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Glorie und Brockengespengst - optische Phänomene am Nebelrand

Die Glorie ist eine Lichterscheinung, die sich aus dem Flugzeug, aus einem Heissluftballon oder aus anderen Fluggeräten beobachten lässt. Sie besteht aus farbigen, meist kreisrunden Ringen um den Schatten, den das Flugzeug auf die Wolken- oder Nebelschicht wirft.

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Glorien können aber auch vom Boden beobachtet werden. Gerade auf Hügeln oder Berggipfeln stehen die Chancen bei geeigneter Wetterlage dafür recht gut, denn die Erscheinung kommt relativ häufig vor. Der Beobachter oder die Beobachterin müssen nur mit dem Rücken zur Sonne stehen, und gleichzeitig müssen die Sonnenstrahlen auf eine Nebel- oder Wolkenschicht vor oder unter der beobachtenden Person fallen.

Die theoretische Erklärung zur Entstehung von Glorien ist relativ komplex, lange wurde das Phänomen nicht vollständig verstanden. Grundsätzlich wird das einfallende Licht an den kleinen Nebeltröpfchen in alle Richtungen gestreut, ein Teil geht in Richtung Beobachter zurück und wird durch die Wellennatur des Lichtes gebeugt (physikalisch wird dies als Mie-Streuung, Beugung und Interferenz bezeichnet).

Nicht nur die farbigen Ringe sind eindrücklich. Wer sich wie im obigen Bild nahe an der Nebelschicht befindet, erschrickt manchmal über die Grösse und die Bewegungen des eigenen Schattens. Dieser wird von den Sonnenstrahlen auf die Nebelwand projiziert, kann ungewöhnlich gross werden und wird als Brockengespenst bezeichnet.

Der Name geht zurück auf den Brocken im Harz, den mit 1141 Metern höchsten Berg im Norden Deutschlands. Aufgrund der freistehenden Lage und der Nebelhäufigkeit (über 300 Tage im Jahr) zeigt sich das Phänomen hier oft und auf eindrückliche Weise.