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Partnernetze

MeteoSchweiz arbeitet eng mit kantonalen Fachstellen und anderen Institutionen zusammen, die ein eigenes Messnetz betreiben. So lassen sich Lücken im eigenen Messnetz füllen und die Genauigkeit von Vorhersagen und Warnungen erhöhen. Sämtliche Messstationen werden durch eine unabhängige Stelle auf ihre Qualität überprüft.

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MeteoSchweiz hat als Bundesamt den gesetzlichen Auftrag, Bevölkerung und Behörden vor gefährlichen Wetterereignissen zu warnen. Um hierfür genauere Vorhersagen zu machen zu können, sind zeitlich und räumlich dichte, qualitativ hochwertige Messdaten sehr wichtig, denn sie sind eine zentrale Eingangsgrösse der Wettermodelle. Aus diesem Grund ergänzt MeteoSchweiz das Messnetz der automatischen Bodenstationen (SwissMetNet) mit Messdaten von kantonalen Fachstellen und anderen Institutionen, die eigene Messnetze betreiben. Insgesamt arbeitet MeteoSchweiz mit rund 50 Partnern aus dem In- und Ausland zusammen, die über 2000 Messstationen für verschiedene Anwendungsbereiche betreiben. Auf diese Weise werden Lücken im nationalen Messnetz gefüllt und Synergien genutzt.

Unabhängige Zertifizierung

Die Verwendung von Messdaten anderer Messnetzbetreiber macht es für MeteoSchweiz als ISO-zertifiziertes Bundesamt unabdingbar, die Zuverlässigkeit der Messungen und einen einheitlichen qualitativen Datenstandard zu gewährleisten. Hierfür werden verwendete Messstationen aus dem SwissMetNet und von Partnern einer Qualitätsbeurteilung vor Ort unterzogen. Dies geschieht durch einen unabhängigen Auditor. Zertifiziert werden ausschliesslich automatische Messstationen. Dabei werden unter anderem Messstandort und -instrumente, deren Kalibrierung und Unterhalt überprüft.

Warnungen und Vorhersagen

Die Partnerdaten fliessen ins Data Warehouse von MeteoSchweiz und werden - je nach Stationstyp - für verschiedene Zwecke verwendet:

  • Warnungen
  • Wettervorhersagen
  • Verifikation und Assimilation Modelldaten
  • Kombination mit Niederschlagsradardaten (CombiPrecip)
  • Unterstützung bei Homogenisierung von MeteoSchweiz-Klimadaten
  • Erstellung von Gitterprodukten und Extremwertanalysen (bspw. grenznahe Stationen)
  • Einspeisung in Hochwasservorhersagemodelle durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU)
  • Weiterleitung der Daten an die Gemeinsamen Informationsplattform Naturgefahren (GIN)

Beispiele

Föhn im Urner Reusstal

Es ist nicht ganz einfach, aus den 2000 Stationen ein Beispiel rauszupicken. Wir schauen hier exemplarisch auf die Station Erstfeld (NNESF) des in-Luft Messnetzes der Innerschweizer Kantone. Sie steht rund 5 km südlich der MeteoSchweiz Station Altdorf (ALT). Bei sich aufbauenden Südföhn-Wetterlagen wird dieser typsicherweise einige Stunden früher in Erstfeld gemessen als an der nahe beim Urnersee gelegenen MeteoSchweiz-Station Altdorf. Somit bleibt MeteoSchweiz etwas Vorlaufzeit um für den Urnersee rechtzeitig eine Sturmwarnung aussenden zu können. Die Verifikation - ob der Föhn den See dann wirklich erreicht hat - findet übrigens mit einer weiteren Partnerstation statt: Isleten, einer von Surf-Begeisterten betriebene und direkt am Urnersee gelegenen Partnerstation. Dies ist nur eines von zahlreichen Beispielen vom Nutzen von Partnerdaten für Meteoschweiz!

WMO: Public-Private-Engagement (Newsletter, Englisch)

Switzerland’s National Weather Service MeteoSwiss has a long history of using partner data within their own operations. Collaborations with public partners started in early 2000. In those early days, MeteoSwiss did see private weather companies as competitors and conflicts about where and how to measure or about the accuracy of forecasts transpired through the media. The situation changed in 2011 when MeteoSwiss decided to start a cooperation with the private weather company MeteoGroup, the largest operator of a network of private weather stations in Switzerland.