Fast alle verfügbaren langjährigen Klimamessreihen sind unter Messbedingungen entstanden, die sich im Lauf der Zeit verändert haben. Häufigste Ursachen für solche Veränderungen sind Stationsverlegungen, der Einsatz neuartiger Messinstrumente oder Veränderungen der Umgebung. Anschaulich zeigt sich diese Problematik bei einer räumlichen Verschiebung der Temperaturmessung, die mit einem Höhenunterschied verbunden ist. Da die Temperatur im Mittel mit zunehmender Höhe abnimmt, ergibt sich bei einer solchen Verschiebung eine abrupte Veränderung in der Messreihe, die in keiner Art und Weise der tatsächlichen und natürlichen Entwicklung entspricht.
Anpassung an heutige Messbedingungen
Die Homogenisierung entfernt diese künstlichen Veränderungen in den Messreihen. Historische Messwerte werden dabei an die heutigen Messbedingungen angepasst und somit nicht-klimatische Einflüsse aus den Messreihen entfernt. MeteoSchweiz hat in jahrelanger Tätigkeit eine bewährte Methodik für diese Aufgabe entwickelt und wendet sie systematisch auf Datenreihen ihrer Bodenmessstationen an.
Ohne Homogenisierung keine Klimaaussagen
Homogenisierte Klimareihen zeigen ein unverfälschtes Bild der Klimaentwicklung in der Vergangenheit. Erst solche Klimareihen erlauben es, korrekte Aussagen über den Klimaverlauf zu machen, denn die Diskrepanzen zwischen inhomogenen originalen und homogenen Klimareihen können beträchtlich sein.