Die Internationalen Programme – Geschichte, Ziele und Umsetzung
Geschichte
Das Programm Global Atmosphere Watch (GAW) wurde im Jahr 1989 durch die World Meteorological Organization (WMO) formalisiert als wichtiger Beitrag an die Überwachung der Umsetzung des Wiener Übereinkommens zum Schutz der Ozonschicht und des Montrealer Protokolls über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen.
Wenig später, im Jahr 1992, wurde das Global Climate Observing System (GCOS) Programm als gemeinsame Initiative verschiedener Institutionen gegründet (WMO; Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission der UNESCO, IOC; Umweltprogramm der Vereinten Nationen, UN Environment; internationaler Wissenschaftsrat, ISC). Im Gründungsjahr 1992 anerkannte die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) die Notwendigkeit einer Klimaüberwachung und forderte alle Parteien unter der Konvention explizit auf, die systematische Klimabeobachtung zu fördern. Aus diesem Grund rapportiert GCOS an UNFCCC.
Ziele von GAW
Ziel von GAW ist es, qualitativ hochwertige Beobachtungen und Analysen zur chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre verfügbar zu machen. Dies ist in erster Linie wichtig für die Beobachtung der Ozonschicht und der Treibhausgaskonzentration. Aber auch die Überwachung der Luftqualität in Städten ist von Bedeutung. Denn damit lassen sich beispielswiese wichtige Rückschlüsse auf die menschliche Gesundheit ziehen.
An GAW sind über 100 Länder beteiligt. Das GAW-Messnetz umfasst gut 30 sogenannte globale, über 400 sogenannte regionale und 100 weitere Stationen aus assoziierten Netzwerken in den Bereichen Treibhausgase, Ozon, UV-Strahlung, Aerosole, reaktive Gase und Niederschlagschemie. Mehrere dieser Komponenten in GAW fliessen auch in GCOS ein.
Unter der Federführung der WMO unterstützen diverse Länder Aktivitäten im Rahmen von GAW. Dazu gehören nationale Forschungsprogramme und internationale Kooperationen, sowie Dienstleistungen in Form von globalen und regionalen Zentren zur Qualitätssicherung und Kalibration, die im Auftrag der WMO betrieben werden. Die Hauptaufgabe dieser Zentren ist die Verknüpfung von Beobachtungen mit den Weltreferenzstandards: Sie stellen durch Vergleichsmessungen die Kompatibilität der verschiedenen Messnetze sicher und führen regelmässige Qualitätskontrollen durch.