Drei Hauptfaktoren bestimmen die lokalen Regenmengen
Die Regenmengen, die während der Regenzeit fallen (Abbildung 2d), hängen nicht nur von deren Dauer ab, sondern werden durch zwei weitere Hauptfaktoren bestimmt: durch die Entfernung zur Feuchtigkeitsquelle im östlich angrenzenden Amazonas-Tiefland (was zu einem Ost-West-Gefälle führt) und durch den tropischen Feuchtigkeitszufluss, der zu Niederschlägen entlang der Westhänge der Anden führt (was zu einem Nord-Süd-Gefälle führt). Ähnlich wie in den Alpen spielt auch die Topographie eine wichtige Rolle bei der Verteilung und Intensität der Niederschläge.
Die Niederschläge sind am höchsten im nordwestlichen Untersuchungsgebiet, hier fallen während der Regenzeit im Durschnitt Regenmengen die vergleichbar sind mit den mittleren Jahresniederschlägen im Schweizer Mittelland. Am wenigsten Niederschlag fällt entlang der südlichen Grenze zu Bolivien, am Titicacasee wo die durchschnittliche Regenmenge etwa einem Jahresniederschlag im Engadin entspricht.
In dieser Region um den Titicacasee treten auch die längsten Trockenepisoden während der Regenzeit auf. Im Mittel dauern die längsten Trockenepisoden während der Regenzeit hier etwa 13 Tage (Abbildung 2f), in einzelnen Jahren gab es im untersuchten Zeitraum (1981/1982 – 2010/2011) Trockenepisoden von bis zu 40 Tagen. Für die Landwirtschaft ist die maximale Dauer der Trockenheit von grossem Interesse. Während die meisten Pflanzen mit einigen wenigen trockenen Tagen zurechtkommen, können lange Trockenperioden potenziell schädliche Auswirkungen auf die Pflanzen haben, wenn keine Bewässerungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dies gilt insbesondere für kritischen Phasen des Pflanzenwachstums, wie z. B. bei der Aussaat oder der Blütezeit.