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Die Wolken des mittleren Stockwerkes

MeteoSchweiz-Blog | 19. März 2023

Die Wolken des mittleren Stockwerks sind nicht weniger spektakulär als jene des hohen Stockwerkes. Je nach Menge und Mächtigkeit können diese Wolken den Wettereindruck sehr markant prägen. Wir werfen im heutigen MeteoBlog einen Blick auf einige dieser Wolken.

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Blogserie Wolkenstockwerke

Es gibt drei Wolkenstockwerke: tiefe, mittelhohe und hohe Wolken. Erfahren Sie in unseren Blogbeiträgen…

Einen Überblick über alle Wolkengattungen finden Sie zudem hier: Wolken.

Schicht- und Haufenwolken im mittleren Stockwerk

Einführend sei erwähnt, dass die lateinischen Namen der Wolken in den nachfolgenden Abschnitten näher erläutert werden. Die Wolken im mittleren Stockwerk beginnen in der Regel mit dem lateinischen Wort «alto», was «hoch» bedeutet. Eigentlich ist dieser Ausdruck auf den ersten Blick nicht korrekt, da sich diese Wolken nicht im oberen, sondern im mittleren Stockwerk befinden. Der Apotheker Luke Howard (1772-1864) teilte die Wolken in die drei Grundformen Schichtwolken, Haufenwolken und Schleierwolken ein. Gemäss diesem Schema kommen Schicht- und Haufenwolken im oberen Stockwerk nicht vor. So sind trivialerweise Haufen- und Schichtwolken im mittleren Stockwerk als «hoch» zu bezeichnen, wodurch der Begriff «alto» seine Berechtigung hat. Untenstehend werden einige wichtige Wolkenarten beschrieben.

Wolkengattung Altostratus

Stratus bedeutet «ausdehnen, ausbreiten, mit einer Schicht bedecken». Der Altostratus ist also eine Schichtwolke. Sie tritt vor allem im Winter häufig auf, besonders bei Warmfronten. Das Aufgleiten der im Winter meist stabil geschichteten und feuchten Warmluft auf die vorgelagerte Kaltluft ruft oft eine kompakte Schichtbewölkung hervor. Je nach Mächtigkeit der Schicht kann der Altostratus in verschiedene Arten unterteilt werden. Ein relativ dünner Altostratus lässt die Sonne noch durchscheinen und heisst deshalb Altostratus translucidus (durchscheinend).

Wolkengattung Altocumulus

Cumulus bedeutet «Anhäufung». Im Gegensatz zum Altostratus ist der Altocumulus an labile Schichten gebunden. Häufig hat er eine zellenförmige Erscheinung und wird in diesem Zusammenhang von den Laien oft auch als Schäfchenwolken bezeichnet. Der Altocumulus hat viele unterschiedliche Arten und Unterarten, zwei werden untenstehend beschrieben.

Altocumulus stratiformis translucidus perlucidus

Dies ist die klassische Schäfchenwolke. Stratiformis bedeutet, dass bei dieser Wolke grosse Teile des Himmels schichtförmig überzogen sind. Dies ist zunächst etwas verwirrend, da es sich nicht um eine Schichtwolke handelt. Da aber diese «Schäfchenwolke» nur eine geringe Mächtigkeit hat, kann man durchaus von einer dünnen Schicht sprechen. Mit translucidus ist gemeint, dass die Sonne diese Wolke durchleuchten kann. Perlucidus weist darauf hin, dass diese Wolke Lücken mit blauem Himmel aufweist.

Altocumuls lenticularis

Lenticularis bedeutet linsenförmig. Diese Wolken treten häufig bei Föhn auf. Eigentlich ist diese Wolkenform eher an stabile Luftschichten gebunden. Wenn stabile Luftmassen nämlich ein Gebirge überqueren, kommt es am Gebirgskamm zu einer vertikalen Auslenkung und anschliessend wegen der Stabilität stromabwärts zu Schwingungen. Damit entstehen quasi Wellenberge und Wellentäler. Ist die Feuchtigkeit genügend hoch, bilden sich in den Wellenbergen Wolken, welche ein linsenförmiges Aussehen haben.

Wolkengattung Nimbostratus

Nimbus bedeutet dunkle Wolke. Der sogenannte Nimbostratus, die klassische Regenwolke, wird ebenfalls zum mittleren Stockwerk gezählt, auch wenn sich diese Wolke oft bis ins tiefe Stockwerk ausdehnt.