Inhaltsbereich

Am Freitag erster Schnee im Flachland

MeteoSchweiz-Blog | 08. Dezember 2022
2 Kommentare

Eine Hochdruckbrücke sorgte heute in den Bergen für einen sonnigen Tag. Aber auch im Flachland zeigte sich die Sonne in der zweiten Tageshälfte an einigen Orten. Von grösserem Interesse dürften aber die ersten Schneefälle im Flachland im aktuellen Winter sein. Im zweiten Teil des Blogs wagen wir deshalb einen Ausblick für die kommende Nacht und morgen Freitag.

  • Wetter

Fussbereich

Top Bar Navigation

Alle Schweizer BundesbehördenAlle Schweizer Bundesbehörden

Hochdruckbrücke

Zwischen einem Tief über Skandinavien und einem weiteren Tief über der Iberischen Halbinsel erstreckte sich heute Donnerstag eine Hochdruckbrücke von Grönland über den Alpenraum bis nach Südosteuropa.

In den Bergen sonnig

Abgesehen von der angefeuchteten Grundschicht war die Luftmasse oberhalb von etwa 1400 bis 1700 Metern trocken. Das Wetter präsentierte sich deshalb in der ersten Tageshälfte über weite Strecken unten grau, oben blau.

Mehr zur Glorie erfahren Sie hier.

Am Nachmittag auch im Flachland zum Teil sonnig

Im Tagesverlauf näherte sich langsam das Tief über Südwesteuropa der Schweiz an, wodurch von Westen her Druckfall einsetzte. Zugleich verstärkte sich der Südwestwind in der Höhe. Beide Faktoren bewirkten, dass sich die Hochnebeldecke allmählich ausdünnte und schliesslich ausgehend von der Genferseeregion sowie von den Voralpen her auflockerte. Am Nachmittag zeigte sich deshalb auch im Flachland gebietsweise die Sonne.

Nach Tiefstwerten von -3 bis 1 Grad am Morgen, stieg die Temperatur in den Niederungen am Nachmittag auf 3 bis 5 Grad im Norden und bis zu 7 Grad im Süden.

Erster Schnee im Flachland

In der Nacht auf Freitag zieht das Tief von der Iberischen Halbinsel weiter zu den Alpen und lenkt eine Warmfront zur Schweiz. In der Höhe wird dadurch vorübergehend etwas weniger kalte Luft zu uns geführt. Die Niederschläge erreichen um Mitternacht die Westschweiz und erfassen im Laufe der Nacht die zentralen und süd- bis südöstlichen Regionen der Schweiz. Ab dem späteren Vormittag verlagern sich die Niederschläge unter Abschwächung zur Nordostschweiz.

Nach wie vor nicht so ganz klar ist die Niederschlagsform. Momentan gehen wir davon aus, dass sich am Donnerstagabend über dem Flachland bei noch teils klaren Bedingungen ein Kaltluftsee bilden dürfte und die Niederschläge zumindest in der Deutschschweiz bis am Freitagvormittag überwiegend in Form von Schnee fallen werden. In den tiefsten Lagen, besonders entlang der Seen kann es teils mit Regen vermischt sein.

Im westlichen Mittelland scheint es zunächst in den tiefsten Lagen in Form von Regen zu sein. Bei höheren Niederschlagsintensitäten als in der Deutschschweiz und mit bodennaher Kaltluftzufuhr gehen wir allerdings davon aus, dass es auch entlang des Genfersees zeitweise schneien wird. Die wärmste Luft erreicht von Freitagvormittag bis Freitagabend besonders die westlichen Landesteile. Es ist davon auszugehen, dass die Schneefallgrenze bei nachlassenden Niederschlagsintensitäten in der Westschweiz bis gegen 1000 Meter ansteigen wird. Aber auch in der Deutschschweiz könnte es am Freitagnachmittag und –abend unterhalb von etwa 600 Metern zeitweise in Regen oder Schneeregen übergehen.

In der Folge gelangt aus Nordwesten wieder kältere Luft zu uns. Besonders entlang des Alpennordhangs ist bis Sonntag mit weiteren, meist schwachen Schneefällen zu rechnen.

Gemäss Modellen ist bis Freitagabend mit folgenden Neuschneemengen zu rechnen.

Je nach Schichtung der Atmosphäre sind gebietsweise sogar weitere Niederschlagsformen denkbar. Wenn Schneeflocken beispielsweise durch eine wärmere Schicht mit Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt fallen und vorübergehend schmelzen und nachfolgend wieder in einen Kaltluftsee mit Temperaturen unter 0 Grad fallen, dann sind auch so genannte Ice Pellets (Eiskörner) oder gar gefrierender Regen möglich.

Meteo Meldungen in der App

An dieser Stelle weisen wir gerne wieder einmal auf unsere App und zwar auf die Rubrik beziehungsweise Kachel «Meteo Meldungen» hin. Dort können diverse Wetterphänomene in Echtzeit an uns gemeldet werden. Gerade bei nicht alltäglichen Phänomenen oder bei schwierigen Nowcasting-Situationen sind solche Wettermeldungen für uns sehr wertvoll.

In der App ist derzeit nur die Unterscheidung zwischen Regen, Schnee, Hagel und gefrierendem Regen (unter Glätte) möglich. Es kann jedoch auch ein Foto oder am Ende eine optionale Nachricht verfasst werden.