. Durch die Kommunikation dieser Resultate an politische Entscheidungstragende in Peru konnte das Bewusstsein für die Bedeutung von Klimadienstleistungen geschärft werden. Dies half eine ausreichende und nachhaltige Finanzierung der Dienstleistungen auch nach Projektende sicherzustellen.

Kontakt:

climandes@meteoswiss.ch

Folgend eine Zusammenstellung von News und Dokumenten

News

Climandes Newsletter: MeteoSchweiz - Englisch

Gewinn SFIAR Award, MeteoSchweiz, Dezember 2017

Film: Start Climandes 2

Side Event an der COP20

Newspaper: NZZ Artikel

Besuch Bundesrat Didier Burkhalter SENAMHI,  April 2013

Lancierung Climandes an der WMO, Genf, Oktober 2012

Kickoff Climandes Projekt, Peru, August 2012

Dokumente

Projekt Übersicht

Schnittstellen zu den Nutzern und sozio-ökonomischer Nutzen von Klimadienstleistunge

Wissenschaftlicher Dialog / Wissenschaftliche Artikel

Konferenzbeiträge

Daten Management Workshop für Klimadienstleistungen, Mai/Juni 2018, Lima

European Geosciences Union (EGU) General Assembly, Wien

April 2018
April 2017
April 2015

European Meteorological Society (EMS), Annual Meeting, MeteoSwiss - English

Budapest, September 2018
Dublin, September 2017

Trieste, September 2016

Sofia, September 2015

Präsentation: The project Climandes – Creating climate services for the Peruvian Andes

Präsentation: Homogenization in areas of sparse data networks: a case study applying HOMER

Swiss Global Change Day (SGCD), Bern

April 2018
März 2017
April 2016

11th International Conference on Southern Hemisphere Meteorology and Oceanography (ICSHMO), Santiago de Chile, 2015

Präsentation: Climate indicators for the Peruvian Andes – challenges to obtain high-quality climate information from historical observations

EUMETNET Data Management Workshop

St. Gallen, Oktober 2015
Madrid, Oktober 2013
Präsentation: Homogenization in areas of high climatic variability and low station density