Als Teil der Energiestrategie 2050 des Bundes wurde die interaktive Anwendung sonnendach.ch für alle Immobilien in der Schweiz geschaffen, als Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Bundesamt für Energie, dem Bundesamt für Landestopographie Swisstopo und MeteoSchweiz. Es handelt sich um eine Solarpotentialanalyse aller Gebäude der Schweiz, die auf den satellitenbasierten Solarstrahlungsdaten beruht. Mit nur wenigen Mausklicks kann so jede Schweizerin und jeder Schweizer abschätzen, ob sich das Dach oder die Fassade ihres Gebäudes zur Produktion von Solarstrom und Solarwärme eignet.
Landtemperatur und Trockenheit
Satelliten messen die Temperatur der äussersten Schicht der Erde. MeteoSchweiz hat spezielle Algorithmen entwickelt, welche die Landtemperatur aus Meteosat-Satellitenmessungen bis in die 1990er Jahre zurück mit einer Genauigkeit von etwa einem Grad ableiten. Kombiniert man diese Landtemperaturdaten mit Vegetationsdaten, lässt sich der klimatologische Vegetationsgesundheitsindex VHI (engl.: vegetation health index) berechnen. Damit sind Aussagen darüber möglich, ob und wie sich Trockenheit entwickelt, was für die Land-, Forst- und Energiewirtschaft von Bedeutung ist. Da sich die Vegetation aus alten Meteosat-Messungen nicht ableiten lässt, kombiniert MeteoSchweiz die Meteosat-Landtemperaturdaten mit satelliten-basierten Vegetationsdaten der Wetterbehörde der Vereinigten Staaten (NOAA).
Der Trockenheitsindex VHI zeigt, wie heiss die Erdoberfläche und wie braun die Vegetation der Schweiz im Vergleich zur Normperiode 1991-2020 war. Anhand dieser Daten lässt sich die Trockenheit der Schweiz seit 1991 visualisieren. Ein trockener Boden ist deutlich wärmer und die Vegetation deutlich brauner als ein feuchter Boden. Die Jahre 2003, 2015 und 2018 waren deutlich trockener im Vergleich zur Periode 1991-2020. Das Jahr 2003 war das erste Jahr seit 1991, in dem die Trockenheit die gesamte Schweiz erfasst hat. 2015 und 2018 war vor allem das Schweizer Mittelland sehr trocken.